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[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.

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[Beginn Spaltensatz] F. H. Z. S. A.
Der Därbe.

[Spaltenumbruch] 103.
Rewstädter Rüblein
[Spaltenumbruch] Hilfft zum Trunck.[Ende Spaltensatz]
1625.
Newstädter Rübelein thun hülff/ zum trunck gegessen/
Vnd wol mit saltz bestrawt/ man kan nicht viel draus pressen/
Den Därben nant ich mich der hilfft zum trunck wanns zeit/
Man mercke was für krafft in diesen rüblein leit.
Gleich wie nun was därb ist/ mit saltz man thut verbessern/
Also ein eitle frewd/ soll man mit schärff einwässern/
Vnd dencken offt zurück/ des dings nicht thun zu viel/
Daß auch der trunck mit frucht bring nutz zum rechten ziel.
[Beginn Spaltensatz] D. S.
Der Geschwinde.

[Spaltenumbruch] 104.
Bornkresse.
[Spaltenumbruch] Im Wachsthumb.[Ende Spaltensatz]
Die Brunnenkresse sich im wachsthumb zeigt geschwinde/
Viel feulung treibet ab/ doch nicht so gar gelinde:
Heschwind drumb ist mein Nahm/ weil sie geschwind wechst her/
Vnd im wachsthumb geschwind/ sich mehret/ mehr und mehr.
In tugend wir geschwind seyn sollen zuzunehmen/
Vnd immer wachsen fort/ die laster gantz verlähmen/
So wird es fehlen nicht/ fruchtbringend muß man seyn/
Der nutz auch folget drauff den sie belohnt allein.
[Beginn Spaltensatz] H. W. V. M.
Der Taugliche.

[Spaltenumbruch] 105.
Blaw Violen.
[Spaltenumbruch] Zum Safft.[Ende Spaltensatz]
Violen blaw zum Safft sehr tauglich seynd gepflücket/
Der dient zum bösen halß/ daß man nicht dran ersticket:
Man nennet Tauglich mich/ fürnemlich zu dem Safft/
Weil widers Fiebers hitz drin ein kühlfeuchte krafft.
Daß wir nun tauglich seynd des lebens safft zu haben/
Woll den Christ geben uns mit seinem geist und gaben/
Vnd lassen bringen uns frucht der gerechtigkeit/
Von der ohn sein verdienst wir sonst seynd fern und weit.
Der
F

[Beginn Spaltensatz] F. H. Z. S. A.
Der Daͤrbe.

[Spaltenumbruch] 103.
Rewſtaͤdter Ruͤblein
[Spaltenumbruch] Hilfft zum Trunck.[Ende Spaltensatz]
1625.
Newſtaͤdter Ruͤbelein thun huͤlff/ zum trunck gegeſſen/
Vnd wol mit ſaltz beſtrawt/ man kan nicht viel draus preſſen/
Den Daͤrben nant ich mich der hilfft zum trunck wanns zeit/
Man mercke was fuͤr krafft in dieſen ruͤblein leit.
Gleich wie nun was daͤrb iſt/ mit ſaltz man thut verbeſſern/
Alſo ein eitle frewd/ ſoll man mit ſchaͤrff einwaͤſſern/
Vnd dencken offt zuruͤck/ des dings nicht thun zu viel/
Daß auch der trunck mit frucht bring nutz zum rechten ziel.
[Beginn Spaltensatz] D. S.
Der Geſchwinde.

[Spaltenumbruch] 104.
Bornkreſſe.
[Spaltenumbruch] Im Wachsthumb.[Ende Spaltensatz]
Die Brunnenkreſſe ſich im wachsthumb zeigt geſchwinde/
Viel feulung treibet ab/ doch nicht ſo gar gelinde:
Heſchwind drumb iſt mein Nahm/ weil ſie geſchwind wechſt her/
Vnd im wachsthumb geſchwind/ ſich mehret/ mehr und mehr.
In tugend wir geſchwind ſeyn ſollen zuzunehmen/
Vnd immer wachſen fort/ die laſter gantz verlaͤhmen/
So wird es fehlen nicht/ fruchtbringend muß man ſeyn/
Der nutz auch folget drauff den ſie belohnt allein.
[Beginn Spaltensatz] H. W. V. M.
Der Taugliche.

[Spaltenumbruch] 105.
Blaw Violen.
[Spaltenumbruch] Zum Safft.[Ende Spaltensatz]
Violen blaw zum Safft ſehr tauglich ſeynd gepfluͤcket/
Der dient zum boͤſen halß/ daß man nicht dran erſticket:
Man nennet Tauglich mich/ fuͤrnemlich zu dem Safft/
Weil widers Fiebers hitz drin ein kuͤhlfeuchte krafft.
Daß wir nun tauglich ſeynd des lebens ſafft zu haben/
Woll den Chriſt geben uns mit ſeinem geiſt und gaben/
Vnd laſſen bringen uns frucht der gerechtigkeit/
Von der ohn ſein verdienſt wir ſonſt ſeynd fern und weit.
Der
F
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[0043] F. H. Z. S. A. Der Daͤrbe. 103. Rewſtaͤdter Ruͤblein Hilfft zum Trunck. Newſtaͤdter Ruͤbelein thun huͤlff/ zum trunck gegeſſen/ Vnd wol mit ſaltz beſtrawt/ man kan nicht viel draus preſſen/ Den Daͤrben nant ich mich der hilfft zum trunck wanns zeit/ Man mercke was fuͤr krafft in dieſen ruͤblein leit. Gleich wie nun was daͤrb iſt/ mit ſaltz man thut verbeſſern/ Alſo ein eitle frewd/ ſoll man mit ſchaͤrff einwaͤſſern/ Vnd dencken offt zuruͤck/ des dings nicht thun zu viel/ Daß auch der trunck mit frucht bring nutz zum rechten ziel. D. S. Der Geſchwinde. 104. Bornkreſſe. Im Wachsthumb. Die Brunnenkreſſe ſich im wachsthumb zeigt geſchwinde/ Viel feulung treibet ab/ doch nicht ſo gar gelinde: Heſchwind drumb iſt mein Nahm/ weil ſie geſchwind wechſt her/ Vnd im wachsthumb geſchwind/ ſich mehret/ mehr und mehr. In tugend wir geſchwind ſeyn ſollen zuzunehmen/ Vnd immer wachſen fort/ die laſter gantz verlaͤhmen/ So wird es fehlen nicht/ fruchtbringend muß man ſeyn/ Der nutz auch folget drauff den ſie belohnt allein. H. W. V. M. Der Taugliche. 105. Blaw Violen. Zum Safft. Violen blaw zum Safft ſehr tauglich ſeynd gepfluͤcket/ Der dient zum boͤſen halß/ daß man nicht dran erſticket: Man nennet Tauglich mich/ fuͤrnemlich zu dem Safft/ Weil widers Fiebers hitz drin ein kuͤhlfeuchte krafft. Daß wir nun tauglich ſeynd des lebens ſafft zu haben/ Woll den Chriſt geben uns mit ſeinem geiſt und gaben/ Vnd laſſen bringen uns frucht der gerechtigkeit/ Von der ohn ſein verdienſt wir ſonſt ſeynd fern und weit. Der F

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Zitationshilfe: [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/43>, abgerufen am 28.03.2024.