(Phil. v. Sittewald Strafschriften II. T. S. 661.)
Die löbliche Gesellschaft zwischen Rhein Und der Mosel allzeit rüstig seyn, Nach Unfall sie nicht fragen, Das Terich (Land) hin und her, Langes durch und die quer, Zu Fuß und Pferd durchjagen, Frisch sie es wagen, Kein Scheuen tragen.
Ueber hohe Berg, durch tiefe Thal, Fallen sie oftmals ein wie der Strahl, All Weg ohn Weg sie finden, Zu düstrer Nachteszeit Wann schlunen (schlafen) ander Leut, Sie alles fein aufbinden, Ohn Licht anzünden, Bleibt nichts dahinten.
Laffel, der weiß gar fein auszusehn, Wo irgend in einem Gfar Klebis (Pferd) stehn, Wanns wär auf zwanzig Meilen, Beym hellen Mondenschein, Die Gleicher (Mitgesell) ins gemein, In einer kurzen Weilen Sie übereilen, Und redlich theilen.
Battrowitz, der alcht (geht) zur Hinterthür hinein, Bobowitz sazt sich hinter ein Haufen Stein, Mit den andern Gesellen,
Die loͤbliche Geſellſchaft Moſelſar.
(Phil. v. Sittewald Strafſchriften II. T. S. 661.)
Die loͤbliche Geſellſchaft zwiſchen Rhein Und der Moſel allzeit ruͤſtig ſeyn, Nach Unfall ſie nicht fragen, Das Terich (Land) hin und her, Langes durch und die quer, Zu Fuß und Pferd durchjagen, Friſch ſie es wagen, Kein Scheuen tragen.
Ueber hohe Berg, durch tiefe Thal, Fallen ſie oftmals ein wie der Strahl, All Weg ohn Weg ſie finden, Zu duͤſtrer Nachteszeit Wann ſchlunen (ſchlafen) ander Leut, Sie alles fein aufbinden, Ohn Licht anzuͤnden, Bleibt nichts dahinten.
Laffel, der weiß gar fein auszuſehn, Wo irgend in einem Gfar Klebis (Pferd) ſtehn, Wanns waͤr auf zwanzig Meilen, Beym hellen Mondenſchein, Die Gleicher (Mitgeſell) ins gemein, In einer kurzen Weilen Sie uͤbereilen, Und redlich theilen.
Battrowitz, der alcht (geht) zur Hinterthuͤr hinein, Bobowitz ſazt ſich hinter ein Haufen Stein, Mit den andern Geſellen,
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Die loͤbliche Geſellſchaft Moſelſar.
(Phil. v. Sittewald Strafſchriften II. T. S. 661.)
Die loͤbliche Geſellſchaft zwiſchen Rhein
Und der Moſel allzeit ruͤſtig ſeyn,
Nach Unfall ſie nicht fragen,
Das Terich (Land) hin und her,
Langes durch und die quer,
Zu Fuß und Pferd durchjagen,
Friſch ſie es wagen,
Kein Scheuen tragen.
Ueber hohe Berg, durch tiefe Thal,
Fallen ſie oftmals ein wie der Strahl,
All Weg ohn Weg ſie finden,
Zu duͤſtrer Nachteszeit
Wann ſchlunen (ſchlafen) ander Leut,
Sie alles fein aufbinden,
Ohn Licht anzuͤnden,
Bleibt nichts dahinten.
Laffel, der weiß gar fein auszuſehn,
Wo irgend in einem Gfar Klebis (Pferd) ſtehn,
Wanns waͤr auf zwanzig Meilen,
Beym hellen Mondenſchein,
Die Gleicher (Mitgeſell) ins gemein,
In einer kurzen Weilen
Sie uͤbereilen,
Und redlich theilen.
Battrowitz, der alcht (geht) zur Hinterthuͤr hinein,
Bobowitz ſazt ſich hinter ein Haufen Stein,
Mit den andern Geſellen,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/201>, abgerufen am 05.03.2021.
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