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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Sein Leben hassen/
mel kommen/ nicht daß er sich selbst
suchte/ liebete/ jm selbst nützete/ sondern
dir/ warumb suchestu auch nicht den
allein/ der sein selbst vergessen hat/ vnd
sich selbst für dich gegeben?

Das ist eine rechtschaffene Braut/
die sonst niemand gefallen wil denn
jhrem Bräutigam/ warumb wiltu der
Welt gefallen/ so du doch Christi Braut
Welche
Seele eine
Braut
Christi ist
vnd eine
Jung-
fraw.
bist? Die Seele ist eine reine Braut
Christi/ die sonst nichts liebet in der
Welt denn Christum. Derwegen mustu
alles/ was in der welt ist/ gering ach-
ten/ vnd in deinem Hertzen verschme-
hen/ auff das du wirdig werdest von
Christo deinem Bräutigam geliebet zu
werden/ Die Liebe/ die nicht Christum
allein liebet/ vnd meynet in allen Din-
gen/ die ist eine Ehebrecherin/ vnd nit
eine reine Jungfraw/ Die Liebe der
Levit. 20.Christen soll eine Jungfraw seyn.

Es ist im Gesetz Mesis geboten/ daß
die Priester sollen Jungfrawen nemen?
Christus ist der rechte Hoheprister/ der
wil eine Seele haben/ die eine Jungfraw

is[t]

Sein Leben haſſen/
mel kommen/ nicht daß er ſich ſelbſt
ſuchte/ liebete/ jm ſelbſt nuͤtzete/ ſondern
dir/ warumb ſucheſtu auch nicht den
allein/ der ſein ſelbſt vergeſſen hat/ vnd
ſich ſelbſt fuͤr dich gegeben?

Das iſt eine rechtſchaffene Braut/
die ſonſt niemand gefallen wil denn
jhrem Braͤutigam/ warumb wiltu der
Welt gefallẽ/ ſo du doch Chriſti Braut
Welche
Seele eine
Braut
Chriſti iſt
vnd eine
Jung-
fraw.
biſt? Die Seele iſt eine reine Braut
Chriſti/ die ſonſt nichts liebet in der
Welt denn Chriſtum. Derwegẽ muſtu
alles/ was in der welt iſt/ gering ach-
ten/ vnd in deinem Hertzen verſchme-
hen/ auff das du wirdig werdeſt von
Chriſto deinem Braͤutigam geliebet zu
werden/ Die Liebe/ die nicht Chriſtum
allein liebet/ vnd meynet in allen Din-
gen/ die iſt eine Ehebrecherin/ vnd nit
eine reine Jungfraw/ Die Liebe der
Levit. 20.Chriſten ſoll eine Jungfraw ſeyn.

Es iſt im Geſetz Meſis geboten/ daß
die Prieſter ſollen Jungfrawẽ nemen?
Chriſtus iſt der rechte Hohepriſter/ der
wil eine Seele habẽ/ die eine Jungfraw

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[138/0170] Sein Leben haſſen/ mel kommen/ nicht daß er ſich ſelbſt ſuchte/ liebete/ jm ſelbſt nuͤtzete/ ſondern dir/ warumb ſucheſtu auch nicht den allein/ der ſein ſelbſt vergeſſen hat/ vnd ſich ſelbſt fuͤr dich gegeben? Das iſt eine rechtſchaffene Braut/ die ſonſt niemand gefallen wil denn jhrem Braͤutigam/ warumb wiltu der Welt gefallẽ/ ſo du doch Chriſti Braut biſt? Die Seele iſt eine reine Braut Chriſti/ die ſonſt nichts liebet in der Welt denn Chriſtum. Derwegẽ muſtu alles/ was in der welt iſt/ gering ach- ten/ vnd in deinem Hertzen verſchme- hen/ auff das du wirdig werdeſt von Chriſto deinem Braͤutigam geliebet zu werden/ Die Liebe/ die nicht Chriſtum allein liebet/ vnd meynet in allen Din- gen/ die iſt eine Ehebrecherin/ vnd nit eine reine Jungfraw/ Die Liebe der Chriſten ſoll eine Jungfraw ſeyn. Welche Seele eine Braut Chriſti iſt vnd eine Jung- fraw. Levit. 20. Es iſt im Geſetz Meſis geboten/ daß die Prieſter ſollen Jungfrawẽ nemen? Chriſtus iſt der rechte Hohepriſter/ der wil eine Seele habẽ/ die eine Jungfraw iſt

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/170>, abgerufen am 23.04.2024.