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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
heit (damni secura libido juxta Claud.) die
Jugend am allerersten an/ zumahlen/
wo sie sich mit der stinckenden Murcia
verschwestert und treibet solche bey Ge-
legenheit/ (solte es gleich wieder das
Gewissen geschehen (pros ta anoeta)
zur Unzucht/ davon sie aber schlechten
Lohn/ nemlich die Frantzosen bekom-
men/ eine Kranckheit die abscheulich ist.
Lues venerea est insignis corruptela suc-
ci nervei & lymphatici quoad crisin &
motum
das ist: die Frantzosen sind
eine gäntzliche Verderbung de[s]
Saffts in denen Spann-Adern und
des Glieder-Wassers nach dero in-
nerlichen Bewegung.
Sie sind die
allergrausamste Kranckheit mit dem
Aussatz/ die nur in der Welt zu finden/
denn sie kommen her von dem stärckesten
subtilesten Gifft/ welcher um sich frisset
und das Blut vergifftet nicht auf ein-
mahl/ wie andere Gifft pflegen/ sondern
es bleibet wie lang bißweilen in den Leib
verborgen/ daß mans einem nicht leicht
ansehen solte/ läst sich aber endlich mer-
cken an dem Zäpffgen des Halses/ Gau-

men/
D 6

und derer Curen.
heit (damni ſecura libido juxta Claud.) die
Jugend am allererſten an/ zumahlen/
wo ſie ſich mit der ſtinckenden Murcia
verſchweſtert und treibet ſolche bey Ge-
legenheit/ (ſolte es gleich wieder das
Gewiſſen geſchehen (ϖρὸς τὰ ἀνοητα)
zur Unzucht/ davon ſie aber ſchlechten
Lohn/ nemlich die Frantzoſen bekom-
men/ eine Kranckheit die abſcheulich iſt.
Lues venerea eſt inſignis corruptela ſuc-
ci nervei & lymphatici quoad criſin &
motum
das iſt: die Frantzoſen ſind
eine gaͤntzliche Verderbung de[s]
Saffts in denen Spann-Adern und
des Glieder-Waſſers nach dero in-
nerlichen Bewegung.
Sie ſind die
allergrauſamſte Kranckheit mit dem
Auſſatz/ die nur in der Welt zu finden/
denn ſie kommen her von dem ſtaͤrckeſten
ſubtileſten Gifft/ welcher um ſich friſſet
und das Blut vergifftet nicht auf ein-
mahl/ wie andere Gifft pflegen/ ſondern
es bleibet wie lang bißweilen in den Leib
verborgen/ daß mans einem nicht leicht
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cken an dem Zaͤpffgen des Halſes/ Gau-

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D 6
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[83/0109] und derer Curen. heit (damni ſecura libido juxta Claud.) die Jugend am allererſten an/ zumahlen/ wo ſie ſich mit der ſtinckenden Murcia verſchweſtert und treibet ſolche bey Ge- legenheit/ (ſolte es gleich wieder das Gewiſſen geſchehen (ϖρὸς τὰ ἀνοητα) zur Unzucht/ davon ſie aber ſchlechten Lohn/ nemlich die Frantzoſen bekom- men/ eine Kranckheit die abſcheulich iſt. Lues venerea eſt inſignis corruptela ſuc- ci nervei & lymphatici quoad criſin & motum das iſt: die Frantzoſen ſind eine gaͤntzliche Verderbung des Saffts in denen Spann-Adern und des Glieder-Waſſers nach dero in- nerlichen Bewegung. Sie ſind die allergrauſamſte Kranckheit mit dem Auſſatz/ die nur in der Welt zu finden/ denn ſie kommen her von dem ſtaͤrckeſten ſubtileſten Gifft/ welcher um ſich friſſet und das Blut vergifftet nicht auf ein- mahl/ wie andere Gifft pflegen/ ſondern es bleibet wie lang bißweilen in den Leib verborgen/ daß mans einem nicht leicht anſehen ſolte/ laͤſt ſich aber endlich mer- cken an dem Zaͤpffgen des Halſes/ Gau- men/ D 6

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/109>, abgerufen am 25.04.2024.