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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
lich erinnern/ daß sie demselben als
höchst-nöthigem Stück der Gesund-
heit ja nichts abbrechen möchten/ denn
quod protrahimus somno, vitae addimus,
was wir dem Schlaff zugeben/ das ge-
ben wir unsern Leben zu/ stehet dort
bey dem Plauto. Es sol aber gesche-
hen 2. oder 3. Stunden nach Tisch des
Abends um 9. Uhr/ damit eine voll-
kommene Kochung geschehen möge/
nicht aber gleich nach Tisch/ als wel-
ches schädlich. Auch sol man sich
nicht auf den Rücken legen noch mit
abhengigen Kopff/ wo man nicht wil
närrische Träume haben/ sondern an-
fangs auf die Lincke Seiten/ daß der
Chylus in dem Magen desto länger
bleibe und besser gekocht werde/ dar-
nach auf die rechte Seiten/ in der
Mitte etwas niedrig oder tief/ zum
Haupt oder Füssen aber hoch/ und
das ist die beste Lage/ die einen sanff-
ten und geruhigen Schlaff giebet. Hin-
gegen ist der Mittags-Schlaff den
meisten schädlich/ es seye denn einer
sehr trockener und hitziger Natur oder

sey
L

und derer Curen.
lich erinnern/ daß ſie demſelben als
hoͤchſt-noͤthigem Stuͤck der Geſund-
heit ja nichts abbrechen moͤchten/ denn
quòd protrahimus ſomno, vitæ addimus,
was wir dem Schlaff zugeben/ das ge-
ben wir unſern Leben zu/ ſtehet dort
bey dem Plauto. Es ſol aber geſche-
hen 2. oder 3. Stunden nach Tiſch des
Abends um 9. Uhr/ damit eine voll-
kommene Kochung geſchehen moͤge/
nicht aber gleich nach Tiſch/ als wel-
ches ſchaͤdlich. Auch ſol man ſich
nicht auf den Ruͤcken legen noch mit
abhengigen Kopff/ wo man nicht wil
naͤrriſche Traͤume haben/ ſondern an-
fangs auf die Lincke Seiten/ daß der
Chylus in dem Magen deſto laͤnger
bleibe und beſſer gekocht werde/ dar-
nach auf die rechte Seiten/ in der
Mitte etwas niedrig oder tief/ zum
Haupt oder Fuͤſſen aber hoch/ und
das iſt die beſte Lage/ die einen ſanff-
ten und geruhigen Schlaff giebet. Hin-
gegen iſt der Mittags-Schlaff den
meiſten ſchaͤdlich/ es ſeye denn einer
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[241/0267] und derer Curen. lich erinnern/ daß ſie demſelben als hoͤchſt-noͤthigem Stuͤck der Geſund- heit ja nichts abbrechen moͤchten/ denn quòd protrahimus ſomno, vitæ addimus, was wir dem Schlaff zugeben/ das ge- ben wir unſern Leben zu/ ſtehet dort bey dem Plauto. Es ſol aber geſche- hen 2. oder 3. Stunden nach Tiſch des Abends um 9. Uhr/ damit eine voll- kommene Kochung geſchehen moͤge/ nicht aber gleich nach Tiſch/ als wel- ches ſchaͤdlich. Auch ſol man ſich nicht auf den Ruͤcken legen noch mit abhengigen Kopff/ wo man nicht wil naͤrriſche Traͤume haben/ ſondern an- fangs auf die Lincke Seiten/ daß der Chylus in dem Magen deſto laͤnger bleibe und beſſer gekocht werde/ dar- nach auf die rechte Seiten/ in der Mitte etwas niedrig oder tief/ zum Haupt oder Fuͤſſen aber hoch/ und das iſt die beſte Lage/ die einen ſanff- ten und geruhigen Schlaff giebet. Hin- gegen iſt der Mittags-Schlaff den meiſten ſchaͤdlich/ es ſeye denn einer ſehr trockener und hitziger Natur oder ſey L

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/267>, abgerufen am 29.03.2024.