Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Wieben Peter. (1539)

(Dithmarsische Kronick. S. 209.)

Will jy hören en nie Gedicht,
Wat kortelich is uthgericht,
Darvan will ick jy singen,
En Mann is Wieben Peter genandt,
De Dithmarscher wolde he dwingen.
He tög wol ut sin Vaterland,
Darup het he gerovet und gebrant,
Mit Gewalt veel Gudes genahmen,
Etliche gefangen und weggeföhrt,
Is nu to Uhtdracht kamen.
He hefft sick Hans Pommerening genannt,
Hefft Schaepstette sulvest abgebrannt,
Mit sienen Broder und Knechten,
Dat wareden de Acht and Vertig gewahr,
De Sacke müste he verfechten.
Darna wart he gefangen fzon,
Dat man em ßolde geven sin Lohn,
Na sinen Verdenst und Rechte,
To Rendsburg ward he gefunden loß
Van adelichem Geschlechte.
Idt wahrde nicht gar lange Tydt
Tög he in dütschen Lande wiht
Na Carol dem Römischen Kaiser,
Ammer sine Mandata to hahlen dar,
Unglück war sine Reise.

Wieben Peter. (1539)

(Dithmarſiſche Kronick. S. 209.)

Will jy hoͤren en nie Gedicht,
Wat kortelich is uthgericht,
Darvan will ick jy ſingen,
En Mann is Wieben Peter genandt,
De Dithmarſcher wolde he dwingen.
He toͤg wol ut ſin Vaterland,
Darup het he gerovet und gebrant,
Mit Gewalt veel Gudes genahmen,
Etliche gefangen und weggefoͤhrt,
Is nu to Uhtdracht kamen.
He hefft ſick Hans Pommerening genannt,
Hefft Schaepſtette ſulveſt abgebrannt,
Mit ſienen Broder und Knechten,
Dat wareden de Acht and Vertig gewahr,
De Sacke muͤſte he verfechten.
Darna wart he gefangen fzon,
Dat man em ſzolde geven ſin Lohn,
Na ſinen Verdenſt und Rechte,
To Rendsburg ward he gefunden loß
Van adelichem Geſchlechte.
Idt wahrde nicht gar lange Tydt
Toͤg he in duͤtſchen Lande wiht
Na Carol dem Roͤmiſchen Kaiſer,
Ammer ſine Mandata to hahlen dar,
Ungluͤck war ſine Reiſe.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0175" n="163"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Wieben Peter</hi>. (1539)</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Dithmar&#x017F;i&#x017F;che Kronick. S. 209.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>ill jy ho&#x0364;ren en nie Gedicht,</l><lb/>
              <l>Wat kortelich is uthgericht,</l><lb/>
              <l>Darvan will ick jy &#x017F;ingen,</l><lb/>
              <l>En Mann is Wieben Peter genandt,</l><lb/>
              <l>De Dithmar&#x017F;cher wolde he dwingen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>He to&#x0364;g wol ut &#x017F;in Vaterland,</l><lb/>
              <l>Darup het he gerovet und gebrant,</l><lb/>
              <l>Mit Gewalt veel Gudes genahmen,</l><lb/>
              <l>Etliche gefangen und weggefo&#x0364;hrt,</l><lb/>
              <l>Is nu to Uhtdracht kamen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>He hefft &#x017F;ick Hans Pommerening genannt,</l><lb/>
              <l>Hefft Schaep&#x017F;tette &#x017F;ulve&#x017F;t abgebrannt,</l><lb/>
              <l>Mit &#x017F;ienen Broder und Knechten,</l><lb/>
              <l>Dat wareden de Acht and Vertig gewahr,</l><lb/>
              <l>De Sacke mu&#x0364;&#x017F;te he verfechten.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Darna wart he gefangen fzon,</l><lb/>
              <l>Dat man em &#x017F;zolde geven &#x017F;in Lohn,</l><lb/>
              <l>Na &#x017F;inen Verden&#x017F;t und Rechte,</l><lb/>
              <l>To Rendsburg ward he gefunden loß</l><lb/>
              <l>Van adelichem Ge&#x017F;chlechte.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Idt wahrde nicht gar lange Tydt</l><lb/>
              <l>To&#x0364;g he in du&#x0364;t&#x017F;chen Lande wiht</l><lb/>
              <l>Na Carol dem Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Kai&#x017F;er,</l><lb/>
              <l>Ammer &#x017F;ine Mandata to hahlen dar,</l><lb/>
              <l>Unglu&#x0364;ck war &#x017F;ine Rei&#x017F;e.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0175] Wieben Peter. (1539) (Dithmarſiſche Kronick. S. 209.) Will jy hoͤren en nie Gedicht, Wat kortelich is uthgericht, Darvan will ick jy ſingen, En Mann is Wieben Peter genandt, De Dithmarſcher wolde he dwingen. He toͤg wol ut ſin Vaterland, Darup het he gerovet und gebrant, Mit Gewalt veel Gudes genahmen, Etliche gefangen und weggefoͤhrt, Is nu to Uhtdracht kamen. He hefft ſick Hans Pommerening genannt, Hefft Schaepſtette ſulveſt abgebrannt, Mit ſienen Broder und Knechten, Dat wareden de Acht and Vertig gewahr, De Sacke muͤſte he verfechten. Darna wart he gefangen fzon, Dat man em ſzolde geven ſin Lohn, Na ſinen Verdenſt und Rechte, To Rendsburg ward he gefunden loß Van adelichem Geſchlechte. Idt wahrde nicht gar lange Tydt Toͤg he in duͤtſchen Lande wiht Na Carol dem Roͤmiſchen Kaiſer, Ammer ſine Mandata to hahlen dar, Ungluͤck war ſine Reiſe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/175
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/175>, abgerufen am 24.04.2024.