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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Spanisch Wein wild hiebey nicht schaden) knetet diß durcheinander/ und füllt damit die Darmen/ doch nicht zu steiff/ wolt ihr sie länger bewahren/ und zu räuchern auffhangen/ könnt ihr dickere Darmen nehmen/ und sie zwey oder drey Tage in Peckel ligen lassen. Anderewo thut man auch wohl so viel halb gehacktes Schaf-Fleisch darzu.

Rinder-Würste zu machen.

Auf dieselbe Manier macht man auch Würste von Rind-Fleisch/ dabey man aber gedörrte und gepulverte Salbey thut/ doch wo man die Würste in den Rauch hangen will/ müssen sie mit Pfeffer wohl gewürzet seyn/ und in gantz dicke Darmen gestoppfet/ auch mit grau Papier bekleidet/ und im wenigen Rauch gehangen werden.

Grütz-Würste zu machen.

Nemmt Gersten-Grütze/ so viel euch beliebt/ gießt darauff heiß Wasser/ laßt es eine zeitlang stehen/ biß die Grütze auffgehen/ nemmt denn laulicht Schweine-Blut/ gießt es durch einen Teig/ und thut dessen so viel/ daß die Grütze völlig roth werden/ hinzu/ thut nochmalen Muscaten-Nüsse/ Nägelein und Saltz/ nach eurem belieben dabey/ rührt es mit Schwein- oder Rind-Fette durch / füllet damit eure wohl gereinigte Darmen/ so/ daß die Würste nur halb ohngefehr voll seyn/ denn werden sie nicht brechen. Sie müssen eine Stunde sanfft kochen; Einige nemmen auch wohl etwas von dieser zubereiteten Grütze / mengen daruni[unleserliches Material] Schweine oder Rinder-Leber/ kenn müssen sie aber mehr gewürtzet und gesaltzet/ auch fester gestopffet seyn.

Würste von Haber-Grütze zu machen.

Nemmt Haber-Grütze/ feuchtet die mit heissem Wasser/ thut Corinthen / Muscaten-Nüsse/ gestossene Caneel/ Saltz und klein geschnitten Rinder-Fett dabey/ mengt es wohl durch/ und stopffet damit eure Darme/ doch nur halb voll / laßt sie nur eine halbe Stunde kochen/ weil sie galeicht auffbersten.

Spanisch Wein wild hiebey nicht schaden) knetet diß durcheinander/ und füllt damit die Darmen/ doch nicht zu steiff/ wolt ihr sie länger bewahren/ und zu räuchern auffhangen/ könnt ihr dickere Darmen nehmen/ und sie zwey oder drey Tage in Peckel ligen lassen. Anderewo thut man auch wohl so viel halb gehacktes Schaf-Fleisch darzu.

Rinder-Würste zu machen.

Auf dieselbe Manier macht man auch Würste von Rind-Fleisch/ dabey man aber gedörrte und gepulverte Salbey thut/ doch wo man die Würste in den Rauch hangen will/ müssen sie mit Pfeffer wohl gewürzet seyn/ und in gantz dicke Darmen gestoppfet/ auch mit grau Papier bekleidet/ und im wenigen Rauch gehangen werden.

Grütz-Würste zu machen.

Nemmt Gersten-Grütze/ so viel euch beliebt/ gießt darauff heiß Wasser/ laßt es eine zeitlang stehen/ biß die Grütze auffgehen/ nemmt denn laulicht Schweine-Blut/ gießt es durch einen Teig/ und thut dessen so viel/ daß die Grütze völlig roth werden/ hinzu/ thut nochmalen Muscaten-Nüsse/ Nägelein und Saltz/ nach eurem belieben dabey/ rührt es mit Schwein- oder Rind-Fette durch / füllet damit eure wohl gereinigte Darmen/ so/ daß die Würste nur halb ohngefehr voll seyn/ denn werden sie nicht brechen. Sie müssen eine Stunde sanfft kochen; Einige nemmen auch wohl etwas von dieser zubereiteten Grütze / mengen daruni[unleserliches Material] Schweine oder Rinder-Leber/ kenn müssen sie aber mehr gewürtzet und gesaltzet/ auch fester gestopffet seyn.

Würste von Haber-Grütze zu machen.

Nemmt Haber-Grütze/ feuchtet die mit heissem Wasser/ thut Corinthen / Muscaten-Nüsse/ gestossene Caneel/ Saltz und klein geschnitten Rinder-Fett dabey/ mengt es wohl durch/ und stopffet damit eure Darme/ doch nur halb voll / laßt sie nur eine halbe Stunde kochen/ weil sie galeicht auffbersten.

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        <p>Rinder-Würste zu machen.</p>
        <p>Auf dieselbe Manier macht man auch Würste von Rind-Fleisch/ dabey man aber                      gedörrte und gepulverte Salbey thut/ doch wo man die Würste in den Rauch hangen                      will/ müssen sie mit Pfeffer wohl gewürzet seyn/ und in gantz dicke Darmen                      gestoppfet/ auch mit grau Papier bekleidet/ und im wenigen Rauch gehangen                      werden.</p>
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        <p>Würste von Haber-Grütze zu machen.</p>
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[43/0244] Spanisch Wein wild hiebey nicht schaden) knetet diß durcheinander/ und füllt damit die Darmen/ doch nicht zu steiff/ wolt ihr sie länger bewahren/ und zu räuchern auffhangen/ könnt ihr dickere Darmen nehmen/ und sie zwey oder drey Tage in Peckel ligen lassen. Anderewo thut man auch wohl so viel halb gehacktes Schaf-Fleisch darzu. Rinder-Würste zu machen. Auf dieselbe Manier macht man auch Würste von Rind-Fleisch/ dabey man aber gedörrte und gepulverte Salbey thut/ doch wo man die Würste in den Rauch hangen will/ müssen sie mit Pfeffer wohl gewürzet seyn/ und in gantz dicke Darmen gestoppfet/ auch mit grau Papier bekleidet/ und im wenigen Rauch gehangen werden. Grütz-Würste zu machen. Nemmt Gersten-Grütze/ so viel euch beliebt/ gießt darauff heiß Wasser/ laßt es eine zeitlang stehen/ biß die Grütze auffgehen/ nemmt denn laulicht Schweine-Blut/ gießt es durch einen Teig/ und thut dessen so viel/ daß die Grütze völlig roth werden/ hinzu/ thut nochmalen Muscaten-Nüsse/ Nägelein und Saltz/ nach eurem belieben dabey/ rührt es mit Schwein- oder Rind-Fette durch / füllet damit eure wohl gereinigte Darmen/ so/ daß die Würste nur halb ohngefehr voll seyn/ denn werden sie nicht brechen. Sie müssen eine Stunde sanfft kochen; Einige nemmen auch wohl etwas von dieser zubereiteten Grütze / mengen daruni_ Schweine oder Rinder-Leber/ kenn müssen sie aber mehr gewürtzet und gesaltzet/ auch fester gestopffet seyn. Würste von Haber-Grütze zu machen. Nemmt Haber-Grütze/ feuchtet die mit heissem Wasser/ thut Corinthen / Muscaten-Nüsse/ gestossene Caneel/ Saltz und klein geschnitten Rinder-Fett dabey/ mengt es wohl durch/ und stopffet damit eure Darme/ doch nur halb voll / laßt sie nur eine halbe Stunde kochen/ weil sie galeicht auffbersten.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/244>, abgerufen am 24.04.2024.