Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dach, Simon: Einfältige Klag- und Trost-Reimchen Bey sehr betrawerlichem wiewol seligem Abschied aus dieser Welt Deß ... Herrn Heinrich Rohthausens/ Churfl. Durchl. zu Brandenb. wolbestalten Rentschreibers und Zollverwalters in dero Hertzogtum Preussen. Königsberg, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
Wie mancher Mann thut/ der allein
Nach Faulheit hat Verlangen/
Der wenn er muß zu Hause seyn
So ist er wie gefangen.
Geselschafft Spiel Gesöff vnd Fraß
Dieß einig ist sein Leben/
Die Wirtschafft ist jhm Fluch und Haß/
Vnd einem Grewel eben.
Er denckt an Weib vnd Kinder nicht/
Nicht was die Leute sagen/
Noch was er für ein Zorn-Gericht
Dort werde müssen tragen.
Nicht daß/ der Jahre Zweg/ der Tod
Sich nimmer kan verweilen/
Noch daß der Armuth grosse Noht
Jhn bald werd' übereilen.
Dieß war nicht ewres Herren Art/
Er hat euch vorgestanden/
Seit daß er ehlich ewer ward
Jn keuschen Liebes-Banden.
Jhr seyd nun acht vnd zwantzig Jahr
Jhm beygesellt gewesen/
War
Wie mancher Mann thut/ der allein
Nach Faulheit hat Verlangen/
Der wenn er muß zu Hauſe ſeyn
So iſt er wie gefangen.
Geſelſchafft Spiel Geſoͤff vnd Fraß
Dieß einig iſt ſein Leben/
Die Wirtſchafft iſt jhm Fluch und Haß/
Vnd einem Grewel eben.
Er denckt an Weib vnd Kinder nicht/
Nicht was die Leute ſagen/
Noch was er fuͤr ein Zorn-Gericht
Dort werde muͤſſen tragen.
Nicht daß/ der Jahre Zweg/ der Tod
Sich nimmer kan verweilen/
Noch daß der Armuth groſſe Noht
Jhn bald werd' uͤbereilen.
Dieß war nicht ewres Herren Art/
Er hat euch vorgeſtanden/
Seit daß er ehlich ewer ward
Jn keuſchen Liebes-Banden.
Jhr ſeyd nun acht vnd zwantzig Jahr
Jhm beygeſellt geweſen/
War
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0008"/>
          <lg>
            <l>Wie mancher Mann thut/ der allein</l><lb/>
            <l>Nach Faulheit hat Verlangen/</l><lb/>
            <l>Der wenn er muß zu Hau&#x017F;e &#x017F;eyn</l><lb/>
            <l>So i&#x017F;t er wie gefangen. </l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l>Ge&#x017F;el&#x017F;chafft Spiel Ge&#x017F;o&#x0364;ff vnd Fraß</l><lb/>
            <l>Dieß einig i&#x017F;t &#x017F;ein Leben/</l><lb/>
            <l>Die Wirt&#x017F;chafft i&#x017F;t jhm Fluch und Haß/</l><lb/>
            <l>Vnd einem Grewel eben. </l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l>Er denckt an Weib vnd Kinder nicht/</l><lb/>
            <l>Nicht was die Leute &#x017F;agen/</l><lb/>
            <l>Noch was er fu&#x0364;r ein Zorn-Gericht</l><lb/>
            <l>Dort werde mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en tragen. </l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l>Nicht daß/ der Jahre Zweg/ der Tod</l><lb/>
            <l>Sich nimmer kan verweilen/</l><lb/>
            <l>Noch daß der Armuth gro&#x017F;&#x017F;e Noht</l><lb/>
            <l>Jhn bald werd' u&#x0364;bereilen. </l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l>Dieß war nicht ewres Herren Art/</l><lb/>
            <l>Er hat euch vorge&#x017F;tanden/</l><lb/>
            <l>Seit daß er ehlich ewer ward</l><lb/>
            <l>Jn keu&#x017F;chen Liebes-Banden. </l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l>Jhr &#x017F;eyd nun acht vnd zwantzig Jahr</l><lb/>
            <l>Jhm beyge&#x017F;ellt gewe&#x017F;en/</l><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">War</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] Wie mancher Mann thut/ der allein Nach Faulheit hat Verlangen/ Der wenn er muß zu Hauſe ſeyn So iſt er wie gefangen. Geſelſchafft Spiel Geſoͤff vnd Fraß Dieß einig iſt ſein Leben/ Die Wirtſchafft iſt jhm Fluch und Haß/ Vnd einem Grewel eben. Er denckt an Weib vnd Kinder nicht/ Nicht was die Leute ſagen/ Noch was er fuͤr ein Zorn-Gericht Dort werde muͤſſen tragen. Nicht daß/ der Jahre Zweg/ der Tod Sich nimmer kan verweilen/ Noch daß der Armuth groſſe Noht Jhn bald werd' uͤbereilen. Dieß war nicht ewres Herren Art/ Er hat euch vorgeſtanden/ Seit daß er ehlich ewer ward Jn keuſchen Liebes-Banden. Jhr ſeyd nun acht vnd zwantzig Jahr Jhm beygeſellt geweſen/ War

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Preußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2014-11-04T17:43:40Z)

Weitere Informationen:

Diese Transkription wurde automatisch durch OCR erfasst.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/636776883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/636776883/8
Zitationshilfe: Dach, Simon: Einfältige Klag- und Trost-Reimchen Bey sehr betrawerlichem wiewol seligem Abschied aus dieser Welt Deß ... Herrn Heinrich Rohthausens/ Churfl. Durchl. zu Brandenb. wolbestalten Rentschreibers und Zollverwalters in dero Hertzogtum Preussen. Königsberg, 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/636776883/8>, abgerufen am 28.04.2024.