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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
gewurtzelte/ langwierige Schwindsüch-
tige Fieber/ als hectica scorbutica, drey
und vier tägliche Fieber/ Schwind-Lun-
gen- und die gefährliche Wassersucht
entstehen/ da die meisten/ wo sie nicht ei-
nen erfahrnen und geschickten Medicum
antreffen/ mit einer Hand voll kalter Er-
den bezahlen müssen.

Das VII. Capitel.
Was von der Fettigkeit des Men-
schen zu halten.

ES bildet sich mancher ein/ sein
dicker starcker Bacchus Leib/ wä-
re mehr eine gute und gesunde
Fettigkeit/ dürffte auch noch wohl darzu
lachen/ wo man ihme die Schwindsucht
weissagete/ alleine laß dich nicht bethö-
ren/ noch sicher machen an deinen Leibes
Gütern/ sondern dencke/ was dort stehet:
latet anguis sub herba & quod obesorum
bona plerumque sint suspecta,
daß ist:
unter dem besten Kräutlein steckt
offt eine Schlange verborgen/ und
daß der dicke Leib meistentheils

Ver-

Studenten-Kranckheiten
gewurtzelte/ langwierige Schwindſuͤch-
tige Fieber/ als hectica ſcorbutica, drey
und vier taͤgliche Fieber/ Schwind-Lun-
gen- und die gefaͤhrliche Waſſerſucht
entſtehen/ da die meiſten/ wo ſie nicht ei-
nen erfahrnen und geſchickten Medicum
antreffen/ mit einer Hand voll kalter Er-
den bezahlen muͤſſen.

Das VII. Capitel.
Was von der Fettigkeit des Men-
ſchen zu halten.

ES bildet ſich mancher ein/ ſein
dicker ſtarcker Bacchus Leib/ waͤ-
re mehr eine gute und geſunde
Fettigkeit/ duͤrffte auch noch wohl darzu
lachen/ wo man ihme die Schwindſucht
weiſſagete/ alleine laß dich nicht bethoͤ-
ren/ noch ſicher machen an deinen Leibes
Guͤtern/ ſondern dencke/ was dort ſtehet:
latet anguis ſub herba & quod obeſorum
bona plerumque ſint ſuſpecta,
daß iſt:
unter dem beſten Kraͤutlein ſteckt
offt eine Schlange verborgen/ und
daß der dicke Leib meiſtentheils

Ver-
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[92/0118] Studenten-Kranckheiten gewurtzelte/ langwierige Schwindſuͤch- tige Fieber/ als hectica ſcorbutica, drey und vier taͤgliche Fieber/ Schwind-Lun- gen- und die gefaͤhrliche Waſſerſucht entſtehen/ da die meiſten/ wo ſie nicht ei- nen erfahrnen und geſchickten Medicum antreffen/ mit einer Hand voll kalter Er- den bezahlen muͤſſen. Das VII. Capitel. Was von der Fettigkeit des Men- ſchen zu halten. ES bildet ſich mancher ein/ ſein dicker ſtarcker Bacchus Leib/ waͤ- re mehr eine gute und geſunde Fettigkeit/ duͤrffte auch noch wohl darzu lachen/ wo man ihme die Schwindſucht weiſſagete/ alleine laß dich nicht bethoͤ- ren/ noch ſicher machen an deinen Leibes Guͤtern/ ſondern dencke/ was dort ſtehet: latet anguis ſub herba & quod obeſorum bona plerumque ſint ſuſpecta, daß iſt: unter dem beſten Kraͤutlein ſteckt offt eine Schlange verborgen/ und daß der dicke Leib meiſtentheils Ver-

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/118>, abgerufen am 20.04.2024.