Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

Bild:
<< vorherige Seite

Stillt Seelen-Bangen.
gesaget wird/ Er konte alles scharff sehen: Er schärffet ihreEcclel. [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen].
vers.
11.

Worte daß sie seyn scharffe Spiesse und Nägel/ geschrieben
durch die Meister der Versamlungen; daß sie reden als
Hebr. 4.
vers.
12.

GOttes Wort/ daß sie müssen schärffer seyn/ denn kein
zweyschneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß sie
scheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein:
Er schärf-Sap. 8, 1[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
fet sie durch und durch/ also/ daß scharff erfunden werden im
Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man sich ihrer ver-
wundern.
Wann aber diese GOttes Pfeile zu schwer an der
Erden hengen wollen/ und wellen sich gar schwer in die Höhe
GOttes über das irrdische Wesen treiben lassen/ so befiedert ER
sie (so zu reden) mit seiner Göttlichen Krafft und Macht/ daßEs. 40. 31.
sie dann neue Krafft kriegen/ daß sie auffahren mit Flie-
geln wie Adler/ daß sie lauffen/ und nicht matt werden/
daß sie waudeln/ und nicht müde werden.
So sorget der
sorgende GOtt vor diese seine Göttliche Pfeile in seinen alles ver-
sorgenden Händen/ in unterschiedenen Ständen dieser Welt/ daßEsa. 49, [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
ein jeglicher kan sagen: Der HErr hat mich zum reinen Pfeil
gemacht/ und mich in seinen Köcher gestecket.
Wer machet
aus diesem Kinde einen Fürsten/ aus dem andern einen Cantzler/
aus dem dritten einen Bürgermeister? Die starcke Hand des star-
cken Bogen-Schützens. Diese GOTTES Hand braucht
in dieser Welt diß Kind zu diesem/ und ein anders zu einem andern
Dienst/ diß in dieser/ jenes in einer andern Stadt/ diß in diesem/
jenes in einem andern Land/ ja so gewiß/ und so freyes Gefallens/
als wann ein starcker Held den Bogen spannet/ und seine Pfeile
verschiesset/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unse-
rer Christlichen Kirchen singen:

Sind nicht sein Erbgut unser Kind/
Die uns von ihm gegeben sind/
Gleich
B 2

Stillt Seelen-Bangen.
geſaget wird/ Er konte alles ſcharff ſehen: Er ſchaͤrffet ihreEcclel. [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen].
verſ.
11.

Worte daß ſie ſeyn ſcharffe Spieſſe und Naͤgel/ geſchrieben
durch die Meiſter der Verſamlungen; daß ſie reden als
Hebr. 4.
verſ.
12.

GOttes Wort/ daß ſie muͤſſen ſchaͤrffer ſeyn/ denn kein
zweyſchneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß ſie
ſcheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein:
Er ſchaͤrf-Sap. 8, 1[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
fet ſie durch und durch/ alſo/ daß ſcharff erfunden werden im
Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man ſich ihrer ver-
wundern.
Wann aber dieſe GOttes Pfeile zu ſchwer an der
Erden hengen wollen/ und wellen ſich gar ſchwer in die Hoͤhe
GOttes uͤber das irrdiſche Weſen treiben laſſen/ ſo befiedert ER
ſie (ſo zu reden) mit ſeiner Göttlichen Krafft und Macht/ daßEſ. 40. 31.
ſie dann neue Krafft kriegen/ daß ſie auffahren mit Flie-
geln wie Adler/ daß ſie lauffen/ und nicht matt werden/
daß ſie waudeln/ und nicht muͤde werden.
So ſorget der
ſorgende GOtt vor dieſe ſeine Goͤttliche Pfeile in ſeinen alles ver-
ſorgenden Haͤnden/ in unterſchiedenen Staͤnden dieſer Welt/ daßEſa. 49, [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
ein jeglicher kan ſagen: Der HErr hat mich zum reinen Pfeil
gemacht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſtecket.
Wer machet
aus dieſem Kinde einen Fuͤrſten/ aus dem andern einen Cantzler/
aus dem dritten einen Buͤrgermeiſter? Die ſtarcke Hand des ſtar-
cken Bogen-Schuͤtzens. Dieſe GOTTES Hand braucht
in dieſer Welt diß Kind zu dieſem/ und ein anders zu einem andern
Dienſt/ diß in dieſer/ jenes in einer andern Stadt/ diß in dieſem/
jenes in einem andern Land/ ja ſo gewiß/ und ſo freyes Gefallens/
als wann ein ſtarcker Held den Bogen ſpannet/ und ſeine Pfeile
verſchieſſet/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unſe-
rer Chriſtlichen Kirchen ſingen:

Sind nicht ſein Erbgut unſer Kind/
Die uns von ihm gegeben ſind/
Gleich
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0011" n="[11]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Stillt Seelen-Bangen.</hi></fw><lb/>
ge&#x017F;aget wird/ <hi rendition="#fr">Er konte alles &#x017F;charff &#x017F;ehen: Er &#x017F;cha&#x0364;rffet ihre</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ecclel. <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>.<lb/>
ver&#x017F;.</hi> 11.</note><lb/><hi rendition="#fr">Worte daß &#x017F;ie &#x017F;eyn &#x017F;charffe Spie&#x017F;&#x017F;e und Na&#x0364;gel/ ge&#x017F;chrieben<lb/>
durch die Mei&#x017F;ter der Ver&#x017F;amlungen; daß &#x017F;ie reden als</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Hebr. 4.<lb/>
ver&#x017F;.</hi> 12.</note><lb/><hi rendition="#fr">GOttes Wort/ daß &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;cha&#x0364;rffer &#x017F;eyn/ denn kein<lb/>
zwey&#x017F;chneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;cheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein:</hi> Er &#x017F;cha&#x0364;rf-<note place="right"><hi rendition="#aq">Sap.</hi> 8, 1<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>.</note><lb/>
fet &#x017F;ie durch und durch/ al&#x017F;o/ daß &#x017F;charff <hi rendition="#fr">erfunden werden im<lb/>
Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man &#x017F;ich ihrer ver-<lb/>
wundern.</hi> Wann aber die&#x017F;e GOttes Pfeile zu &#x017F;chwer an der<lb/>
Erden hengen wollen/ und wellen &#x017F;ich gar &#x017F;chwer in die Ho&#x0364;he<lb/>
GOttes u&#x0364;ber das irrdi&#x017F;che We&#x017F;en treiben la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o befiedert ER<lb/>
&#x017F;ie (&#x017F;o zu reden) mit &#x017F;einer Göttlichen Krafft und Macht/ <hi rendition="#fr">daß</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;.</hi> 40. 31.</note><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;ie dann neue Krafft kriegen/ daß &#x017F;ie auffahren mit Flie-<lb/>
geln wie Adler/ daß &#x017F;ie lauffen/ und nicht matt werden/<lb/>
daß &#x017F;ie waudeln/ und nicht mu&#x0364;de werden.</hi> So &#x017F;orget der<lb/>
&#x017F;orgende GOtt vor die&#x017F;e &#x017F;eine Go&#x0364;ttliche Pfeile in &#x017F;einen alles ver-<lb/>
&#x017F;orgenden Ha&#x0364;nden/ in unter&#x017F;chiedenen Sta&#x0364;nden die&#x017F;er Welt/ daß<note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a.</hi> 49, <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>.</note><lb/>
ein jeglicher kan &#x017F;agen: <hi rendition="#fr">Der HErr hat mich zum reinen Pfeil<lb/>
gemacht/ und mich in &#x017F;einen Ko&#x0364;cher ge&#x017F;tecket.</hi> Wer machet<lb/>
aus die&#x017F;em Kinde einen Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ aus dem andern einen Cantzler/<lb/>
aus dem dritten einen Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter? Die &#x017F;tarcke Hand des &#x017F;tar-<lb/>
cken Bogen-Schu&#x0364;tzens. Die&#x017F;e GOTTES Hand braucht<lb/>
in die&#x017F;er Welt diß Kind zu die&#x017F;em/ und ein anders zu einem andern<lb/>
Dien&#x017F;t/ diß in die&#x017F;er/ jenes in einer andern Stadt/ diß in die&#x017F;em/<lb/>
jenes in einem andern Land/ ja &#x017F;o gewiß/ und &#x017F;o freyes Gefallens/<lb/>
als wann ein &#x017F;tarcker Held den Bogen &#x017F;pannet/ und &#x017F;eine Pfeile<lb/>
ver&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in un&#x017F;e-<lb/>
rer Chri&#x017F;tlichen Kirchen &#x017F;ingen:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Sind nicht &#x017F;ein Erbgut un&#x017F;er Kind/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Die uns von ihm gegeben &#x017F;ind/</hi> </l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">B</hi> 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Gleich</hi> </fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[11]/0011] Stillt Seelen-Bangen. geſaget wird/ Er konte alles ſcharff ſehen: Er ſchaͤrffet ihre Worte daß ſie ſeyn ſcharffe Spieſſe und Naͤgel/ geſchrieben durch die Meiſter der Verſamlungen; daß ſie reden als GOttes Wort/ daß ſie muͤſſen ſchaͤrffer ſeyn/ denn kein zweyſchneidig. Schwerdt/ und durchdringen/ biß daß ſie ſcheiden Seel und Geift/ auch Marck und Bein: Er ſchaͤrf- fet ſie durch und durch/ alſo/ daß ſcharff erfunden werden im Gericht/ und bey den Gewaltigen muß man ſich ihrer ver- wundern. Wann aber dieſe GOttes Pfeile zu ſchwer an der Erden hengen wollen/ und wellen ſich gar ſchwer in die Hoͤhe GOttes uͤber das irrdiſche Weſen treiben laſſen/ ſo befiedert ER ſie (ſo zu reden) mit ſeiner Göttlichen Krafft und Macht/ daß ſie dann neue Krafft kriegen/ daß ſie auffahren mit Flie- geln wie Adler/ daß ſie lauffen/ und nicht matt werden/ daß ſie waudeln/ und nicht muͤde werden. So ſorget der ſorgende GOtt vor dieſe ſeine Goͤttliche Pfeile in ſeinen alles ver- ſorgenden Haͤnden/ in unterſchiedenen Staͤnden dieſer Welt/ daß ein jeglicher kan ſagen: Der HErr hat mich zum reinen Pfeil gemacht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſtecket. Wer machet aus dieſem Kinde einen Fuͤrſten/ aus dem andern einen Cantzler/ aus dem dritten einen Buͤrgermeiſter? Die ſtarcke Hand des ſtar- cken Bogen-Schuͤtzens. Dieſe GOTTES Hand braucht in dieſer Welt diß Kind zu dieſem/ und ein anders zu einem andern Dienſt/ diß in dieſer/ jenes in einer andern Stadt/ diß in dieſem/ jenes in einem andern Land/ ja ſo gewiß/ und ſo freyes Gefallens/ als wann ein ſtarcker Held den Bogen ſpannet/ und ſeine Pfeile verſchieſſet/ wie er wil/ und wohin er wil/ wie wir davon in unſe- rer Chriſtlichen Kirchen ſingen: Ecclel. __. verſ. 11. Hebr. 4. verſ. 12. Sap. 8, 1_. Eſ. 40. 31. Eſa. 49, _. Sind nicht ſein Erbgut unſer Kind/ Die uns von ihm gegeben ſind/ Gleich B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/542013
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/542013/11
Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/11>, abgerufen am 25.04.2024.