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Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

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liche Kost war/ gewust hätte/ es/ so es anders auch
bey ihm gestanden/ diese Wallfahrt nicht angetreten/
sondern vielmehr der Mutter Leib zur Ruh- und Gra-
be-stette erwehlet hätte.

Seine Ankunfft rühret her auß einem alten und/
nach außweisung des von dem seligen auffgesetzten
Stamm-Baums/ in die drittehalbhundert Jahr
grünendem Geschlechte: welches/ ob es wol vor ein
Zeichen der Gnaden GOTTES zu halten/ als wel-
cher das Geschlechte der Frommem segnet/ und wiePs. 112. 2. &
107. 41.

eine Heerde mehret/ daß ihre Leuchte nicht außlischet:
Jedennoch hat der Seelige mit solchem Alter nicht ge-
pranget/ dafür haltend/ daß der Poet gar wol gesagt:
Et genus & Proavos, & quae non fecimus ipsi,
Vix ca nostra puto;

Sondern vielmehr dieses für seine Glückseligkeit ge-
rechnet/ daß Er von untadelhafften/ ehrlichen und
Christlichen Vorfahren herstammte. Allermassen
der andern ruhmwürdigen Vor-Eltern zugeschweigen.

Sein Herr Vater gewesen Der Weyland
Hoch- und Wol-Ehrwürdige/ Groß-Achtbare
und Hochgelehrte Herr CASPAR Keseler/ der
Ehrwürdigen Priesterschafft Lignitzischen Fürsten-
thumbs wolverordneter Superintendens, des Fürstl.
Consistorii Wolbestellter Adsessor und wolverdien-
ter Pfarrer bey dieser Kirchen/ ein Mann/ dessen
Theologische Gravität/ guter Rath in vorfallenden
Kirch- und Gewissens-Sachen/ und viel Jahr lang
angewendete Ambts-Treu in stetswährendem Ge-
dächtniß und Segen in unserm Lignitz und gantzen
Fürstenthum verbleiben wird.

Seine vielgeliebte Frau Mutter war die Wey-

land
E 2

liche Koſt war/ gewuſt haͤtte/ es/ ſo es anders auch
bey ihm geſtanden/ dieſe Wallfahrt nicht angetreten/
ſondern vielmehr der Mutter Leib zur Ruh- und Gra-
be-ſtette erwehlet haͤtte.

Seine Ankunfft ruͤhret her auß einem alten und/
nach außweiſung des von dem ſeligen auffgeſetzten
Stamm-Baums/ in die drittehalbhundert Jahr
gruͤnendem Geſchlechte: welches/ ob es wol vor ein
Zeichen der Gnaden GOTTES zu halten/ als wel-
cher das Geſchlechte der Frommem ſegnet/ und wiePſ. 112. 2. &
107. 41.

eine Heerde mehret/ daß ihre Leuchte nicht außliſchet:
Jedennoch hat der Seelige mit ſolchem Alter nicht ge-
pranget/ dafuͤr haltend/ daß der Poët gar wol geſagt:
Et genus & Proavos, & quæ non fecimus ipſi,
Vix ca noſtra puto;

Sondern vielmehr dieſes fuͤr ſeine Gluͤckſeligkeit ge-
rechnet/ daß Er von untadelhafften/ ehrlichen und
Chriſtlichen Vorfahren herſtammte. Allermaſſen
der andern ruhmwuͤrdigen Vor-Eltern zugeſchweigẽ.

Sein Herr Vater geweſen Der Weyland
Hoch- und Wol-Ehrwuͤrdige/ Groß-Achtbare
und Hochgelehrte Herr CASPAR Keſeler/ der
Ehrwuͤrdigen Prieſterſchafft Lignitziſchen Fuͤrſten-
thumbs wolverordneter Superintendens, des Fuͤrſtl.
Conſiſtorii Wolbeſtellter Adſeſſor und wolverdien-
ter Pfarrer bey dieſer Kirchen/ ein Mann/ deſſen
Theologiſche Gravitaͤt/ guter Rath in vorfallenden
Kirch- und Gewiſſens-Sachen/ und viel Jahr lang
angewendete Ambts-Treu in ſtetswaͤhrendem Ge-
daͤchtniß und Segen in unſerm Lignitz und gantzen
Fuͤrſtenthum verbleiben wird.

Seine vielgeliebte Frau Mutter war die Wey-

land
E 2
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Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/35>, abgerufen am 09.10.2024.