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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Wahres Christenth. C. VII.
mehr ist; die tolle Welt muß sich doch
erst bemühen/ wenn sie das zeitliche Gut
haben will/ und hat also hier erst Mühe
und Sorge/ ehe sie es empfängt/ und
dort fängt dann erst die ewige Pein
drauf an; Daß die Gottlosen also hier
und dort Quaal und Pein haben.

Aber die Gerechten/ ob sie wol hier
verfolget werden/ so empfangen sie doch
noch die ewige Freude drauf. Darum
sollen wir doch das beste Theil erwehlen/
nemlich Verachtung/ und den Lohn
darauf/ nemlich die ewige Seligkeit/ als
hier kurtze Seligkeit c) und ewige Ver-
achtung in der Höllen.

Gebeth.

LIeber Vater/ ich dancke dir/
daß du mir deinen heiligen
Willen so gnädiglich offenbahret
hast/ und mich hast wissen lassen

deine
c) Er meynet die vergängliche Lust der Welt/
in dero Genuß viele ihre größte Vergnü-
gung setzen.

Wahres Chriſtenth. C. VII.
mehr iſt; die tolle Welt muß ſich doch
erſt bemuͤhen/ wenn ſie das zeitliche Gut
haben will/ und hat alſo hier erſt Muͤhe
und Sorge/ ehe ſie es empfaͤngt/ und
dort faͤngt dann erſt die ewige Pein
drauf an; Daß die Gottloſen alſo hier
und dort Quaal und Pein haben.

Aber die Gerechten/ ob ſie wol hier
verfolget werden/ ſo empfangen ſie doch
noch die ewige Freude drauf. Darum
ſollen wir doch das beſte Theil erwehlen/
nemlich Verachtung/ und den Lohn
darauf/ nemlich die ewige Seligkeit/ als
hier kurtze Seligkeit c) und ewige Ver-
achtung in der Hoͤllen.

Gebeth.

LIeber Vater/ ich dancke dir/
daß du mir deinen heiligen
Willen ſo gnaͤdiglich offenbahret
haſt/ und mich haſt wiſſen laſſen

deine
c) Er meynet die vergaͤngliche Luſt der Welt/
in dero Genuß viele ihre groͤßte Vergnuͤ-
gung ſetzen.
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[111/0137] Wahres Chriſtenth. C. VII. mehr iſt; die tolle Welt muß ſich doch erſt bemuͤhen/ wenn ſie das zeitliche Gut haben will/ und hat alſo hier erſt Muͤhe und Sorge/ ehe ſie es empfaͤngt/ und dort faͤngt dann erſt die ewige Pein drauf an; Daß die Gottloſen alſo hier und dort Quaal und Pein haben. Aber die Gerechten/ ob ſie wol hier verfolget werden/ ſo empfangen ſie doch noch die ewige Freude drauf. Darum ſollen wir doch das beſte Theil erwehlen/ nemlich Verachtung/ und den Lohn darauf/ nemlich die ewige Seligkeit/ als hier kurtze Seligkeit c) und ewige Ver- achtung in der Hoͤllen. Gebeth. LIeber Vater/ ich dancke dir/ daß du mir deinen heiligen Willen ſo gnaͤdiglich offenbahret haſt/ und mich haſt wiſſen laſſen deine c) Er meynet die vergaͤngliche Luſt der Welt/ in dero Genuß viele ihre groͤßte Vergnuͤ- gung ſetzen.

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/137>, abgerufen am 29.03.2024.