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Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

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ben/ das I. GOttes Grund. Man muß haben
zum Grunde

a) Die Gnade und Hulde GOttes/ daß
man wisse/ daß man einen gnädigen GOtt habe/
und sich zu GOtt alles gutes versehen dörffe; Daß
man sagen könne: Was betrübst du dich meine See-
le/ und bist so unruhig in mir/ harre auf GOTT/ etc.
Denn warumb trauet man GOtt? Darumb daß
Er ein gnädiger güttiger GOtt ist. Und hingegen:
Warumb wolte man GOtt nicht trauen/ weil Er ein
güttiger GOTT ist. David spricht: Ps. 36. Wie
theur ist deine Gütte GOTT/ daß Menschen-Kinder
unter dem Schatten deiner Gnaden-Flügel trauen.
Ach solte ein Vater nicht helffen/ wenn Er höret das
Kind ruffen/ Vater helfft mir. Ach wie solte denn
der himmlische Vater so unbarmhertzig seyn/ wenn
wir umb Hülffe bey Jhm ruffen. Miserator &
misericors Dominus. Ps.
103.

b) Die Macht und Gewalt GOTtes/
daß man wisse/ daß GOtt alles thun kan im Himmel
und auf Erden. Ps. 135. GOttes Güte und Allmacht/
sind die zwey Pfeiler/ darauff sich unser Vertrauen
gründen muß. Wenn Er gebeut/ so stehets da/ Ps. 33.
Dünckts uns unmöglich seyn vor Menschen Augen/
[Daß uns GOtt auß Nöthen und Tode helffen kön-
ne/) sols darumb unmöglich seyn vor GOttes Au-
gen. Zach. 8. Er kan helffen als ein allmächtiger
HFRR/ Gen. 17. Jch weiß gar wol/ sagte jener
König der Abyssiner, daß die Parther ein mächtig
Volck seyn/ sed Deum potentiorem novi, ich weiß
aber/ daß GOtt viel stärcker ist. Jch traue GOTT.

Sapi-
H 3

ben/ das I. GOttes Grund. Man muß haben
zum Grunde

a) Die Gnade und Hulde GOttes/ daß
man wiſſe/ daß man einen gnaͤdigen GOtt habe/
und ſich zu GOtt alles gutes verſehen doͤrffe; Daß
man ſagen koͤnne: Was betruͤbſt du dich meine See-
le/ und biſt ſo unruhig in mir/ harre auf GOTT/ etc.
Denn warumb trauet man GOtt? Darumb daß
Er ein gnaͤdiger guͤttiger GOtt iſt. Und hingegen:
Warumb wolte man GOtt nicht trauen/ weil Er ein
guͤttiger GOTT iſt. David ſpricht: Pſ. 36. Wie
theur iſt deine Guͤtte GOTT/ daß Menſchen-Kinder
unter dem Schatten deiner Gnaden-Fluͤgel trauen.
Ach ſolte ein Vater nicht helffen/ wenn Er hoͤret das
Kind ruffen/ Vater helfft mir. Ach wie ſolte denn
der himmliſche Vater ſo unbarmhertzig ſeyn/ wenn
wir umb Huͤlffe bey Jhm ruffen. Miſerator &
miſericors Dominus. Pſ.
103.

b) Die Macht und Gewalt GOTtes/
daß man wiſſe/ daß GOtt alles thun kan im Himmel
und auf Erden. Pſ. 135. GOttes Guͤte und Allmacht/
ſind die zwey Pfeiler/ darauff ſich unſer Vertrauen
gruͤnden muß. Wenn Er gebeut/ ſo ſtehets da/ Pſ. 33.
Duͤnckts uns unmoͤglich ſeyn vor Menſchen Augen/
[Daß uns GOtt auß Noͤthen und Tode helffen koͤn-
ne/) ſols darumb unmoͤglich ſeyn vor GOttes Au-
gen. Zach. 8. Er kan helffen als ein allmaͤchtiger
HFRR/ Gen. 17. Jch weiß gar wol/ ſagte jener
Koͤnig der Abyſſiner, daß die Parther ein maͤchtig
Volck ſeyn/ ſed Deum potentiorem novi, ich weiß
aber/ daß GOtt viel ſtaͤrcker iſt. Jch traue GOTT.

Sapi-
H 3
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[[61]/0061] ben/ das I. GOttes Grund. Man muß haben zum Grunde a) Die Gnade und Hulde GOttes/ daß man wiſſe/ daß man einen gnaͤdigen GOtt habe/ und ſich zu GOtt alles gutes verſehen doͤrffe; Daß man ſagen koͤnne: Was betruͤbſt du dich meine See- le/ und biſt ſo unruhig in mir/ harre auf GOTT/ etc. Denn warumb trauet man GOtt? Darumb daß Er ein gnaͤdiger guͤttiger GOtt iſt. Und hingegen: Warumb wolte man GOtt nicht trauen/ weil Er ein guͤttiger GOTT iſt. David ſpricht: Pſ. 36. Wie theur iſt deine Guͤtte GOTT/ daß Menſchen-Kinder unter dem Schatten deiner Gnaden-Fluͤgel trauen. Ach ſolte ein Vater nicht helffen/ wenn Er hoͤret das Kind ruffen/ Vater helfft mir. Ach wie ſolte denn der himmliſche Vater ſo unbarmhertzig ſeyn/ wenn wir umb Huͤlffe bey Jhm ruffen. Miſerator & miſericors Dominus. Pſ. 103. b) Die Macht und Gewalt GOTtes/ daß man wiſſe/ daß GOtt alles thun kan im Himmel und auf Erden. Pſ. 135. GOttes Guͤte und Allmacht/ ſind die zwey Pfeiler/ darauff ſich unſer Vertrauen gruͤnden muß. Wenn Er gebeut/ ſo ſtehets da/ Pſ. 33. Duͤnckts uns unmoͤglich ſeyn vor Menſchen Augen/ [Daß uns GOtt auß Noͤthen und Tode helffen koͤn- ne/) ſols darumb unmoͤglich ſeyn vor GOttes Au- gen. Zach. 8. Er kan helffen als ein allmaͤchtiger HFRR/ Gen. 17. Jch weiß gar wol/ ſagte jener Koͤnig der Abyſſiner, daß die Parther ein maͤchtig Volck ſeyn/ ſed Deum potentiorem novi, ich weiß aber/ daß GOtt viel ſtaͤrcker iſt. Jch traue GOTT. Sapi- H 3

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Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [61]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/61>, abgerufen am 25.04.2024.