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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Sieben und zwanzigstes Capitel.
ganz allein die Septime gendmmen und die Terz nachgeschla-
gen. Bey (d) wird die Septime und falsche Quinte, und nachher
der Sextquintenaccord grgriffen. Bey (e), wenn die Begleitung
schwach seyn soll, nimmt man die Septime allein und schläget
die Terz nach: wenn aber der Vortrag mehr Harmonie verlan-
get, so kann man gleich zur Septime die Secunde mit anschlagen.
Diese Anmerkung gilt bey allen Fällen von dieser Art. Bey (f)
greift man die falsche Quinte allein, oder die Secunde mit dazu,
nachdem es nöthig ist; die Sexte bleibet weg. Bey (g) wird
pausirt und der Sextenaccord nachgeschlagen. Bey (h) nimmt
man die Sexte und allenfalls die Secunde mit darbey. Bey
(i) schläget man den Nonenaccord, und bey (ii) den No-
nenquartenaccord an, und die gewöhnliche Auflösung folget dar-
auf. Bey einem schwachen Vortrage können in beyden Fällen
diese Accorde wegbleiben, indem man nach einer Viertheilpause
den Dreyklang nimmt. Bey (k) und (l) kann die Quinte in
Gesellschaft der Secunde, oder allein genommen werden. Bey (l)
kann man auch, nach dem ersten Septimenaccorde, den durchge-
henden Secundenaccord und den Dreyklang darauf greifen, und
die Begleitung drey- oder vierstimmig einrichten, nachdem man
es gut findet (x). Bey (m) schlägt man nach einer Achttheil-
pause die Quinte allein an, und die Terz nachher darzu. Bey
(n) nimmt man entweder die Septime allein, und schlägt die
übermäßige Sexte mit der Terz nach, oder man greift gleich zur
Septime die Secunde mit, oder man pausiret ein Achttheil und
schlägt darauf die @ an. Alle drey Arten von Begleitung sind
gut, nachdem der Vortrag und Affect stark oder schwach ist. Bey
(o) ist es am besten, daß man pausirt, und @ nachschläget.
Bey (p) nimmt man blos die Sexte und und übermäßige
Quarte, und lässet oie Terz weg. Bey (q) machen die Pausen

in

Sieben und zwanzigſtes Capitel.
ganz allein die Septime gendmmen und die Terz nachgeſchla-
gen. Bey (d) wird die Septime und falſche Quinte, und nachher
der Sextquintenaccord grgriffen. Bey (e), wenn die Begleitung
ſchwach ſeyn ſoll, nimmt man die Septime allein und ſchläget
die Terz nach: wenn aber der Vortrag mehr Harmonie verlan-
get, ſo kann man gleich zur Septime die Secunde mit anſchlagen.
Dieſe Anmerkung gilt bey allen Fällen von dieſer Art. Bey (f)
greift man die falſche Quinte allein, oder die Secunde mit dazu,
nachdem es nöthig iſt; die Sexte bleibet weg. Bey (g) wird
pauſirt und der Sextenaccord nachgeſchlagen. Bey (h) nimmt
man die Sexte und allenfalls die Secunde mit darbey. Bey
(i) ſchläget man den Nonenaccord, und bey (ii) den No-
nenquartenaccord an, und die gewöhnliche Auflöſung folget dar-
auf. Bey einem ſchwachen Vortrage können in beyden Fällen
dieſe Accorde wegbleiben, indem man nach einer Viertheilpauſe
den Dreyklang nimmt. Bey (k) und (l) kann die Quinte in
Geſellſchaft der Secunde, oder allein genommen werden. Bey (l)
kann man auch, nach dem erſten Septimenaccorde, den durchge-
henden Secundenaccord und den Dreyklang darauf greifen, und
die Begleitung drey- oder vierſtimmig einrichten, nachdem man
es gut findet (x). Bey (m) ſchlägt man nach einer Achttheil-
pauſe die Quinte allein an, und die Terz nachher darzu. Bey
(n) nimmt man entweder die Septime allein, und ſchlägt die
übermäßige Sexte mit der Terz nach, oder man greift gleich zur
Septime die Secunde mit, oder man pauſiret ein Achttheil und
ſchlägt darauf die  an. Alle drey Arten von Begleitung ſind
gut, nachdem der Vortrag und Affect ſtark oder ſchwach iſt. Bey
(o) iſt es am beſten, daß man pauſirt, und  nachſchläget.
Bey (p) nimmt man blos die Sexte und und übermäßige
Quarte, und läſſet oie Terz weg. Bey (q) machen die Pauſen

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[224/0234] Sieben und zwanzigſtes Capitel. ganz allein die Septime gendmmen und die Terz nachgeſchla- gen. Bey (d) wird die Septime und falſche Quinte, und nachher der Sextquintenaccord grgriffen. Bey (e), wenn die Begleitung ſchwach ſeyn ſoll, nimmt man die Septime allein und ſchläget die Terz nach: wenn aber der Vortrag mehr Harmonie verlan- get, ſo kann man gleich zur Septime die Secunde mit anſchlagen. Dieſe Anmerkung gilt bey allen Fällen von dieſer Art. Bey (f) greift man die falſche Quinte allein, oder die Secunde mit dazu, nachdem es nöthig iſt; die Sexte bleibet weg. Bey (g) wird pauſirt und der Sextenaccord nachgeſchlagen. Bey (h) nimmt man die Sexte und allenfalls die Secunde mit darbey. Bey (i) ſchläget man den Nonenaccord, und bey (ii) den No- nenquartenaccord an, und die gewöhnliche Auflöſung folget dar- auf. Bey einem ſchwachen Vortrage können in beyden Fällen dieſe Accorde wegbleiben, indem man nach einer Viertheilpauſe den Dreyklang nimmt. Bey (k) und (l) kann die Quinte in Geſellſchaft der Secunde, oder allein genommen werden. Bey (l) kann man auch, nach dem erſten Septimenaccorde, den durchge- henden Secundenaccord und den Dreyklang darauf greifen, und die Begleitung drey- oder vierſtimmig einrichten, nachdem man es gut findet (x). Bey (m) ſchlägt man nach einer Achttheil- pauſe die Quinte allein an, und die Terz nachher darzu. Bey (n) nimmt man entweder die Septime allein, und ſchlägt die übermäßige Sexte mit der Terz nach, oder man greift gleich zur Septime die Secunde mit, oder man pauſiret ein Achttheil und ſchlägt darauf die  an. Alle drey Arten von Begleitung ſind gut, nachdem der Vortrag und Affect ſtark oder ſchwach iſt. Bey (o) iſt es am beſten, daß man pauſirt, und  nachſchläget. Bey (p) nimmt man blos die Sexte und und übermäßige Quarte, und läſſet oie Terz weg. Bey (q) machen die Pauſen in

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/234>, abgerufen am 28.03.2024.