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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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vieler Gesellchafft entschlagen.
Hoffnung auff Gott setzte. Owie gros-Wahre
Ruhe vnd
Trost.

sen vnd süssen Trost würde der von
Gott haben/ der sich nicht auff der
Welt Trost verliesse. Wie mancherEsa. 48.
Pax non
est impiis.

Mensch würde offt seine Bekehrung/
Besserung vnd heilige Andacht bey jm
selbst finden/ die er bey andern Leuten
verleuret/ denn in deinem Hertzen fin-
destu das/ daß du ausser demselbigen
verleurest. Ein Beumlein wechset nicht
besser/ denn in seinem eigenen Grunde
vnd Erdreich: Also der inner Mensch
wechset nicht besser denn im inneren
Grunde des Hertzens/ da Christus ist.

Freude vnd Traurigkeit ist des Men-Gewis-
sens Art.

schen Gewissen/ brauchestu es zu gött-
lichen innerlichen Dingen/ so wird dein
Gewissen deine inwendige Freude/
brauchestu es zu eusserlichen weltlichen
Dingen/ so wird es deine inwendige
Traurigkeit vnd Hertzeleit.

So offt sich eine andechtige SeeleHeilsame
Traurig-
keit.

vmb der Sünde willen betrübet/ so
offt beweinet sie sich heimlich/ da findet
sie den Threnenbrunn vnd Threnen-

quellen/
R v

vieler Geſellchafft entſchlagen.
Hoffnung auff Gott ſetzte. Owie groſ-Wahre
Ruhe vnd
Troſt.

ſen vnd ſuͤſſen Troſt wuͤrde der von
Gott haben/ der ſich nicht auff der
Welt Troſt verlieſſe. Wie mancherEſa. 48.
Pax non
eſt impiis.

Menſch wuͤrde offt ſeine Bekehrung/
Beſſerung vnd heilige Andacht bey jm
ſelbſt finden/ die er bey andern Leuten
verleuret/ denn in deinem Hertzen fin-
deſtu das/ daß du auſſer demſelbigen
verleureſt. Ein Beumlein wechſet nicht
beſſer/ denn in ſeinem eigenen Grunde
vnd Erdreich: Alſo der inner Menſch
wechſet nicht beſſer denn im inneren
Grunde des Hertzens/ da Chriſtus iſt.

Freude vnd Traurigkeit iſt des Men-Gewiſ-
ſens Art.

ſchen Gewiſſen/ braucheſtu es zu goͤtt-
lichen innerlichen Dingen/ ſo wird dein
Gewiſſen deine inwendige Freude/
braucheſtu es zu euſſerlichen weltlichen
Dingen/ ſo wird es deine inwendige
Traurigkeit vnd Hertzeleit.

So offt ſich eine andechtige SeeleHeilſame
Traurig-
keit.

vmb der Suͤnde willen betruͤbet/ ſo
offt beweinet ſie ſich heimlich/ da findet
ſie den Threnenbrunn vnd Threnen-

quellen/
R v
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[239/0271] vieler Geſellchafft entſchlagen. Hoffnung auff Gott ſetzte. Owie groſ- ſen vnd ſuͤſſen Troſt wuͤrde der von Gott haben/ der ſich nicht auff der Welt Troſt verlieſſe. Wie mancher Menſch wuͤrde offt ſeine Bekehrung/ Beſſerung vnd heilige Andacht bey jm ſelbſt finden/ die er bey andern Leuten verleuret/ denn in deinem Hertzen fin- deſtu das/ daß du auſſer demſelbigen verleureſt. Ein Beumlein wechſet nicht beſſer/ denn in ſeinem eigenen Grunde vnd Erdreich: Alſo der inner Menſch wechſet nicht beſſer denn im inneren Grunde des Hertzens/ da Chriſtus iſt. Wahre Ruhe vnd Troſt. Eſa. 48. Pax non eſt impiis. Freude vnd Traurigkeit iſt des Men- ſchen Gewiſſen/ braucheſtu es zu goͤtt- lichen innerlichen Dingen/ ſo wird dein Gewiſſen deine inwendige Freude/ braucheſtu es zu euſſerlichen weltlichen Dingen/ ſo wird es deine inwendige Traurigkeit vnd Hertzeleit. Gewiſ- ſens Art. So offt ſich eine andechtige Seele vmb der Suͤnde willen betruͤbet/ ſo offt beweinet ſie ſich heimlich/ da findet ſie den Threnenbrunn vnd Threnen- quellen/ Heilſame Traurig- keit. R v

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/271>, abgerufen am 25.04.2024.