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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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GUARINI
Vierdter Handlung sechster Aufftritt.
Chor der Jäger. Chor der Schäffer
mit Silvio.
J. Ojunger/ doch berühmter Held/
In den das rechte Bild des Hereules geprägt/
Der so manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt.
S. O junger/ doch berühmter Held/
Durch dessen kühne Hand der Hauer must erliegen/
Den man im Leben schäzt unmöglich zu besiegen/
Schau hier den Kopff/ schau hier das freche Haubt/
Das gleichsam noch im Tode dräut und schnaubt.
Diß ist der edle Raub/ diß ist das Sieges-Zeichen
Des Helden/ dessen Ruhm wird biß zun Sternen reichen.
Ihr Hirten feyrt den angenehmen Tag/
Macht/ daß sein Ruhm stets höher steigen mag/
Biß er durchdringt die gantze Welt-
J. O junger/ doch berühmter Held/
In dem das rechte Bild des Hercules geprägt/
Der so manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt.
S. O junger/ doch berühmter Held/
Der du dein Leben selbst vor andre wollen wagen/
Diß ist der rechte Weg der Tugend nachzujagen.
Denn Schweiß und Fleiß geht allemahl voran/
Eh man die Ehr' und Tugend finden kan.
Wer endlich süsser Ruh und Ruhmes will genüssen/
Den muß die saure Müh und Unruh nicht verdrüssen:
Wer diese scheut/ bleibt in dem Thale stehn.
Wer sich bemüht durch Stock und Stein zu gehn/
Erlangt der wahren Ruhe Zelt.
J. O junger/ doch berühmter Held/
In den das rechte Bild des Hercules geprägt/
Der so manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt.
S. O junger/ doch berühmter Held/
Durch deine Tapfferkeit kan man nun sicher schauen
Das angebaute Land/ die unzerwühlten Auen.
Geh/ Bauer/ nimm mit Sicherheit den Zug/
Und spann ihn vor den halb-verrosten Pflug/
Streu
GUARINI
Vierdter Handlung ſechſter Aufftritt.
Chor der Jaͤger. Chor der Schaͤffer
mit Silvio.
J. Ojunger/ doch beruͤhmter Held/
In den das rechte Bild des Hereules gepraͤgt/
Der ſo manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt.
S. O junger/ doch beruͤhmter Held/
Durch deſſen kuͤhne Hand der Hauer muſt erliegen/
Den man im Leben ſchaͤzt unmoͤglich zu beſiegen/
Schau hier den Kopff/ ſchau hier das freche Haubt/
Das gleichſam noch im Tode draͤut und ſchnaubt.
Diß iſt der edle Raub/ diß iſt das Sieges-Zeichen
Des Helden/ deſſen Ruhm wird biß zun Sternen reichen.
Ihr Hirten feyrt den angenehmen Tag/
Macht/ daß ſein Ruhm ſtets hoͤher ſteigen mag/
Biß er durchdringt die gantze Welt-
J. O junger/ doch beruͤhmter Held/
In dem das rechte Bild des Hercules gepraͤgt/
Der ſo manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt.
S. O junger/ doch beruͤhmter Held/
Der du dein Leben ſelbſt vor andre wollen wagen/
Diß iſt der rechte Weg der Tugend nachzujagen.
Denn Schweiß und Fleiß geht allemahl voran/
Eh man die Ehr’ und Tugend finden kan.
Wer endlich ſuͤſſer Ruh und Ruhmes will genuͤſſen/
Den muß die ſaure Muͤh und Unruh nicht verdruͤſſen:
Wer dieſe ſcheut/ bleibt in dem Thale ſtehn.
Wer ſich bemuͤht durch Stock und Stein zu gehn/
Erlangt der wahren Ruhe Zelt.
J. O junger/ doch beruͤhmter Held/
In den das rechte Bild des Hercules gepraͤgt/
Der ſo manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt.
S. O junger/ doch beruͤhmter Held/
Durch deine Tapfferkeit kan man nun ſicher ſchauen
Das angebaute Land/ die unzerwuͤhlten Auen.
Geh/ Bauer/ nimm mit Sicherheit den Zug/
Und ſpann ihn vor den halb-verroſten Pflug/
Streu
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[118/0218] GUARINI Vierdter Handlung ſechſter Aufftritt. Chor der Jaͤger. Chor der Schaͤffer mit Silvio. J. Ojunger/ doch beruͤhmter Held/ In den das rechte Bild des Hereules gepraͤgt/ Der ſo manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt. S. O junger/ doch beruͤhmter Held/ Durch deſſen kuͤhne Hand der Hauer muſt erliegen/ Den man im Leben ſchaͤzt unmoͤglich zu beſiegen/ Schau hier den Kopff/ ſchau hier das freche Haubt/ Das gleichſam noch im Tode draͤut und ſchnaubt. Diß iſt der edle Raub/ diß iſt das Sieges-Zeichen Des Helden/ deſſen Ruhm wird biß zun Sternen reichen. Ihr Hirten feyrt den angenehmen Tag/ Macht/ daß ſein Ruhm ſtets hoͤher ſteigen mag/ Biß er durchdringt die gantze Welt- J. O junger/ doch beruͤhmter Held/ In dem das rechte Bild des Hercules gepraͤgt/ Der ſo manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt. S. O junger/ doch beruͤhmter Held/ Der du dein Leben ſelbſt vor andre wollen wagen/ Diß iſt der rechte Weg der Tugend nachzujagen. Denn Schweiß und Fleiß geht allemahl voran/ Eh man die Ehr’ und Tugend finden kan. Wer endlich ſuͤſſer Ruh und Ruhmes will genuͤſſen/ Den muß die ſaure Muͤh und Unruh nicht verdruͤſſen: Wer dieſe ſcheut/ bleibt in dem Thale ſtehn. Wer ſich bemuͤht durch Stock und Stein zu gehn/ Erlangt der wahren Ruhe Zelt. J. O junger/ doch beruͤhmter Held/ In den das rechte Bild des Hercules gepraͤgt/ Der ſo manch Ungeheur vor Zeiten hat erlegt. S. O junger/ doch beruͤhmter Held/ Durch deine Tapfferkeit kan man nun ſicher ſchauen Das angebaute Land/ die unzerwuͤhlten Auen. Geh/ Bauer/ nimm mit Sicherheit den Zug/ Und ſpann ihn vor den halb-verroſten Pflug/ Streu

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/218>, abgerufen am 28.03.2024.