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Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Von den Intervallen und den Signaturen.
§. 76.

Wenn man die anschlagende Note nicht beziffern
will, so setzt man entweder die Ziffern über die nachschlagende
Noten allein, oder bezeichnet die anschlagenden Noten noch oben
ein entweder mit einem Seitenstrich, einer Null, einer halben Null,
oder einem m, welches, wenn es nöthig ist, verlängert wird:

[Abbildung]

Das Zeichen mit dem schrägen Strich bey Numer (2) ist
das beste.

§. 77.

Dieser irreguläre Durchgang bestehet aus sol-
chen Vorausnahmen der Auflösung, davon wir einige im
§. 65. bey (a) gesehen haben.

§. 78.

Man braucht die Dissonanzen, welche in beyderley
Arten von Durchgängen vorkommen, wenn sie gleich vorbereitet
sind, nicht allezeit aufzulösen:

[Abbildung]
§. 79.

Dieselbe Freyheit hat man bey Dissonanzen, welche
durch Verwechselung des Klanggeschlechts zu Consonanzen werden:

[Abbildung]
§. 80.

Hingegen werden wir in der Folge sehen, daß
die Consonanzen zuweilen ihre Freyheit verlieren, und wie Disso-
nanzen vorbereitet und aufgelöset werden.

Zweytes
Von den Intervallen und den Signaturen.
§. 76.

Wenn man die anſchlagende Note nicht beziffern
will, ſo ſetzt man entweder die Ziffern über die nachſchlagende
Noten allein, oder bezeichnet die anſchlagenden Noten noch oben
ein entweder mit einem Seitenſtrich, einer Null, einer halben Null,
oder einem m, welches, wenn es nöthig iſt, verlängert wird:

[Abbildung]

Das Zeichen mit dem ſchrägen Strich bey Numer (2) iſt
das beſte.

§. 77.

Dieſer irreguläre Durchgang beſtehet aus ſol-
chen Vorausnahmen der Auflöſung, davon wir einige im
§. 65. bey (a) geſehen haben.

§. 78.

Man braucht die Diſſonanzen, welche in beyderley
Arten von Durchgängen vorkommen, wenn ſie gleich vorbereitet
ſind, nicht allezeit aufzulöſen:

[Abbildung]
§. 79.

Dieſelbe Freyheit hat man bey Diſſonanzen, welche
durch Verwechſelung des Klanggeſchlechts zu Conſonanzen werden:

[Abbildung]
§. 80.

Hingegen werden wir in der Folge ſehen, daß
die Conſonanzen zuweilen ihre Freyheit verlieren, und wie Diſſo-
nanzen vorbereitet und aufgelöſet werden.

Zweytes
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[31/0041] Von den Intervallen und den Signaturen. §. 76. Wenn man die anſchlagende Note nicht beziffern will, ſo ſetzt man entweder die Ziffern über die nachſchlagende Noten allein, oder bezeichnet die anſchlagenden Noten noch oben ein entweder mit einem Seitenſtrich, einer Null, einer halben Null, oder einem m, welches, wenn es nöthig iſt, verlängert wird: [Abbildung] Das Zeichen mit dem ſchrägen Strich bey Numer (2) iſt das beſte. §. 77. Dieſer irreguläre Durchgang beſtehet aus ſol- chen Vorausnahmen der Auflöſung, davon wir einige im §. 65. bey (a) geſehen haben. §. 78. Man braucht die Diſſonanzen, welche in beyderley Arten von Durchgängen vorkommen, wenn ſie gleich vorbereitet ſind, nicht allezeit aufzulöſen: [Abbildung] §. 79. Dieſelbe Freyheit hat man bey Diſſonanzen, welche durch Verwechſelung des Klanggeſchlechts zu Conſonanzen werden: [Abbildung] §. 80. Hingegen werden wir in der Folge ſehen, daß die Conſonanzen zuweilen ihre Freyheit verlieren, und wie Diſſo- nanzen vorbereitet und aufgelöſet werden. Zweytes

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Zitationshilfe: Bach, Carl Philipp Emanuel: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bach_versuch02_1762/41>, abgerufen am 20.04.2024.