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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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In einem Christen muß seyn

Diese beyde nennet S. Paulus zun
Römern am 7. das Gesetz seines Ge-
müts/ vnd das Gesetz seiner Glieder.
Vnd zum Galatern am 5. nennet er
diese zwey: Geist vnnd Fleisch. Das
Fleisch gelüstet wieder den Geist/ vnd
den Geist wieder das Fleisch.


Geistli-
cher vnnd
fleischli-
cher mensch
Rom. 8.

Vberwindet nun der Geist/ so lebet
der Mensch in Christo vnd in Gott/
vnd wird geistlich genant/ vnd lebet in
der newen Geburt: Vberwindet aber
das Fleisch/ so lebet der Mensch im
Teuffel/ in der alten Geburt/ vnd gehö-
ret nicht ins Reich Gottes/ vnd wird
fleischlich genant: Fleischlich aber ge-
sinnet seyn ist der Todt. Darumb von
dem/ der die Herrschafft im Menschen
behelt/ hat der Mensch seinen Namen
in der Schrifft/ daß er fleischlich oder
geistlich heisset.

Wenn einer nun in diesem Kampff
vberwindet die bösen Lüste/ das ist/ die
Stärcke des Geistes des innern Men-
schen: Wo aber nit/ so ists des Glau-
bens vnd Geistes Schwachheit/ Denn

Glaube
In einem Chriſten muß ſeyn

Dieſe beyde nennet S. Paulus zun
Roͤmern am 7. das Geſetz ſeines Ge-
muͤts/ vnd das Geſetz ſeiner Glieder.
Vnd zum Galatern am 5. nennet er
dieſe zwey: Geiſt vnnd Fleiſch. Das
Fleiſch geluͤſtet wieder den Geiſt/ vnd
den Geiſt wieder das Fleiſch.


Geiſtli-
cher vnnd
fleiſchli-
cher mẽſch
Rom. 8.

Vberwindet nun der Geiſt/ ſo lebet
der Menſch in Chriſto vnd in Gott/
vnd wird geiſtlich genant/ vnd lebet in
der newen Geburt: Vberwindet aber
das Fleiſch/ ſo lebet der Menſch im
Teuffel/ in der alten Geburt/ vñ gehoͤ-
ret nicht ins Reich Gottes/ vnd wird
fleiſchlich genant: Fleiſchlich aber ge-
ſinnet ſeyn iſt der Todt. Darumb von
dem/ der die Herrſchafft im Menſchen
behelt/ hat der Menſch ſeinen Namen
in der Schrifft/ daß er fleiſchlich oder
geiſtlich heiſſet.

Wenn einer nun in dieſem Kampff
vberwindet die boͤſen Luͤſte/ das iſt/ die
Staͤrcke des Geiſtes des innern Men-
ſchen: Wo aber nit/ ſo iſts des Glau-
bens vnd Geiſtes Schwachheit/ Deñ

Glaube
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[150/0182] In einem Chriſten muß ſeyn Dieſe beyde nennet S. Paulus zun Roͤmern am 7. das Geſetz ſeines Ge- muͤts/ vnd das Geſetz ſeiner Glieder. Vnd zum Galatern am 5. nennet er dieſe zwey: Geiſt vnnd Fleiſch. Das Fleiſch geluͤſtet wieder den Geiſt/ vnd den Geiſt wieder das Fleiſch. Vberwindet nun der Geiſt/ ſo lebet der Menſch in Chriſto vnd in Gott/ vnd wird geiſtlich genant/ vnd lebet in der newen Geburt: Vberwindet aber das Fleiſch/ ſo lebet der Menſch im Teuffel/ in der alten Geburt/ vñ gehoͤ- ret nicht ins Reich Gottes/ vnd wird fleiſchlich genant: Fleiſchlich aber ge- ſinnet ſeyn iſt der Todt. Darumb von dem/ der die Herrſchafft im Menſchen behelt/ hat der Menſch ſeinen Namen in der Schrifft/ daß er fleiſchlich oder geiſtlich heiſſet. Wenn einer nun in dieſem Kampff vberwindet die boͤſen Luͤſte/ das iſt/ die Staͤrcke des Geiſtes des innern Men- ſchen: Wo aber nit/ ſo iſts des Glau- bens vnd Geiſtes Schwachheit/ Deñ Glaube

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/182>, abgerufen am 19.04.2024.