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Allgemeine Zeitung. Nr. 140. Augsburg, 19. Mai 1840.

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Kreuze verfertigten Crucifixes, welches derselbe am Halse zu tragen pflegte, ausdrücklich verlangt habe; man habe aber diese Gegenstände nicht auffinden können. Auch die Leiche des Dieners ist nach dieser Angabe in einer Gosse des Judenviertels gefunden worden. Das Schreiben ist vom 5 März datirt, "und hat, fügt Galignani's Messenger hinzu, um so größere Wichtigkeit, da es das Benehmen des französischen Consuls bei diesem schrecklichen Vorfall in ein ganz neues Licht stellt und auch die Namen des brittischen und österreichischen Consuls in das Trauerspiel verwebt. Da die brittische und österreichische Regierung später eine Untersuchung der Sache angeordnet, so läßt sich erwarten, daß am Ende die Wahrheit zu Tage komme."

Die Vorfälle in Damaskus haben zu Smyrna einen Zwiespalt zwischen den Juden erregt. Der Oberrabbiner in dieser Stadt, Hr. Pincas de Segura, hatte, wie viele seiner Glaubensgenossen, eine Erklärung veröffentlicht, daß in den jüdischen Gesetzen nirgend der Menschenmord geboten sey. Zum Beweis äußerte derselbe, daß die ganze jüdische Religion auf dem alten Testamente beruhe. Auf den Grund dieser Aeußerung erheben sich mehrere Juden in Smyrna gegen den Rabbiner; sie fragen, wo es denn im Alten Testament stehe, 1) daß man kein Fleisch essen dürfe, wenn nicht ein Rabbiner das Thier geschlachtet; 2) daß jeder Wein unerlaubt sey, den ein Nichtjude bereitet oder berührt habe; 3) daß ein Jude am Sabbath keinen Schlüssel, keine Uhr, keine Nadel, nicht zwei Taschentücher, mit Einem Worte nichts, was nicht unentbehrlich sey, bei sich tragen dürfe; 4) daß jeder, der seine Zeit auf das Lesen des Talmud verwende, und sey es der reichste Kaufmann, durchaus nichts zu den Abgaben beizutragen brauche. Die Fragesteller behaupten, daß diese und tausend ähnliche Vorschriften von den Rabbinern erdacht seyen und mit der rücksichtslosesten Härte zur Erpressung von Geld benutzt würden. "Versuchen wir, uns vor unsern Richtern zu vertheidigen, so treten Hunderte von falschen Zeugen gegen uns auf, da das "Rabbinergesetz," Trug und List zu brauchen, ja jeden, der das, was die Urheber dieses Gesetzes "unsere Religion" nennen, zu thun sich weigert, bis zum Tode zu verfolgen gestattet." Nachdem hierauf die Hoffnung ausgesprochen worden, daß der neue Hattischerif die Juden aus der Knechtschaft der Rabbiner erlösen werde, schließt das Schreiben mit der Versicherung, daß Menschenopfer in diesem Rabbinergesetze geboten würden, hätten sie nie gehört.

Alexandria. Mit eigener Hand geschriebene Erklärung des zur mohommedanischen Religion unter dem Namen Mohommed Muselmani übergegangenen Rabbiners von Damaskus, Moses Abu Afie. "Man gebietet mir zu sagen, was ich von der an Vater Thomas begangenen Mordthat weiß, und warum ich zum muselmännischen Glauben übergegangen; es ist daher meine Pflicht, die Wahrheit zu sagen. Jacub v. Antab, Oberrabiner, hat mir ungefähr 14 Tage vor dem Ereigniß gesagt, "ihr wißt, daß zufolge der Religion wir Blut nöthig haben; ich bin schon mit David Arrari übereingekommen, um dessen in dem Hause eines der Unsrigen zu erhalten, ihr müßt da zugegen seyn und mir das Blut bringen." Ich antwortete, daß ich nicht die Kraft hätte, Blut fließen zu sehen, worauf mir der Oberrabbiner entgegnete: "ihr könnt ja außen vor dem Opferzimmer warten; ihr werdet daselbst Moses Selanikli und Jussuf Linaro finden." Ich antwortete ja! Den 10 des jüdischen Monats Achach, anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang, als ich mich nach der Synagoge begab, begegnete mir David Arrari: "kommt mit mir nach Hause, man hat eurer nöthig." Ich antwortete: ich will meine Gebete verrichten, alsdann komme ich. "Nein, kommt jetzt!" Ich folgte. Pater Thomas, sagte er mir alsdann, ist bei mir, diesen Abend opfere ich ihn, habt keine Furcht. Wir gingen ins Haus. Man befand sich in einem Zimmer mit neuen Möbeln. Der Pater Thomas lag gebunden in der Mitte der Anwesenden. Nach Sonnenuntergang begab man sich in ein Zimmer ohne Möbel, und David fing an dem Mönch die Kehle abzuschneiden, Aron und Isaak Arrari gaben ihm den Rest. Das Blut wurde zuerst in einem Kübel aufgefangen, sodann in eine Bouteille gegossen. Man sagte alsdann, daß man es zum Oberrabbiner Jacub bringen müsse. Ich nahm die Flasche und begab mich zum Oberrabbiner, der in dem Hof auf mich wartete. Als er mich eintreten sah, begab er sich in sein Cabinet, wohin ich ihm folgte. "Hier ist, was ihr verlangt habt, nehmt es." Er nahm die Bouteille und stellte sie hinter ein Bücherbrett. Ich ging alsdann nach Hause; ich habe vergessen zu sagen, daß, als ich das Haus Arrari's verließ, der Leichnam noch unberührt war. Ich hatte David und seinem Bruder gesagt, daß sie ihr Schlachtopfer schlecht gewählt hätten, daß, da Pater Thomas Priester und ein sehr bekannter Mann wäre, sein Verschwinden große Nachsuchungen veranlassen würde. Sie antworteten mir: "Niemand kann etwas davon erfahren, die Kleider werden verbrannt, der Körper in Stücke zerhauen und durch unsere Leute nach und nach in den Ablaufcanal des Quartiers geworfen; das, was man das erstemal nicht fortbringen kann, bleibt in einem Versteck der heimlichen Treppe, seyd ohne Sorge." Was den Bedienten des Pater Thomas anbelangt, Gott weiß es, daß es mir ganz unbekannt ist, was aus ihm geworden. - Den Mittwoch darauf Vormittag begegnete ich dem David Isaak und Joseph Arrari vor der Bude des Bakals (Krämer). Isaak fragte David, wie Alles abgegangen; David antwortete: Alles ist beendigt, bekümmert euch um nichts. Da sie anfingen, heimlich zusammen zu sprechen, so entfernte ich mich, weil ich mit den Großen unter den Juden nicht viel Umgang hatte, und die Arrari zu den Großen gehören. Was das Blut anbelangt, so ist es den Juden zur Verfertigung ihres Osterbrodes nothwendig. Die Juden sind wegen gleicher Thaten schon mehreremale angeklagt worden, auch dafür vor Gericht erschienen; sie haben ein Buch, Namens Serir Hadurut, *)*) welches von dem Blut handelt. Heute, da das Licht des Islamismus über mich gekommen, begebe ich mich unter den Schutz und die Nachsicht derjenigen, die die Gewalt in Händen haben. (Gez.) Mohammed Muselmani."

Endlich sind wir im Besitz des, auch in den Pariser Blättern übersetzten, Berichts des österreichischen Consuls zu Damaskus, Hrn. Merlato, vom 23 März 1840, an Hrn. Laurin, Generalconsul zu Alexandrien. Der Bericht lautet: "Das wesentliche Resultat meiner gewissenhaften Nachforschungen ist Folgendes: Der verschwundene Geistliche, aus Sardinien gebürtig, bewohnte Damaskus seit 1806 oder 1807. Er hatte früher den Arzt gemacht, beschränkte sich aber schon lange ausschließlich auf die Impfung kleiner Kinder von allen Classen und allen Religionen. Man kannte ihn im ganzen Lande, und er hatte sich ein beträchtlicheres Vermögen, als sonst die Regeln dieses Mönchsordens gestatten, erworben. Er gab nicht gern, sprach aber viel mit Jedermann ohne Ausnahme. Zuweilen übernahm er sich im Trunke, war zutraulich, besaß aber wenig Kenntnisse (scarso di sienza). Am Tage nach seinem Verschwinden begann der französische Consul, Graf Rattimenton, den die unmittelbare Untersuchung der Sache anging, die Spur der beiden Unglücklichen (des Capuciners und seines Bedienten) zu erforschen. In dem von ihnen bewohnten Zimmer fanden sich Geld, Effecten und Alles unberührt. Zu derselben Zeit erklärten mehrere Israeliten, man habe den Bruder Thomas im Judenquartier am Abend des Tages, an welchem er nicht mehr nach Hause gekommen war, gesehen. Niemand wollte ihn aus diesem herausgehen oder ihn sonst irgendwo erblickt haben. Aus diesen Umständen schloß man, er sey nach seinem Eintritt in dieses Quartier von den Hebräern ermordet worden. So wie man diese Idee aufgefaßt, ward keine weitere Untersuchung mehr auf irgend einem andern Punkt der Stadt angestellt, und doch wäre es nicht unzweckmäßig gewesen, außer

*) Also nicht Torah, wie in einem neulichen Briefe fälschlich bemerkt wurde, denn Torah (das Gesetz) bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die Bücher Mosis.

Kreuze verfertigten Crucifixes, welches derselbe am Halse zu tragen pflegte, ausdrücklich verlangt habe; man habe aber diese Gegenstände nicht auffinden können. Auch die Leiche des Dieners ist nach dieser Angabe in einer Gosse des Judenviertels gefunden worden. Das Schreiben ist vom 5 März datirt, „und hat, fügt Galignani's Messenger hinzu, um so größere Wichtigkeit, da es das Benehmen des französischen Consuls bei diesem schrecklichen Vorfall in ein ganz neues Licht stellt und auch die Namen des brittischen und österreichischen Consuls in das Trauerspiel verwebt. Da die brittische und österreichische Regierung später eine Untersuchung der Sache angeordnet, so läßt sich erwarten, daß am Ende die Wahrheit zu Tage komme.“

Die Vorfälle in Damaskus haben zu Smyrna einen Zwiespalt zwischen den Juden erregt. Der Oberrabbiner in dieser Stadt, Hr. Pincas de Segura, hatte, wie viele seiner Glaubensgenossen, eine Erklärung veröffentlicht, daß in den jüdischen Gesetzen nirgend der Menschenmord geboten sey. Zum Beweis äußerte derselbe, daß die ganze jüdische Religion auf dem alten Testamente beruhe. Auf den Grund dieser Aeußerung erheben sich mehrere Juden in Smyrna gegen den Rabbiner; sie fragen, wo es denn im Alten Testament stehe, 1) daß man kein Fleisch essen dürfe, wenn nicht ein Rabbiner das Thier geschlachtet; 2) daß jeder Wein unerlaubt sey, den ein Nichtjude bereitet oder berührt habe; 3) daß ein Jude am Sabbath keinen Schlüssel, keine Uhr, keine Nadel, nicht zwei Taschentücher, mit Einem Worte nichts, was nicht unentbehrlich sey, bei sich tragen dürfe; 4) daß jeder, der seine Zeit auf das Lesen des Talmud verwende, und sey es der reichste Kaufmann, durchaus nichts zu den Abgaben beizutragen brauche. Die Fragesteller behaupten, daß diese und tausend ähnliche Vorschriften von den Rabbinern erdacht seyen und mit der rücksichtslosesten Härte zur Erpressung von Geld benutzt würden. „Versuchen wir, uns vor unsern Richtern zu vertheidigen, so treten Hunderte von falschen Zeugen gegen uns auf, da das „Rabbinergesetz,“ Trug und List zu brauchen, ja jeden, der das, was die Urheber dieses Gesetzes „unsere Religion“ nennen, zu thun sich weigert, bis zum Tode zu verfolgen gestattet.“ Nachdem hierauf die Hoffnung ausgesprochen worden, daß der neue Hattischerif die Juden aus der Knechtschaft der Rabbiner erlösen werde, schließt das Schreiben mit der Versicherung, daß Menschenopfer in diesem Rabbinergesetze geboten würden, hätten sie nie gehört.

Alexandria. Mit eigener Hand geschriebene Erklärung des zur mohommedanischen Religion unter dem Namen Mohommed Muselmani übergegangenen Rabbiners von Damaskus, Moses Abu Afie. „Man gebietet mir zu sagen, was ich von der an Vater Thomas begangenen Mordthat weiß, und warum ich zum muselmännischen Glauben übergegangen; es ist daher meine Pflicht, die Wahrheit zu sagen. Jacub v. Antab, Oberrabiner, hat mir ungefähr 14 Tage vor dem Ereigniß gesagt, „ihr wißt, daß zufolge der Religion wir Blut nöthig haben; ich bin schon mit David Arrari übereingekommen, um dessen in dem Hause eines der Unsrigen zu erhalten, ihr müßt da zugegen seyn und mir das Blut bringen.“ Ich antwortete, daß ich nicht die Kraft hätte, Blut fließen zu sehen, worauf mir der Oberrabbiner entgegnete: „ihr könnt ja außen vor dem Opferzimmer warten; ihr werdet daselbst Moses Selanikli und Jussuf Linaro finden.“ Ich antwortete ja! Den 10 des jüdischen Monats Achach, anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang, als ich mich nach der Synagoge begab, begegnete mir David Arrari: „kommt mit mir nach Hause, man hat eurer nöthig.“ Ich antwortete: ich will meine Gebete verrichten, alsdann komme ich. „Nein, kommt jetzt!“ Ich folgte. Pater Thomas, sagte er mir alsdann, ist bei mir, diesen Abend opfere ich ihn, habt keine Furcht. Wir gingen ins Haus. Man befand sich in einem Zimmer mit neuen Möbeln. Der Pater Thomas lag gebunden in der Mitte der Anwesenden. Nach Sonnenuntergang begab man sich in ein Zimmer ohne Möbel, und David fing an dem Mönch die Kehle abzuschneiden, Aron und Isaak Arrari gaben ihm den Rest. Das Blut wurde zuerst in einem Kübel aufgefangen, sodann in eine Bouteille gegossen. Man sagte alsdann, daß man es zum Oberrabbiner Jacub bringen müsse. Ich nahm die Flasche und begab mich zum Oberrabbiner, der in dem Hof auf mich wartete. Als er mich eintreten sah, begab er sich in sein Cabinet, wohin ich ihm folgte. „Hier ist, was ihr verlangt habt, nehmt es.“ Er nahm die Bouteille und stellte sie hinter ein Bücherbrett. Ich ging alsdann nach Hause; ich habe vergessen zu sagen, daß, als ich das Haus Arrari's verließ, der Leichnam noch unberührt war. Ich hatte David und seinem Bruder gesagt, daß sie ihr Schlachtopfer schlecht gewählt hätten, daß, da Pater Thomas Priester und ein sehr bekannter Mann wäre, sein Verschwinden große Nachsuchungen veranlassen würde. Sie antworteten mir: „Niemand kann etwas davon erfahren, die Kleider werden verbrannt, der Körper in Stücke zerhauen und durch unsere Leute nach und nach in den Ablaufcanal des Quartiers geworfen; das, was man das erstemal nicht fortbringen kann, bleibt in einem Versteck der heimlichen Treppe, seyd ohne Sorge.“ Was den Bedienten des Pater Thomas anbelangt, Gott weiß es, daß es mir ganz unbekannt ist, was aus ihm geworden. – Den Mittwoch darauf Vormittag begegnete ich dem David Isaak und Joseph Arrari vor der Bude des Bakals (Krämer). Isaak fragte David, wie Alles abgegangen; David antwortete: Alles ist beendigt, bekümmert euch um nichts. Da sie anfingen, heimlich zusammen zu sprechen, so entfernte ich mich, weil ich mit den Großen unter den Juden nicht viel Umgang hatte, und die Arrari zu den Großen gehören. Was das Blut anbelangt, so ist es den Juden zur Verfertigung ihres Osterbrodes nothwendig. Die Juden sind wegen gleicher Thaten schon mehreremale angeklagt worden, auch dafür vor Gericht erschienen; sie haben ein Buch, Namens Serir Hadurut, *)*) welches von dem Blut handelt. Heute, da das Licht des Islamismus über mich gekommen, begebe ich mich unter den Schutz und die Nachsicht derjenigen, die die Gewalt in Händen haben. (Gez.) Mohammed Muselmani.“

Endlich sind wir im Besitz des, auch in den Pariser Blättern übersetzten, Berichts des österreichischen Consuls zu Damaskus, Hrn. Merlato, vom 23 März 1840, an Hrn. Laurin, Generalconsul zu Alexandrien. Der Bericht lautet: „Das wesentliche Resultat meiner gewissenhaften Nachforschungen ist Folgendes: Der verschwundene Geistliche, aus Sardinien gebürtig, bewohnte Damaskus seit 1806 oder 1807. Er hatte früher den Arzt gemacht, beschränkte sich aber schon lange ausschließlich auf die Impfung kleiner Kinder von allen Classen und allen Religionen. Man kannte ihn im ganzen Lande, und er hatte sich ein beträchtlicheres Vermögen, als sonst die Regeln dieses Mönchsordens gestatten, erworben. Er gab nicht gern, sprach aber viel mit Jedermann ohne Ausnahme. Zuweilen übernahm er sich im Trunke, war zutraulich, besaß aber wenig Kenntnisse (scarso di sienza). Am Tage nach seinem Verschwinden begann der französische Consul, Graf Rattimenton, den die unmittelbare Untersuchung der Sache anging, die Spur der beiden Unglücklichen (des Capuciners und seines Bedienten) zu erforschen. In dem von ihnen bewohnten Zimmer fanden sich Geld, Effecten und Alles unberührt. Zu derselben Zeit erklärten mehrere Israeliten, man habe den Bruder Thomas im Judenquartier am Abend des Tages, an welchem er nicht mehr nach Hause gekommen war, gesehen. Niemand wollte ihn aus diesem herausgehen oder ihn sonst irgendwo erblickt haben. Aus diesen Umständen schloß man, er sey nach seinem Eintritt in dieses Quartier von den Hebräern ermordet worden. So wie man diese Idee aufgefaßt, ward keine weitere Untersuchung mehr auf irgend einem andern Punkt der Stadt angestellt, und doch wäre es nicht unzweckmäßig gewesen, außer

*) Also nicht Torah, wie in einem neulichen Briefe fälschlich bemerkt wurde, denn Torah (das Gesetz) bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die Bücher Mosis.
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[1116/0012] Kreuze verfertigten Crucifixes, welches derselbe am Halse zu tragen pflegte, ausdrücklich verlangt habe; man habe aber diese Gegenstände nicht auffinden können. Auch die Leiche des Dieners ist nach dieser Angabe in einer Gosse des Judenviertels gefunden worden. Das Schreiben ist vom 5 März datirt, „und hat, fügt Galignani's Messenger hinzu, um so größere Wichtigkeit, da es das Benehmen des französischen Consuls bei diesem schrecklichen Vorfall in ein ganz neues Licht stellt und auch die Namen des brittischen und österreichischen Consuls in das Trauerspiel verwebt. Da die brittische und österreichische Regierung später eine Untersuchung der Sache angeordnet, so läßt sich erwarten, daß am Ende die Wahrheit zu Tage komme.“ Die Vorfälle in Damaskus haben zu Smyrna einen Zwiespalt zwischen den Juden erregt. Der Oberrabbiner in dieser Stadt, Hr. Pincas de Segura, hatte, wie viele seiner Glaubensgenossen, eine Erklärung veröffentlicht, daß in den jüdischen Gesetzen nirgend der Menschenmord geboten sey. Zum Beweis äußerte derselbe, daß die ganze jüdische Religion auf dem alten Testamente beruhe. Auf den Grund dieser Aeußerung erheben sich mehrere Juden in Smyrna gegen den Rabbiner; sie fragen, wo es denn im Alten Testament stehe, 1) daß man kein Fleisch essen dürfe, wenn nicht ein Rabbiner das Thier geschlachtet; 2) daß jeder Wein unerlaubt sey, den ein Nichtjude bereitet oder berührt habe; 3) daß ein Jude am Sabbath keinen Schlüssel, keine Uhr, keine Nadel, nicht zwei Taschentücher, mit Einem Worte nichts, was nicht unentbehrlich sey, bei sich tragen dürfe; 4) daß jeder, der seine Zeit auf das Lesen des Talmud verwende, und sey es der reichste Kaufmann, durchaus nichts zu den Abgaben beizutragen brauche. Die Fragesteller behaupten, daß diese und tausend ähnliche Vorschriften von den Rabbinern erdacht seyen und mit der rücksichtslosesten Härte zur Erpressung von Geld benutzt würden. „Versuchen wir, uns vor unsern Richtern zu vertheidigen, so treten Hunderte von falschen Zeugen gegen uns auf, da das „Rabbinergesetz,“ Trug und List zu brauchen, ja jeden, der das, was die Urheber dieses Gesetzes „unsere Religion“ nennen, zu thun sich weigert, bis zum Tode zu verfolgen gestattet.“ Nachdem hierauf die Hoffnung ausgesprochen worden, daß der neue Hattischerif die Juden aus der Knechtschaft der Rabbiner erlösen werde, schließt das Schreiben mit der Versicherung, daß Menschenopfer in diesem Rabbinergesetze geboten würden, hätten sie nie gehört. _ Alexandria. Mit eigener Hand geschriebene Erklärung des zur mohommedanischen Religion unter dem Namen Mohommed Muselmani übergegangenen Rabbiners von Damaskus, Moses Abu Afie. „Man gebietet mir zu sagen, was ich von der an Vater Thomas begangenen Mordthat weiß, und warum ich zum muselmännischen Glauben übergegangen; es ist daher meine Pflicht, die Wahrheit zu sagen. Jacub v. Antab, Oberrabiner, hat mir ungefähr 14 Tage vor dem Ereigniß gesagt, „ihr wißt, daß zufolge der Religion wir Blut nöthig haben; ich bin schon mit David Arrari übereingekommen, um dessen in dem Hause eines der Unsrigen zu erhalten, ihr müßt da zugegen seyn und mir das Blut bringen.“ Ich antwortete, daß ich nicht die Kraft hätte, Blut fließen zu sehen, worauf mir der Oberrabbiner entgegnete: „ihr könnt ja außen vor dem Opferzimmer warten; ihr werdet daselbst Moses Selanikli und Jussuf Linaro finden.“ Ich antwortete ja! Den 10 des jüdischen Monats Achach, anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang, als ich mich nach der Synagoge begab, begegnete mir David Arrari: „kommt mit mir nach Hause, man hat eurer nöthig.“ Ich antwortete: ich will meine Gebete verrichten, alsdann komme ich. „Nein, kommt jetzt!“ Ich folgte. Pater Thomas, sagte er mir alsdann, ist bei mir, diesen Abend opfere ich ihn, habt keine Furcht. Wir gingen ins Haus. Man befand sich in einem Zimmer mit neuen Möbeln. Der Pater Thomas lag gebunden in der Mitte der Anwesenden. Nach Sonnenuntergang begab man sich in ein Zimmer ohne Möbel, und David fing an dem Mönch die Kehle abzuschneiden, Aron und Isaak Arrari gaben ihm den Rest. Das Blut wurde zuerst in einem Kübel aufgefangen, sodann in eine Bouteille gegossen. Man sagte alsdann, daß man es zum Oberrabbiner Jacub bringen müsse. Ich nahm die Flasche und begab mich zum Oberrabbiner, der in dem Hof auf mich wartete. Als er mich eintreten sah, begab er sich in sein Cabinet, wohin ich ihm folgte. „Hier ist, was ihr verlangt habt, nehmt es.“ Er nahm die Bouteille und stellte sie hinter ein Bücherbrett. Ich ging alsdann nach Hause; ich habe vergessen zu sagen, daß, als ich das Haus Arrari's verließ, der Leichnam noch unberührt war. Ich hatte David und seinem Bruder gesagt, daß sie ihr Schlachtopfer schlecht gewählt hätten, daß, da Pater Thomas Priester und ein sehr bekannter Mann wäre, sein Verschwinden große Nachsuchungen veranlassen würde. Sie antworteten mir: „Niemand kann etwas davon erfahren, die Kleider werden verbrannt, der Körper in Stücke zerhauen und durch unsere Leute nach und nach in den Ablaufcanal des Quartiers geworfen; das, was man das erstemal nicht fortbringen kann, bleibt in einem Versteck der heimlichen Treppe, seyd ohne Sorge.“ Was den Bedienten des Pater Thomas anbelangt, Gott weiß es, daß es mir ganz unbekannt ist, was aus ihm geworden. – Den Mittwoch darauf Vormittag begegnete ich dem David Isaak und Joseph Arrari vor der Bude des Bakals (Krämer). Isaak fragte David, wie Alles abgegangen; David antwortete: Alles ist beendigt, bekümmert euch um nichts. Da sie anfingen, heimlich zusammen zu sprechen, so entfernte ich mich, weil ich mit den Großen unter den Juden nicht viel Umgang hatte, und die Arrari zu den Großen gehören. Was das Blut anbelangt, so ist es den Juden zur Verfertigung ihres Osterbrodes nothwendig. Die Juden sind wegen gleicher Thaten schon mehreremale angeklagt worden, auch dafür vor Gericht erschienen; sie haben ein Buch, Namens Serir Hadurut, *) *) welches von dem Blut handelt. Heute, da das Licht des Islamismus über mich gekommen, begebe ich mich unter den Schutz und die Nachsicht derjenigen, die die Gewalt in Händen haben. (Gez.) Mohammed Muselmani.“ Endlich sind wir im Besitz des, auch in den Pariser Blättern übersetzten, Berichts des österreichischen Consuls zu Damaskus, Hrn. Merlato, vom 23 März 1840, an Hrn. Laurin, Generalconsul zu Alexandrien. Der Bericht lautet: „Das wesentliche Resultat meiner gewissenhaften Nachforschungen ist Folgendes: Der verschwundene Geistliche, aus Sardinien gebürtig, bewohnte Damaskus seit 1806 oder 1807. Er hatte früher den Arzt gemacht, beschränkte sich aber schon lange ausschließlich auf die Impfung kleiner Kinder von allen Classen und allen Religionen. Man kannte ihn im ganzen Lande, und er hatte sich ein beträchtlicheres Vermögen, als sonst die Regeln dieses Mönchsordens gestatten, erworben. Er gab nicht gern, sprach aber viel mit Jedermann ohne Ausnahme. Zuweilen übernahm er sich im Trunke, war zutraulich, besaß aber wenig Kenntnisse (scarso di sienza). Am Tage nach seinem Verschwinden begann der französische Consul, Graf Rattimenton, den die unmittelbare Untersuchung der Sache anging, die Spur der beiden Unglücklichen (des Capuciners und seines Bedienten) zu erforschen. In dem von ihnen bewohnten Zimmer fanden sich Geld, Effecten und Alles unberührt. Zu derselben Zeit erklärten mehrere Israeliten, man habe den Bruder Thomas im Judenquartier am Abend des Tages, an welchem er nicht mehr nach Hause gekommen war, gesehen. Niemand wollte ihn aus diesem herausgehen oder ihn sonst irgendwo erblickt haben. Aus diesen Umständen schloß man, er sey nach seinem Eintritt in dieses Quartier von den Hebräern ermordet worden. So wie man diese Idee aufgefaßt, ward keine weitere Untersuchung mehr auf irgend einem andern Punkt der Stadt angestellt, und doch wäre es nicht unzweckmäßig gewesen, außer *) Also nicht Torah, wie in einem neulichen Briefe fälschlich bemerkt wurde, denn Torah (das Gesetz) bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die Bücher Mosis.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 140. Augsburg, 19. Mai 1840, S. 1116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_140_18400519/12>, abgerufen am 28.04.2024.