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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
Wilt du haben eine geruhige
Nacht
Ein grosses Nacht-Mahl nicht
groß acht.
Das XIV. Capitel.
Wie man sol fett werden.

WEr nun wil fett und starck wer-
den (eugarkos, succi laudabi-
lis plenus)
der halte sich fein
mäßig in Essen und Trincken/ für al-
len Dingen aber meide er ernstlich süs-
se Sachen/ welches billich und nöthig
zu erinnern/ denn diese haben eine starcke
Säure bey sich/ wie solches die expe-
rimenta Pisonis
aus Honig und Zucker
weisen. Solche über-süsse Säure
verzehret alle Fettigkeit/ machet den
Leib schwindsüchtig. Diese nun/
ingleichen auch alle saltzige/ starcke/ hi-
tzige Sachen sol man meiden/ sol an-
ders der Leib zunehmen und Nahrung
empfinden. Hingegen sol man essen
alle gelinde einfache Speisen/ die dar-
neben ein glikhron oder dünn klebrich-

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und derer Curen.
Wilt du haben eine geruhige
Nacht
Ein groſſes Nacht-Mahl nicht
groß acht.
Das XIV. Capitel.
Wie man ſol fett werden.

WEr nun wil fett und ſtarck wer-
den (ἓυγαρκος, ſucci laudabi-
lis plenus)
der halte ſich fein
maͤßig in Eſſen und Trincken/ fuͤr al-
len Dingen aber meide er ernſtlich ſuͤſ-
ſe Sachen/ welches billich und noͤthig
zu erinnern/ denn dieſe haben eine ſtarcke
Saͤure bey ſich/ wie ſolches die expe-
rimenta Piſonis
aus Honig und Zucker
weiſen. Solche uͤber-ſuͤſſe Saͤure
verzehret alle Fettigkeit/ machet den
Leib ſchwindſuͤchtig. Dieſe nun/
ingleichen auch alle ſaltzige/ ſtarcke/ hi-
tzige Sachen ſol man meiden/ ſol an-
ders der Leib zunehmen und Nahrung
empfinden. Hingegen ſol man eſſen
alle gelinde einfache Speiſen/ die dar-
neben ein γλιχρὸν oder duͤnn klebrich-

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[181/0207] und derer Curen. Wilt du haben eine geruhige Nacht Ein groſſes Nacht-Mahl nicht groß acht. Das XIV. Capitel. Wie man ſol fett werden. WEr nun wil fett und ſtarck wer- den (ἓυγαρκος, ſucci laudabi- lis plenus) der halte ſich fein maͤßig in Eſſen und Trincken/ fuͤr al- len Dingen aber meide er ernſtlich ſuͤſ- ſe Sachen/ welches billich und noͤthig zu erinnern/ denn dieſe haben eine ſtarcke Saͤure bey ſich/ wie ſolches die expe- rimenta Piſonis aus Honig und Zucker weiſen. Solche uͤber-ſuͤſſe Saͤure verzehret alle Fettigkeit/ machet den Leib ſchwindſuͤchtig. Dieſe nun/ ingleichen auch alle ſaltzige/ ſtarcke/ hi- tzige Sachen ſol man meiden/ ſol an- ders der Leib zunehmen und Nahrung empfinden. Hingegen ſol man eſſen alle gelinde einfache Speiſen/ die dar- neben ein γλιχρὸν oder duͤnn klebrich- te H 7

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/207>, abgerufen am 29.03.2024.