Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

und derer Curen.
Auflösung der Speise im Mund/ ja sie
muß des Magens Ferment helffen er-
halten/ Semen est seri flos, und das beste
aus dem Geblüt/ wer dieses zu starck
verschwendet/ der verkürtzet sein Leben/
es mag geschehen auf was Weise es im-
mer wolle. Jener 16. Jährige Jüng-
ling bekam ex pollutione Spontanea eine
langwierige und sehr gefährliche Go-
norrhoee,
und saget deßwegen offt berühr-
ter seel. Herr D. Ammann also: Dictum
hoc sit juvenibus quibusdam, qui titilla-
tiones improvide sustinent, sed nesci-
unt, quam extreme se enervent adeo,
ut postea plane fiant elumbes, (& non
raro impotentes.)
Solchen Verschwen-
dern und Hurern stehet das Nück Grad
ohne Fleisch heraus/ und wird der
Mensch wie ein Geribb/ und verlieren
die Klarheit der Augen. Drüm ist es
mehr als zu wahr/ quod

Balnea, Vina, Venus corrumpunt corpo-
ra nostra,

und weiter nach dem Hippocrate: Tria
sunt vitae saluberrima, laborem non fu-
gere, alimonia non Saturari, genituram

non
L 4

und derer Curen.
Aufloͤſung der Speiſe im Mund/ ja ſie
muß des Magens Ferment helffen er-
halten/ Semen eſt ſeri flos, und das beſte
aus dem Gebluͤt/ wer dieſes zu ſtarck
verſchwendet/ der verkuͤrtzet ſein Leben/
es mag geſchehen auf was Weiſe es im-
mer wolle. Jener 16. Jaͤhrige Juͤng-
ling bekam ex pollutione Spontanea eine
langwierige und ſehr gefaͤhrliche Go-
norrhœe,
und ſaget deßwegẽ offt beruͤhr-
ter ſeel. Herr D. Ammann alſo: Dictum
hoc ſit juvenibus quibusdam, qui titilla-
tiones improvide ſuſtinent, ſed neſci-
unt, quàm extremè ſe enervent adeo,
ut poſtea planè fiant elumbeſ, (& non
raro impotentes.)
Solchen Verſchwen-
dern und Hurern ſtehet das Nuͤck Grad
ohne Fleiſch heraus/ und wird der
Menſch wie ein Geribb/ und verlieren
die Klarheit der Augen. Druͤm iſt es
mehr als zu wahr/ quod

Balnea, Vina, Venus corrumpunt corpo-
ra noſtra,

und weiter nach dem Hippocrate: Tria
ſunt vitæ ſaluberrima, laborem non fu-
gere, alimonia non Saturari, genituram

non
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0273" n="247"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/>
Auflo&#x0364;&#x017F;ung der Spei&#x017F;e im Mund/ ja &#x017F;ie<lb/>
muß des Magens Ferment helffen er-<lb/>
halten/ <hi rendition="#aq">Semen e&#x017F;t &#x017F;eri flos,</hi> und das be&#x017F;te<lb/>
aus dem Geblu&#x0364;t/ wer die&#x017F;es zu &#x017F;tarck<lb/>
ver&#x017F;chwendet/ der verku&#x0364;rtzet &#x017F;ein Leben/<lb/>
es mag ge&#x017F;chehen auf was Wei&#x017F;e es im-<lb/>
mer wolle. Jener 16. Ja&#x0364;hrige Ju&#x0364;ng-<lb/>
ling bekam <hi rendition="#aq">ex pollutione Spontanea</hi> eine<lb/>
langwierige und &#x017F;ehr gefa&#x0364;hrliche <hi rendition="#aq">Go-<lb/>
norrh&#x0153;e,</hi> und &#x017F;aget deßwege&#x0303; offt beru&#x0364;hr-<lb/>
ter &#x017F;eel. Herr <hi rendition="#aq">D. Ammann</hi> al&#x017F;o: <hi rendition="#aq">Dictum<lb/>
hoc &#x017F;it juvenibus quibusdam, qui titilla-<lb/>
tiones improvide &#x017F;u&#x017F;tinent, &#x017F;ed ne&#x017F;ci-<lb/>
unt, quàm extremè &#x017F;e enervent adeo,<lb/>
ut po&#x017F;tea planè fiant elumbe&#x017F;, (&amp; non<lb/>
raro impotentes.)</hi> Solchen Ver&#x017F;chwen-<lb/>
dern und Hurern &#x017F;tehet das Nu&#x0364;ck Grad<lb/>
ohne Flei&#x017F;ch heraus/ und wird der<lb/>
Men&#x017F;ch wie ein Geribb/ und verlieren<lb/>
die Klarheit der Augen. Dru&#x0364;m i&#x017F;t es<lb/>
mehr als zu wahr/ <hi rendition="#aq">quod</hi></p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Balnea, Vina, Venus corrumpunt corpo-<lb/>
ra no&#x017F;tra,</hi> </hi> </quote>
          </cit><lb/>
          <p>und weiter nach dem <hi rendition="#aq">Hippocrate: Tria<lb/>
&#x017F;unt vitæ &#x017F;aluberrima, laborem non fu-<lb/>
gere, alimonia non Saturari, genituram</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">non</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0273] und derer Curen. Aufloͤſung der Speiſe im Mund/ ja ſie muß des Magens Ferment helffen er- halten/ Semen eſt ſeri flos, und das beſte aus dem Gebluͤt/ wer dieſes zu ſtarck verſchwendet/ der verkuͤrtzet ſein Leben/ es mag geſchehen auf was Weiſe es im- mer wolle. Jener 16. Jaͤhrige Juͤng- ling bekam ex pollutione Spontanea eine langwierige und ſehr gefaͤhrliche Go- norrhœe, und ſaget deßwegẽ offt beruͤhr- ter ſeel. Herr D. Ammann alſo: Dictum hoc ſit juvenibus quibusdam, qui titilla- tiones improvide ſuſtinent, ſed neſci- unt, quàm extremè ſe enervent adeo, ut poſtea planè fiant elumbeſ, (& non raro impotentes.) Solchen Verſchwen- dern und Hurern ſtehet das Nuͤck Grad ohne Fleiſch heraus/ und wird der Menſch wie ein Geribb/ und verlieren die Klarheit der Augen. Druͤm iſt es mehr als zu wahr/ quod Balnea, Vina, Venus corrumpunt corpo- ra noſtra, und weiter nach dem Hippocrate: Tria ſunt vitæ ſaluberrima, laborem non fu- gere, alimonia non Saturari, genituram non L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/273
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/273>, abgerufen am 16.04.2024.