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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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schmecket nicht die Krafft der Schrifft.

MIt diesem Spruch werden wir
gelehret/ das die allein die Süs-
sigkeit des himmelischen Tro-
stes vnnd Freude in dem Wort
Gottes schmecken/ die da vberwinden/
verstehe jhr Fleisch/ die Welt mit aller
Ehre vnnd Herligkeit vnd den Teuffel.Gal. 5. 6
Denn welche jhr Fleisch durch tägliche
Rew vnnd Busse creutzigen sampt den
Lüsten vnnd Begierden/ die der Welt
vnnd jhnen selbsten täglich absterben/
denen jhr gantzes Leben ein bitter Creutz
ist/ die werden von oben herab von Gott
innerlich gespeiset mit der SüssigkeitWelche
Leute wir
dig sein
himlische
Süssig-
keit zu
schmecken

des himlischen Manna/ vnd geträncket
mit dem Freudenwein des Paradieses:
Die andern aber/ so jhren Trost in der
Welt haben/ können nicht schmecken
das verborgene Manna: Vrsach/ ein
jeglich Ding vereiniget sich mit sei-
nes gleichen/ wiederwertige Ding ne-Wider-
wertige
Ding ne-
men ein-
ander nit
an.

men einander nicht an. Gottes Wort
ist geistlich/ darumb vereiniget sichs
nicht mit einem Weltlichen Her-
tzen. Gleich wie von der Speise/ die der

Magen
B b iij
ſchmecket nicht die Krafft der Schrifft.

MIt dieſem Spruch werden wir
gelehret/ das die allein die Suͤſ-
ſigkeit des himmeliſchen Tro-
ſtes vnnd Freude in dem Wort
Gottes ſchmecken/ die da vberwinden/
verſtehe jhr Fleiſch/ die Welt mit aller
Ehre vnnd Herligkeit vnd den Teuffel.Gal. 5. 6
Denn welche jhr Fleiſch durch taͤgliche
Rew vnnd Buſſe creutzigen ſampt den
Luͤſten vnnd Begierden/ die der Welt
vnnd jhnen ſelbſten taͤglich abſterben/
denen jhr gantzes Lebẽ ein bitter Creutz
iſt/ die werden von oben herab võ Gott
innerlich geſpeiſet mit der SuͤſſigkeitWelche
Leute wir
dig ſein
himliſche
Suͤſſig-
keit zu
ſchmecken

des himliſchen Manna/ vnd getraͤncket
mit dem Freudenwein des Paradieſes:
Die andern aber/ ſo jhren Troſt in der
Welt haben/ koͤnnen nicht ſchmecken
das verborgene Manna: Vrſach/ ein
jeglich Ding vereiniget ſich mit ſei-
nes gleichen/ wiederwertige Ding ne-Wider-
wertige
Ding ne-
men ein-
ander nit
an.

men einander nicht an. Gottes Wort
iſt geiſtlich/ darumb vereiniget ſichs
nicht mit einem Weltlichen Her-
tzen. Gleich wie von der Speiſe/ die der

Magen
B b iij
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[363/0395] ſchmecket nicht die Krafft der Schrifft. MIt dieſem Spruch werden wir gelehret/ das die allein die Suͤſ- ſigkeit des himmeliſchen Tro- ſtes vnnd Freude in dem Wort Gottes ſchmecken/ die da vberwinden/ verſtehe jhr Fleiſch/ die Welt mit aller Ehre vnnd Herligkeit vnd den Teuffel. Denn welche jhr Fleiſch durch taͤgliche Rew vnnd Buſſe creutzigen ſampt den Luͤſten vnnd Begierden/ die der Welt vnnd jhnen ſelbſten taͤglich abſterben/ denen jhr gantzes Lebẽ ein bitter Creutz iſt/ die werden von oben herab võ Gott innerlich geſpeiſet mit der Suͤſſigkeit des himliſchen Manna/ vnd getraͤncket mit dem Freudenwein des Paradieſes: Die andern aber/ ſo jhren Troſt in der Welt haben/ koͤnnen nicht ſchmecken das verborgene Manna: Vrſach/ ein jeglich Ding vereiniget ſich mit ſei- nes gleichen/ wiederwertige Ding ne- men einander nicht an. Gottes Wort iſt geiſtlich/ darumb vereiniget ſichs nicht mit einem Weltlichen Her- tzen. Gleich wie von der Speiſe/ die der Magen Gal. 5. 6 Welche Leute wir dig ſein himliſche Suͤſſig- keit zu ſchmecken Wider- wertige Ding ne- men ein- ander nit an. B b iij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/395>, abgerufen am 19.04.2024.