Nichts schöneres kann mich erfreuen, Als wenn es der Sommer angeht, Da blühen die Rosen im Mayen, Trompeter die blasen ins Feld.
Trompeter die haben's geblasen; Soldaten marschieren in's Feld, Sie ziehen dem Feinde entgegen, Zum Streite wohl sind sie bestellt.
Dort drunten in's Kaisers Schloßgarten, Da stehet ein Feigenbaum, Da müssen wir alle ablegen Pistolen und Säbelgezeug.
Ach Schätzel was hab ich erfahren, Daß du jetzt willst reisen von hier, Willst reisen in's fremde Land nause, Wann kommst du wieder zu mir?
Und da ich im fremden Land drausen war, Gedacht ich gleich wieder nach Haus; Ach wär ich zu Hause geblieben, Und hätte gehalten mein Wort!
Und als ich wieder nach Hause kam, Feins Liebchen stand unter der Thür; Gott grüß dich du Hübsche, du Feine, Von Herzen gefallest du mir!
2 Band. 2.
Schwimm hin, ſchwimm her du Ringlein.
(Muͤndlich.)
Nichts ſchoͤneres kann mich erfreuen, Als wenn es der Sommer angeht, Da bluͤhen die Roſen im Mayen, Trompeter die blaſen ins Feld.
Trompeter die haben's geblaſen; Soldaten marſchieren in's Feld, Sie ziehen dem Feinde entgegen, Zum Streite wohl ſind ſie beſtellt.
Dort drunten in's Kaiſers Schloßgarten, Da ſtehet ein Feigenbaum, Da muͤſſen wir alle ablegen Piſtolen und Saͤbelgezeug.
Ach Schaͤtzel was hab ich erfahren, Daß du jetzt willſt reiſen von hier, Willſt reiſen in's fremde Land nauſe, Wann kommſt du wieder zu mir?
Und da ich im fremden Land drauſen war, Gedacht ich gleich wieder nach Haus; Ach waͤr ich zu Hauſe geblieben, Und haͤtte gehalten mein Wort!
Und als ich wieder nach Hauſe kam, Feins Liebchen ſtand unter der Thuͤr; Gott gruͤß dich du Huͤbſche, du Feine, Von Herzen gefalleſt du mir!
2 Band. 2.
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Schwimm hin, ſchwimm her du Ringlein.
(Muͤndlich.)
Nichts ſchoͤneres kann mich erfreuen,
Als wenn es der Sommer angeht,
Da bluͤhen die Roſen im Mayen,
Trompeter die blaſen ins Feld.
Trompeter die haben's geblaſen;
Soldaten marſchieren in's Feld,
Sie ziehen dem Feinde entgegen,
Zum Streite wohl ſind ſie beſtellt.
Dort drunten in's Kaiſers Schloßgarten,
Da ſtehet ein Feigenbaum,
Da muͤſſen wir alle ablegen
Piſtolen und Saͤbelgezeug.
Ach Schaͤtzel was hab ich erfahren,
Daß du jetzt willſt reiſen von hier,
Willſt reiſen in's fremde Land nauſe,
Wann kommſt du wieder zu mir?
Und da ich im fremden Land drauſen war,
Gedacht ich gleich wieder nach Haus;
Ach waͤr ich zu Hauſe geblieben,
Und haͤtte gehalten mein Wort!
Und als ich wieder nach Hauſe kam,
Feins Liebchen ſtand unter der Thuͤr;
Gott gruͤß dich du Huͤbſche, du Feine,
Von Herzen gefalleſt du mir!
2 Band. 2.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/29>, abgerufen am 05.03.2021.
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