Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten-Kranckheiten
Säure/ Blehungen und andere Ungele-
genheiten mehr. Das Hitzige Fette und
Starcke macht eine grobe anadumiasin
oder aufsteigende Dünste/ welches
man kan in der Kirchen sehen/ da die
Leute sitzen und nicken wie die Fleder-
Mäusse/ es greifft auch die Spann-
Adern an/ und zerbricht den Kopff/
als zum Exempel das Eißlebische/ wel-
ches man billich den Vernunfft-Bre-
cher nennet/ das Mittelmäßige ist das
beste. Es soll nicht sauer noch trüb
seyn/ sol keine Hefen setzen/ vielweni-
ger noch gähren. An sich sind die
Bier sehr unterschiedlich/ theils pro
ingredientium
der Dinge/ daraus sie
gebrauet werden/ theils praeparationis
der Zubereitung/ theils aetatis ratione
oder des Alters wegen. Von Hopf-
fen werden die Bier bitter und schmack-
haffter/ auch gesunder; (z) denn er ist
desselben Gewürtz. Von Gersten
wird es mehr fett und Nahrhaffter/

süß
(z) Moebius. Instit. med. p. 251. Waldschmid.
fundam. med. p. 110. Hagecius de Cere-
visia c. 12. p.
48.

Studenten-Kranckheiten
Saͤure/ Blehungen und andere Ungele-
genheiten mehr. Das Hitzige Fette und
Starcke macht eine grobe ἀναδυμίασιν
oder aufſteigende Duͤnſte/ welches
man kan in der Kirchen ſehen/ da die
Leute ſitzen und nicken wie die Fleder-
Maͤuſſe/ es greifft auch die Spann-
Adern an/ und zerbricht den Kopff/
als zum Exempel das Eißlebiſche/ wel-
ches man billich den Vernunfft-Bre-
cher nennet/ das Mittelmaͤßige iſt das
beſte. Es ſoll nicht ſauer noch truͤb
ſeyn/ ſol keine Hefen ſetzen/ vielweni-
ger noch gaͤhren. An ſich ſind die
Bier ſehr unterſchiedlich/ theils pro
ingredientium
der Dinge/ daraus ſie
gebrauet werden/ theils præparationis
der Zubereitung/ theils ætatis ratione
oder des Alters wegen. Von Hopf-
fen werden die Bier bitter und ſchmack-
haffter/ auch geſunder; (ζ) denn er iſt
deſſelben Gewuͤrtz. Von Gerſten
wird es mehr fett und Nahrhaffter/

ſuͤß
(ζ) Mœbius. Inſtit. med. p. 251. Waldſchmid.
fundam. med. p. 110. Hagecius de Cere-
viſia c. 12. p.
48.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0216" n="190"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/>
Sa&#x0364;ure/ Blehungen und andere Ungele-<lb/>
genheiten mehr. Das Hitzige Fette und<lb/>
Starcke macht eine grobe &#x1F00;&#x03BD;&#x03B1;&#x03B4;&#x03C5;&#x03BC;&#x03AF;&#x03B1;&#x03C3;&#x03B9;&#x03BD;<lb/>
oder auf&#x017F;teigende Du&#x0364;n&#x017F;te/ welches<lb/>
man kan in der Kirchen &#x017F;ehen/ da die<lb/>
Leute &#x017F;itzen und nicken wie die Fleder-<lb/>
Ma&#x0364;u&#x017F;&#x017F;e/ es greifft auch die Spann-<lb/>
Adern an/ und zerbricht den Kopff/<lb/>
als zum Exempel das Eißlebi&#x017F;che/ wel-<lb/>
ches man billich den Vernunfft-Bre-<lb/>
cher nennet/ das Mittelma&#x0364;ßige i&#x017F;t das<lb/>
be&#x017F;te. Es &#x017F;oll nicht &#x017F;auer noch tru&#x0364;b<lb/>
&#x017F;eyn/ &#x017F;ol keine Hefen &#x017F;etzen/ vielweni-<lb/>
ger noch ga&#x0364;hren. An &#x017F;ich &#x017F;ind die<lb/>
Bier &#x017F;ehr unter&#x017F;chiedlich/ theils <hi rendition="#aq">pro<lb/>
ingredientium</hi> der Dinge/ daraus &#x017F;ie<lb/>
gebrauet werden/ theils <hi rendition="#aq">præparationis</hi><lb/>
der Zubereitung/ theils <hi rendition="#aq">ætatis ratione</hi><lb/>
oder des Alters wegen. Von Hopf-<lb/>
fen werden die Bier bitter und &#x017F;chmack-<lb/>
haffter/ auch ge&#x017F;under; <note place="foot" n="(&#x03B6;)"><hi rendition="#aq">M&#x0153;bius. In&#x017F;tit. med. p. 251. Wald&#x017F;chmid.<lb/>
fundam. med. p. 110. Hagecius de Cere-<lb/>
vi&#x017F;ia c. 12. p.</hi> 48.</note> denn er i&#x017F;t<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben Gewu&#x0364;rtz. Von Ger&#x017F;ten<lb/>
wird es mehr fett und Nahrhaffter/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;u&#x0364;ß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0216] Studenten-Kranckheiten Saͤure/ Blehungen und andere Ungele- genheiten mehr. Das Hitzige Fette und Starcke macht eine grobe ἀναδυμίασιν oder aufſteigende Duͤnſte/ welches man kan in der Kirchen ſehen/ da die Leute ſitzen und nicken wie die Fleder- Maͤuſſe/ es greifft auch die Spann- Adern an/ und zerbricht den Kopff/ als zum Exempel das Eißlebiſche/ wel- ches man billich den Vernunfft-Bre- cher nennet/ das Mittelmaͤßige iſt das beſte. Es ſoll nicht ſauer noch truͤb ſeyn/ ſol keine Hefen ſetzen/ vielweni- ger noch gaͤhren. An ſich ſind die Bier ſehr unterſchiedlich/ theils pro ingredientium der Dinge/ daraus ſie gebrauet werden/ theils præparationis der Zubereitung/ theils ætatis ratione oder des Alters wegen. Von Hopf- fen werden die Bier bitter und ſchmack- haffter/ auch geſunder; (ζ) denn er iſt deſſelben Gewuͤrtz. Von Gerſten wird es mehr fett und Nahrhaffter/ ſuͤß (ζ) Mœbius. Inſtit. med. p. 251. Waldſchmid. fundam. med. p. 110. Hagecius de Cere- viſia c. 12. p. 48.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/216
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/216>, abgerufen am 29.03.2024.