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Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen. Moltzen (Molsheim i. Elsass), 1626.

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einsetzen / vor meinem letzsten End / darauff gegangen in den Todt / aber die Welt thut treiben / auß mir einen spott.

Die Kinder auch vnehren / das bitter Leiden mein / mit Fluchen vnd mit schweren / nur sieben Jahr alt seyn / viel mahl bey meinem Sacrament / die Eltern solches leiden / haltens für gescheidne Kind.

Wie werden auch die Armen / so hart getrieben vmb / der Geitz hat kein erbarmen / in der Welt vmb vnd vmb / sein Schweiß vnnd Blut ihm saugen auß / Darumb so muß ich straffen / die Welt von Hauß zu Hauß.

So wahr ich hab das Leben / vnnd bin der rechte GOtt / mein Schwerd sol sich erheben / verwandlen in Blutroth / der dritte theil sol vndergahn / vnd in dem Blut ertrencken / weil sie kein glauben han.

Darauff Maria fromme / fieng an zu weinen sehr / ach du hertzlieber Sohne / erbarme dich doch der / die noch begangen han kein Sünd / in deiner Hand laß sterben / ach HErr die kleine Kind.

Für das Schwerdt thu jhn senden / die trawrigen Pestilentz / in gantzer Welt vnd Ende / straff damit aller Grentz / Ach HErr schaff doch dem Armen Brot / mit seinen lieben Kindern / hilff ihm auß aller Noth.

Darauff thet Christus sagen / kom schnell du grimmiger Tod / mit viel Kranckheit vnd Plagen / solt du die Welt mit noth / durchziehen soltu alle grentz / dein pfeil wil ich vergifften / wol mit der Pestilentz.

Darauff die Bildnuß eben / thet schwitzen lauter Blut / als wann sie noch thet leben / das Volck erschrecken thut / vnd fiel schnell auff ihr Knie / mit Beten hier zusammn / so viel ihr wahren hie.

Geleich den andern Tag / das Volck in Kirchen gieng / das wunder zu beklagen / zu beichten auch anfieng / als man das Sacrament theilt auß / wol bey hundert Seelen / fand man im Gottes Hauß.

Das alles thet man schreiben / wol in die Cronick ein / ließ doch dabey nicht bleiben / der Pfarrer in gemein / schaffet daß man es trucken sol / dieses ist bald geschehen / O Christ verstand es wohl.

Dieweil so hart thut schweben / die leidig Pestilentz / thu deine händ auffheben / zu Gott O Teutsche Grentz / dieweil verhanden ist die zeit / daß wir bey Gott erlangen / die ewig Seeligkeit.

einsetzen / vor meinem letzsten End / darauff gegangen in den Todt / aber die Welt thut treiben / auß mir einen spott.

Die Kinder auch vnehren / das bitter Leiden mein / mit Fluchen vnd mit schweren / nur sieben Jahr alt seyn / viel mahl bey meinem Sacrament / die Eltern solches leiden / haltens für gescheidne Kind.

Wie werden auch die Armen / so hart getrieben vmb / der Geitz hat kein erbarmen / in der Welt vmb vnd vmb / sein Schweiß vnnd Blut ihm saugen auß / Darumb so muß ich straffen / die Welt von Hauß zu Hauß.

So wahr ich hab das Leben / vnnd bin der rechte GOtt / mein Schwerd sol sich erheben / verwandlen in Blutroth / der dritte theil sol vndergahn / vnd in dem Blut ertrencken / weil sie kein glauben han.

Darauff Maria fromme / fieng an zu weinen sehr / ach du hertzlieber Sohne / erbarme dich doch der / die noch begangen han kein Sünd / in deiner Hand laß sterben / ach HErr die kleine Kind.

Für das Schwerdt thu jhn senden / die trawrigen Pestilentz / in gantzer Welt vnd Ende / straff damit aller Grentz / Ach HErr schaff doch dem Armen Brot / mit seinen lieben Kindern / hilff ihm auß aller Noth.

Darauff thet Christus sagen / kom schnell du grimmiger Tod / mit viel Kranckheit vnd Plagen / solt du die Welt mit noth / durchziehen soltu alle grentz / dein pfeil wil ich vergifften / wol mit der Pestilentz.

Darauff die Bildnuß eben / thet schwitzen lauter Blut / als wann sie noch thet leben / das Volck erschrecken thut / vnd fiel schnell auff ihr Knie / mit Beten hier zusammn / so viel ihr wahren hie.

Geleich den andern Tag / das Volck in Kirchen gieng / das wunder zu beklagen / zu beichten auch anfieng / als man das Sacrament theilt auß / wol bey hundert Seelen / fand man im Gottes Hauß.

Das alles thet man schreiben / wol in die Cronick ein / ließ doch dabey nicht bleiben / der Pfarrer in gemein / schaffet daß man es trucken sol / dieses ist bald geschehen / O Christ verstand es wohl.

Dieweil so hart thut schweben / die leidig Pestilentz / thu deine händ auffheben / zu Gott O Teutsche Grentz / dieweil verhanden ist die zeit / daß wir bey Gott erlangen / die ewig Seeligkeit.

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[[3]/0004] einsetzen / vor meinem letzsten End / darauff gegangen in den Todt / aber die Welt thut treiben / auß mir einen spott. Die Kinder auch vnehren / das bitter Leiden mein / mit Fluchen vnd mit schweren / nur sieben Jahr alt seyn / viel mahl bey meinem Sacrament / die Eltern solches leiden / haltens für gescheidne Kind. Wie werden auch die Armen / so hart getrieben vmb / der Geitz hat kein erbarmen / in der Welt vmb vnd vmb / sein Schweiß vnnd Blut ihm saugen auß / Darumb so muß ich straffen / die Welt von Hauß zu Hauß. So wahr ich hab das Leben / vnnd bin der rechte GOtt / mein Schwerd sol sich erheben / verwandlen in Blutroth / der dritte theil sol vndergahn / vnd in dem Blut ertrencken / weil sie kein glauben han. Darauff Maria fromme / fieng an zu weinen sehr / ach du hertzlieber Sohne / erbarme dich doch der / die noch begangen han kein Sünd / in deiner Hand laß sterben / ach HErr die kleine Kind. Für das Schwerdt thu jhn senden / die trawrigen Pestilentz / in gantzer Welt vnd Ende / straff damit aller Grentz / Ach HErr schaff doch dem Armen Brot / mit seinen lieben Kindern / hilff ihm auß aller Noth. Darauff thet Christus sagen / kom schnell du grimmiger Tod / mit viel Kranckheit vnd Plagen / solt du die Welt mit noth / durchziehen soltu alle grentz / dein pfeil wil ich vergifften / wol mit der Pestilentz. Darauff die Bildnuß eben / thet schwitzen lauter Blut / als wann sie noch thet leben / das Volck erschrecken thut / vnd fiel schnell auff ihr Knie / mit Beten hier zusammn / so viel ihr wahren hie. Geleich den andern Tag / das Volck in Kirchen gieng / das wunder zu beklagen / zu beichten auch anfieng / als man das Sacrament theilt auß / wol bey hundert Seelen / fand man im Gottes Hauß. Das alles thet man schreiben / wol in die Cronick ein / ließ doch dabey nicht bleiben / der Pfarrer in gemein / schaffet daß man es trucken sol / dieses ist bald geschehen / O Christ verstand es wohl. Dieweil so hart thut schweben / die leidig Pestilentz / thu deine händ auffheben / zu Gott O Teutsche Grentz / dieweil verhanden ist die zeit / daß wir bey Gott erlangen / die ewig Seeligkeit.

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Zitationshilfe: Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Zeitungen. Moltzen (Molsheim i. Elsass), 1626, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_warhafftige_1626/4>, abgerufen am 28.03.2024.