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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
vielen Sitzens und übeler Diaet am mei-
sten darzu geneiget sind. Es ist aber
nichts anders als eine Zusammenzie-
hung der nerveusen Theilen in den un-
tern Leib/ daher es denn auch spannet
und sehr verdrießlich thut/ meistens aber
in der lincken Seiten/ machet schweren
Athem/ trücken über dem Magen/ schwe-
res Gehör/ saussen in Ohren/ bißweilen
ist es/ als wolte man sich brechen/ Auf-
steigen und Blehung des Magens/
Kopff-Schmertzen/ fliegende Hitze und
Bangigkeit/ Traurig- und Tiefsinnig-
keit. Es stecket aber eben so wohl in
dem Geblüt/ am allermeisten aber in der
Lympha, sero, und succo nerveo, da das
Geblüt solche starcke Säure hat/ dahero
müssen solche hypochondriaci offt aus-
speyen. Kommt her von übeler dige-
stion
und chylification, da der Sauer-
Teig des Magens mehr sauer als gemäs-
siget ist/ das machet einen dicken und un-
fliessenden Milch-Safft/ welcher bald
auf der ersten Strasse (primis viis) ste-
hen bleibet und verdirbet/ zumahlen wo
das gebückte Sitzen darzu kömmt/ da

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und derer Curen.
vielen Sitzens und uͤbeler Diæt am mei-
ſten darzu geneiget ſind. Es iſt aber
nichts anders als eine Zuſammenzie-
hung der nerveuſen Theilen in den un-
tern Leib/ daher es denn auch ſpannet
und ſehr verdrießlich thut/ meiſtens aber
in der lincken Seiten/ machet ſchweren
Athem/ truͤcken uͤber dem Magen/ ſchwe-
res Gehoͤr/ ſauſſen in Ohren/ bißweilen
iſt es/ als wolte man ſich brechen/ Auf-
ſteigen und Blehung des Magens/
Kopff-Schmertzen/ fliegende Hitze und
Bangigkeit/ Traurig- und Tiefſinnig-
keit. Es ſtecket aber eben ſo wohl in
dem Gebluͤt/ am allermeiſten aber in der
Lympha, ſero, und ſucco nerveo, da das
Gebluͤt ſolche ſtarcke Saͤure hat/ dahero
muͤſſen ſolche hypochondriaci offt aus-
ſpeyen. Kommt her von uͤbeler dige-
ſtion
und chylification, da der Sauer-
Teig des Magens mehr ſauer als gemaͤſ-
ſiget iſt/ das machet einen dicken und un-
flieſſenden Milch-Safft/ welcher bald
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[129/0155] und derer Curen. vielen Sitzens und uͤbeler Diæt am mei- ſten darzu geneiget ſind. Es iſt aber nichts anders als eine Zuſammenzie- hung der nerveuſen Theilen in den un- tern Leib/ daher es denn auch ſpannet und ſehr verdrießlich thut/ meiſtens aber in der lincken Seiten/ machet ſchweren Athem/ truͤcken uͤber dem Magen/ ſchwe- res Gehoͤr/ ſauſſen in Ohren/ bißweilen iſt es/ als wolte man ſich brechen/ Auf- ſteigen und Blehung des Magens/ Kopff-Schmertzen/ fliegende Hitze und Bangigkeit/ Traurig- und Tiefſinnig- keit. Es ſtecket aber eben ſo wohl in dem Gebluͤt/ am allermeiſten aber in der Lympha, ſero, und ſucco nerveo, da das Gebluͤt ſolche ſtarcke Saͤure hat/ dahero muͤſſen ſolche hypochondriaci offt aus- ſpeyen. Kommt her von uͤbeler dige- ſtion und chylification, da der Sauer- Teig des Magens mehr ſauer als gemaͤſ- ſiget iſt/ das machet einen dicken und un- flieſſenden Milch-Safft/ welcher bald auf der erſten Straſſe (primis viis) ſte- hen bleibet und verdirbet/ zumahlen wo das gebuͤckte Sitzen darzu koͤmmt/ da die F 5

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/155>, abgerufen am 28.03.2024.