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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
nen solche geschehen gleich nach Tisch/ da
alle Milch- und Blut-Adern voll seyn
von chylo oder Milchsafft/ da wird die
gantze Milchmachung und dessen distri-
bution
verhindert und der rohe Safft
(chymus) mit Gewalt fort getrieben und
wegen seiner Dicke nicht fort fliessen
kan/ sondern Verstopffungen machet.

Das IX. Capitel.
Vom Tantzen

UNter diesen Academischen Exer-
citien
ist das erste das Tantzen/
welches eine recht dienliche Sa-
che/ denn es machet vor der Welt ge-
schickt/ wo es aber gleich nach Tisch zu
starck oder zu lang geschicht/ ist es höchst
schädlich. Denn erstlich die Spiritus
die ohne dem in dem Leibe zertrennet
sind/ werden dadurch mehr und mehr
aus einander gebracht/ a centro ad peri-
pheriam
von dem Hertzen zu denen äus-
sersten Gliedern/ der Magen wird in
wehrender Coction in seinem motu pe-
ristaltico
oder in seiner aufwallenden

Be-

Studenten-Kranckheiten
nen ſolche geſchehen gleich nach Tiſch/ da
alle Milch- und Blut-Adern voll ſeyn
von chylo oder Milchſafft/ da wird die
gantze Milchmachung und deſſen diſtri-
bution
verhindert und der rohe Safft
(chymus) mit Gewalt fort getrieben und
wegen ſeiner Dicke nicht fort flieſſen
kan/ ſondern Verſtopffungen machet.

Das IX. Capitel.
Vom Tantzen

UNter dieſen Academiſchen Exer-
citien
iſt das erſte das Tantzen/
welches eine recht dienliche Sa-
che/ denn es machet vor der Welt ge-
ſchickt/ wo es aber gleich nach Tiſch zu
ſtarck oder zu lang geſchicht/ iſt es hoͤchſt
ſchaͤdlich. Denn erſtlich die Spiritus
die ohne dem in dem Leibe zertrennet
ſind/ werden dadurch mehr und mehr
aus einander gebracht/ à centro ad peri-
pheriam
von dem Hertzen zu denen aͤuſ-
ſerſten Gliedern/ der Magen wird in
wehrender Coction in ſeinem motu pe-
riſtaltico
oder in ſeiner aufwallenden

Be-
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[52/0078] Studenten-Kranckheiten nen ſolche geſchehen gleich nach Tiſch/ da alle Milch- und Blut-Adern voll ſeyn von chylo oder Milchſafft/ da wird die gantze Milchmachung und deſſen diſtri- bution verhindert und der rohe Safft (chymus) mit Gewalt fort getrieben und wegen ſeiner Dicke nicht fort flieſſen kan/ ſondern Verſtopffungen machet. Das IX. Capitel. Vom Tantzen UNter dieſen Academiſchen Exer- citien iſt das erſte das Tantzen/ welches eine recht dienliche Sa- che/ denn es machet vor der Welt ge- ſchickt/ wo es aber gleich nach Tiſch zu ſtarck oder zu lang geſchicht/ iſt es hoͤchſt ſchaͤdlich. Denn erſtlich die Spiritus die ohne dem in dem Leibe zertrennet ſind/ werden dadurch mehr und mehr aus einander gebracht/ à centro ad peri- pheriam von dem Hertzen zu denen aͤuſ- ſerſten Gliedern/ der Magen wird in wehrender Coction in ſeinem motu pe- riſtaltico oder in ſeiner aufwallenden Be-

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/78>, abgerufen am 28.03.2024.