Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

In meinem Land sollt klingen,
Und hüten fein,
Die Schäflein mein,
Und Gottes Lob besingen.

Schwer, langweilig ist mir mein Zeit,
Gott öffne deine Ohren,
Denn meine Stimm ist schwach vor Leid,
Mein Ruf ist nicht verloren,
Mein Herz und Muth, mein Leib und Gut
Ergeb ich ihm bey Zeiten,
Ich bin gewiß
Zu dieser Frist,
Er wird wohl für mich streiten.
Schwer, langweilig ist mir mein Zeit,
In Brabant muß ich warten,
Verheissen ist mir Gnadgeleit,
Wie grün ist nun mein Garten,
Gott gabs, Gott nahms in Lieb und Leid,
Wie es sich schickt auf Erden,
Wies Gott gefällt
Von ihm bestellt,
Sonst kann nichts anders werden.
Schwer, langweilig ist mir mein Zeit,
Zu Oudenar in Mauern,
Bin ich in Elend und in Leid
Mit schwerem Mund und Trauern,
Ade mein Kind und Land und Leut,
Bald ist es überwunden,
Für meine Noth

In meinem Land ſollt klingen,
Und huͤten fein,
Die Schaͤflein mein,
Und Gottes Lob beſingen.

Schwer, langweilig iſt mir mein Zeit,
Gott oͤffne deine Ohren,
Denn meine Stimm iſt ſchwach vor Leid,
Mein Ruf iſt nicht verloren,
Mein Herz und Muth, mein Leib und Gut
Ergeb ich ihm bey Zeiten,
Ich bin gewiß
Zu dieſer Friſt,
Er wird wohl fuͤr mich ſtreiten.
Schwer, langweilig iſt mir mein Zeit,
In Brabant muß ich warten,
Verheiſſen iſt mir Gnadgeleit,
Wie gruͤn iſt nun mein Garten,
Gott gabs, Gott nahms in Lieb und Leid,
Wie es ſich ſchickt auf Erden,
Wies Gott gefaͤllt
Von ihm beſtellt,
Sonſt kann nichts anders werden.
Schwer, langweilig iſt mir mein Zeit,
Zu Oudenar in Mauern,
Bin ich in Elend und in Leid
Mit ſchwerem Mund und Trauern,
Ade mein Kind und Land und Leut,
Bald iſt es uͤberwunden,
Fuͤr meine Noth
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="6">
              <pb facs="#f0126" n="114"/>
              <l>In meinem Land &#x017F;ollt klingen,</l><lb/>
              <l>Und hu&#x0364;ten fein,</l><lb/>
              <l>Die Scha&#x0364;flein mein,</l><lb/>
              <l>Und Gottes Lob be&#x017F;ingen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Schwer, langweilig i&#x017F;t mir mein Zeit,</l><lb/>
              <l>Gott o&#x0364;ffne deine Ohren,</l><lb/>
              <l>Denn meine Stimm i&#x017F;t &#x017F;chwach vor Leid,</l><lb/>
              <l>Mein Ruf i&#x017F;t nicht verloren,</l><lb/>
              <l>Mein Herz und Muth, mein Leib und Gut</l><lb/>
              <l>Ergeb ich ihm bey Zeiten,</l><lb/>
              <l>Ich bin gewiß</l><lb/>
              <l>Zu die&#x017F;er Fri&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Er wird wohl fu&#x0364;r mich &#x017F;treiten.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="8">
              <l>Schwer, langweilig i&#x017F;t mir mein Zeit,</l><lb/>
              <l>In Brabant muß ich warten,</l><lb/>
              <l>Verhei&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t mir Gnadgeleit,</l><lb/>
              <l>Wie gru&#x0364;n i&#x017F;t nun mein Garten,</l><lb/>
              <l>Gott gabs, Gott nahms in Lieb und Leid,</l><lb/>
              <l>Wie es &#x017F;ich &#x017F;chickt auf Erden,</l><lb/>
              <l>Wies Gott gefa&#x0364;llt</l><lb/>
              <l>Von ihm be&#x017F;tellt,</l><lb/>
              <l>Son&#x017F;t kann nichts anders werden.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="9">
              <l>Schwer, langweilig i&#x017F;t mir mein Zeit,</l><lb/>
              <l>Zu Oudenar in Mauern,</l><lb/>
              <l>Bin ich in Elend und in Leid</l><lb/>
              <l>Mit &#x017F;chwerem Mund und Trauern,</l><lb/>
              <l>Ade mein Kind und Land und Leut,</l><lb/>
              <l>Bald i&#x017F;t es u&#x0364;berwunden,</l><lb/>
              <l>Fu&#x0364;r meine Noth</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0126] In meinem Land ſollt klingen, Und huͤten fein, Die Schaͤflein mein, Und Gottes Lob beſingen. Schwer, langweilig iſt mir mein Zeit, Gott oͤffne deine Ohren, Denn meine Stimm iſt ſchwach vor Leid, Mein Ruf iſt nicht verloren, Mein Herz und Muth, mein Leib und Gut Ergeb ich ihm bey Zeiten, Ich bin gewiß Zu dieſer Friſt, Er wird wohl fuͤr mich ſtreiten. Schwer, langweilig iſt mir mein Zeit, In Brabant muß ich warten, Verheiſſen iſt mir Gnadgeleit, Wie gruͤn iſt nun mein Garten, Gott gabs, Gott nahms in Lieb und Leid, Wie es ſich ſchickt auf Erden, Wies Gott gefaͤllt Von ihm beſtellt, Sonſt kann nichts anders werden. Schwer, langweilig iſt mir mein Zeit, Zu Oudenar in Mauern, Bin ich in Elend und in Leid Mit ſchwerem Mund und Trauern, Ade mein Kind und Land und Leut, Bald iſt es uͤberwunden, Fuͤr meine Noth

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/126
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/126>, abgerufen am 19.04.2024.