3. Der Verein (Erzbruderschaft) der christlichen Mütter.
Ursprung.
Im Jahre 1850 traten zu Lille in Frankreich christliche Frauen zu einem Ge- betsverein zusammen. Ihr Vorhaben be- zweckte, in unsern gefährlichen und der religiös-sittlichen Erziehung der Kinder so feindseligen Zeiten durch gemeinschaftliches Gebet von Gott die Gnade einer gedeih- lichen Kindererziehung zu erlangen, die sa- kramentalen Gnaden der heiligen Ehe immer wieder aufzufrischen und sie durch treue Mitwirkung, durch Wort und Bei- spiel, durch gemeinsame Erbauung und Fürbitte zu vermehren. Die christlichen Mütter wollten so in eine Gemeinschaft ihrer Anliegen, Sorgen, Werke und Ge- bete treten. Da dieser Verein einem wah- ren Bedürfnis entsprach, verbreitete er sich schnell, auch über Frankreich hinaus. Der Verein zu Regensburg in Bayern (gegrün- det 1868 unter dem Titel der schmerzhaften Jungfrau Maria) wurde im Jahre 1871 durch Papst Pius IX. zur Erzbruderschaft erhoben und mit reichen Ablässen ausge- stattet. Zugleich erteilte der Papst die Erlaubnis, daß dem Regensburger Verein die in Deutschland errichteten Mütter-
3. Der Verein (Erzbruderschaft) der christlichen Mütter.
Ursprung.
Im Jahre 1850 traten zu Lille in Frankreich christliche Frauen zu einem Ge- betsverein zusammen. Ihr Vorhaben be- zweckte, in unsern gefährlichen und der religiös-sittlichen Erziehung der Kinder so feindseligen Zeiten durch gemeinschaftliches Gebet von Gott die Gnade einer gedeih- lichen Kindererziehung zu erlangen, die sa- kramentalen Gnaden der heiligen Ehe immer wieder aufzufrischen und sie durch treue Mitwirkung, durch Wort und Bei- spiel, durch gemeinsame Erbauung und Fürbitte zu vermehren. Die christlichen Mütter wollten so in eine Gemeinschaft ihrer Anliegen, Sorgen, Werke und Ge- bete treten. Da dieser Verein einem wah- ren Bedürfnis entsprach, verbreitete er sich schnell, auch über Frankreich hinaus. Der Verein zu Regensburg in Bayern (gegrün- det 1868 unter dem Titel der schmerzhaften Jungfrau Maria) wurde im Jahre 1871 durch Papst Pius IX. zur Erzbruderschaft erhoben und mit reichen Ablässen ausge- stattet. Zugleich erteilte der Papst die Erlaubnis, daß dem Regensburger Verein die in Deutschland errichteten Mütter-
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3. Der Verein (Erzbruderschaft)
der christlichen Mütter.
Ursprung.
Im Jahre 1850 traten zu Lille in
Frankreich christliche Frauen zu einem Ge-
betsverein zusammen. Ihr Vorhaben be-
zweckte, in unsern gefährlichen und der
religiös-sittlichen Erziehung der Kinder so
feindseligen Zeiten durch gemeinschaftliches
Gebet von Gott die Gnade einer gedeih-
lichen Kindererziehung zu erlangen, die sa-
kramentalen Gnaden der heiligen Ehe
immer wieder aufzufrischen und sie durch
treue Mitwirkung, durch Wort und Bei-
spiel, durch gemeinsame Erbauung und
Fürbitte zu vermehren. Die christlichen
Mütter wollten so in eine Gemeinschaft
ihrer Anliegen, Sorgen, Werke und Ge-
bete treten. Da dieser Verein einem wah-
ren Bedürfnis entsprach, verbreitete er sich
schnell, auch über Frankreich hinaus. Der
Verein zu Regensburg in Bayern (gegrün-
det 1868 unter dem Titel der schmerzhaften
Jungfrau Maria) wurde im Jahre 1871
durch Papst Pius IX. zur Erzbruderschaft
erhoben und mit reichen Ablässen ausge-
stattet. Zugleich erteilte der Papst die
Erlaubnis, daß dem Regensburger Verein
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/318>, abgerufen am 20.04.2024.
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