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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
sichs versiehet/ sonsten aber ists unmüg-
lich.

Das XV. Capitel.
Wie man sich nach Tisch zuver-
halten.

ES thun sich diejenige den grö-
sten Schaden/ welche sich nach
Tisch alsobald zum studiren be-
geben/ dadurch sie ihre Seelen-Gei-
ster/ die zum Werck der Nahrung
nothwendig helffen müssen/ zur Unzeit
davon abhalten/ und also dem Werck-
Meister etwas anders zu thun machen
ohne Nachsinnung vieler andern Un-
gelegenheiten/ die daher entspringen
können; gar wohl spricht Barclajus:
non vim suam habet ventriculus evocato
ad cerebri laborantis subsidium igne,

der Magen behält seine Krafft nicht/
wo man dessen Wärme und Geister zur
Kopff-Arbeit anwendet. Auch ver-
führet manchen die ungeschickte Regel:
Post coenam stabis & passus mille meabis
zur starcken Bewegung nach Tisch/

da

und derer Curen.
ſichs verſiehet/ ſonſten aber iſts unmuͤg-
lich.

Das XV. Capitel.
Wie man ſich nach Tiſch zuver-
halten.

ES thun ſich diejenige den groͤ-
ſten Schaden/ welche ſich nach
Tiſch alſobald zum ſtudiren be-
geben/ dadurch ſie ihre Seelen-Gei-
ſter/ die zum Werck der Nahrung
nothwendig helffen muͤſſen/ zur Unzeit
davon abhalten/ und alſo dem Werck-
Meiſter etwas anders zu thun machen
ohne Nachſinnung vieler andern Un-
gelegenheiten/ die daher entſpringen
koͤnnen; gar wohl ſpricht Barclajus:
non vim ſuam habet ventriculus evocato
ad cerebri laborantis ſubſidium igne,

der Magen behaͤlt ſeine Krafft nicht/
wo man deſſen Waͤrme und Geiſter zur
Kopff-Arbeit anwendet. Auch ver-
fuͤhret manchen die ungeſchickte Regel:
Poſt cœnam ſtabis & paſſus mille meabis
zur ſtarcken Bewegung nach Tiſch/

da
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[183/0209] und derer Curen. ſichs verſiehet/ ſonſten aber iſts unmuͤg- lich. Das XV. Capitel. Wie man ſich nach Tiſch zuver- halten. ES thun ſich diejenige den groͤ- ſten Schaden/ welche ſich nach Tiſch alſobald zum ſtudiren be- geben/ dadurch ſie ihre Seelen-Gei- ſter/ die zum Werck der Nahrung nothwendig helffen muͤſſen/ zur Unzeit davon abhalten/ und alſo dem Werck- Meiſter etwas anders zu thun machen ohne Nachſinnung vieler andern Un- gelegenheiten/ die daher entſpringen koͤnnen; gar wohl ſpricht Barclajus: non vim ſuam habet ventriculus evocato ad cerebri laborantis ſubſidium igne, der Magen behaͤlt ſeine Krafft nicht/ wo man deſſen Waͤrme und Geiſter zur Kopff-Arbeit anwendet. Auch ver- fuͤhret manchen die ungeſchickte Regel: Poſt cœnam ſtabis & paſſus mille meabis zur ſtarcken Bewegung nach Tiſch/ da

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/209>, abgerufen am 28.03.2024.