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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Der alte Mensch muß sterben/

dir vermehret/ so die Weltliebe in dir
stirbet/ so wird dagegen Gottes Liebe
Was der
new mensch
sey.auffgerichtet/ Das ist nun der newe in-
wendige Mensch mit seinen Gliedern/
Es sind Früchte des heiligen Geistes/
Es ist der lebendige thätige Glaube/ es
ist Christus in vns/ vnd sein Edles Le-
ben/ Es ist der newe Gehorsam/ das
newe Gebot Christi/ Es ist die Frucht
der newen Geburt in vns/ in welcher du
leben must/ wiltu ein Kind Gottes sein.
Denn die in der newen Geburt leben/
Warumb
ein mensch
sich selbst
verleugnen
mus/ vnd
was dz seydie sind allein Gottes Kinder.

Daher kompts nun/ daß ein Mensch
sich selbst verleugnen muß/ das ist/ sich
selbst verzeihen seiner Ehre/ seines wil-
lens/ seiner eigenen Liebe vnnd wolge-
fallen/ seines eigenen Nutzes vnd Lobes/
vnd was dessen mehr ist/ Ja sich selbst
verzeihen seines Rechts/ vnd sich aller
Ding vnwirdig achten/ auch seines Le-
bens. Denn ein warer Christ/ in dem die
Demut Christi ist/ erkennet wol/ dz ein
Mensch zu keinen Dinge so von oben
her rüret/ recht hat/ sintemal er es alles

aus

Der alte Menſch muß ſterben/

dir vermehret/ ſo die Weltliebe in dir
ſtirbet/ ſo wird dagegen Gottes Liebe
Was der
new mẽſch
ſey.auffgerichtet/ Das iſt nun der newe in-
wendige Menſch mit ſeinen Gliedern/
Es ſind Fruͤchte des heiligen Geiſtes/
Es iſt der lebendige thaͤtige Glaube/ es
iſt Chriſtus in vns/ vnd ſein Edles Le-
ben/ Es iſt der newe Gehorſam/ das
newe Gebot Chriſti/ Es iſt die Frucht
der newẽ Geburt in vns/ in welcher du
leben muſt/ wiltu ein Kind Gottes ſein.
Denn die in der newen Geburt leben/
Warumb
ein mẽſch
ſich ſelbſt
verleugnẽ
mus/ vnd
was dz ſeydie ſind allein Gottes Kinder.

Daher kompts nun/ daß ein Menſch
ſich ſelbſt verleugnen muß/ das iſt/ ſich
ſelbſt verzeihen ſeiner Ehre/ ſeines wil-
lens/ ſeiner eigenen Liebe vnnd wolge-
fallen/ ſeines eigenen Nutzes vñ Lobes/
vnd was deſſen mehr iſt/ Ja ſich ſelbſt
verzeihen ſeines Rechts/ vnd ſich aller
Ding vnwirdig achten/ auch ſeines Le-
bens. Deñ ein warer Chriſt/ in dem die
Demut Chriſti iſt/ erkennet wol/ dz ein
Menſch zu keinen Dinge ſo von oben
her ruͤret/ recht hat/ ſintemal er es alles

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[142/0174] Der alte Menſch muß ſterben/ dir vermehret/ ſo die Weltliebe in dir ſtirbet/ ſo wird dagegen Gottes Liebe auffgerichtet/ Das iſt nun der newe in- wendige Menſch mit ſeinen Gliedern/ Es ſind Fruͤchte des heiligen Geiſtes/ Es iſt der lebendige thaͤtige Glaube/ es iſt Chriſtus in vns/ vnd ſein Edles Le- ben/ Es iſt der newe Gehorſam/ das newe Gebot Chriſti/ Es iſt die Frucht der newẽ Geburt in vns/ in welcher du leben muſt/ wiltu ein Kind Gottes ſein. Denn die in der newen Geburt leben/ die ſind allein Gottes Kinder. Was der new mẽſch ſey. Warumb ein mẽſch ſich ſelbſt verleugnẽ mus/ vnd was dz ſey Daher kompts nun/ daß ein Menſch ſich ſelbſt verleugnen muß/ das iſt/ ſich ſelbſt verzeihen ſeiner Ehre/ ſeines wil- lens/ ſeiner eigenen Liebe vnnd wolge- fallen/ ſeines eigenen Nutzes vñ Lobes/ vnd was deſſen mehr iſt/ Ja ſich ſelbſt verzeihen ſeines Rechts/ vnd ſich aller Ding vnwirdig achten/ auch ſeines Le- bens. Deñ ein warer Chriſt/ in dem die Demut Chriſti iſt/ erkennet wol/ dz ein Menſch zu keinen Dinge ſo von oben her ruͤret/ recht hat/ ſintemal er es alles aus

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/174>, abgerufen am 28.04.2024.

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