Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.erhielte vnd spahrte / wendete auff solche weise das Schwert seines Feindes / daß / ob es schon vff der lincken Achsel antraff / es doch weitern vnnd andern Schaden jhm nicht zufügte / als daß es jhm denselben gantzen Theil von den Waffen entblößte / vnd ein grossen Theil des Helms / wie auch des lincken Ohrs / zugleich in einer Hitze mit hinweg nam / also / daß dieses alles vber einen Plunder mit erschröcklicher Absturtzung zur Erden dahin portzelte / vnd den guten Ritter ziemblich vbel zugerichtet nach sich verliesse. Hilff ewiger Gott / wer möchte nur gnugsam geschickt seyn zu erzehlen / vnd eigentlich zu beschreiben / den rasenden Zorn vnd fewrige Vngestümm / durch welche das Hertz vnsers Fleckenländers herab entbrante / als er sahe / daß so vnbillicher abschewlicher weise mit jhm gebahret wurde. Mehr sol hiervon nicht gemeldet werden / als nur / daß er sich wider in den Pügeln vffs beste befestigte / das Schwert fest zu beyden Fäusten fassete / vnnd mit solcher krafft vnd vngestümm vff den Biscainer loß hiebe / daß er jhn gerade vor sich auff das Küssen vnnd Haupt traff: Vnd ob er sich schon an diesem Theil des Leibes wol verwahrt befunde / so bedünckte jhn doch nicht anders als ob ein vngehewrer Berg auff jhn stürtzete. Vnnd fieng an auß dermassen / auß dem Mund vnnd auß den Ohren häuffig Blut zuschweissen: begunte auch ziemblich zu wancken / also / daß es das Ansehen gewann samb würde er gäntzlich von der Mehren herab fallen. Welches auch sonder zweiffel beschehen were / wo er sich nicht mit seinem Esel gefasset / vnnd jhme starck vmb den Hals gefallen were. Gleichwol vnnd dessen vngeacht / wurd er Pügelloß / vnnd ließ beyde Arme gehen. Das Maulthier aber / als ab dem hefftigen vngestümmen Streich erschrocken / erhielte vnd spahrte / wendete auff solche weise das Schwert seines Feindes / daß / ob es schon vff der lincken Achsel antraff / es doch weitern vnnd andern Schaden jhm nicht zufügte / als daß es jhm denselben gantzen Theil von den Waffen entblößte / vnd ein grossen Theil des Helms / wie auch des lincken Ohrs / zugleich in einer Hitze mit hinweg nam / also / daß dieses alles vber einen Plunder mit erschröcklicher Absturtzung zur Erden dahin portzelte / vnd den guten Ritter ziemblich vbel zugerichtet nach sich verliesse. Hilff ewiger Gott / wer möchte nur gnugsam geschickt seyn zu erzehlen / vnd eigentlich zu beschreiben / den rasenden Zorn vnd fewrige Vngestümm / durch welche das Hertz vnsers Fleckenländers herab entbrante / als er sahe / daß so vnbillicher abschewlicher weise mit jhm gebahret wurde. Mehr sol hiervon nicht gemeldet werden / als nur / daß er sich wider in den Pügeln vffs beste befestigte / das Schwert fest zu beyden Fäusten fassete / vnnd mit solcher krafft vnd vngestümm vff den Biscainer loß hiebe / daß er jhn gerade vor sich auff das Küssen vnnd Haupt traff: Vnd ob er sich schon an diesem Theil des Leibes wol verwahrt befunde / so bedünckte jhn doch nicht anders als ob ein vngehewrer Berg auff jhn stürtzete. Vnnd fieng an auß dermassen / auß dem Mund vnnd auß den Ohren häuffig Blut zuschweissen: begunte auch ziemblich zu wancken / also / daß es das Ansehen gewann samb würde er gäntzlich von der Mehren herab fallen. Welches auch sonder zweiffel beschehen were / wo er sich nicht mit seinem Esel gefasset / vnnd jhme starck vmb den Hals gefallen were. Gleichwol vnnd dessen vngeacht / wurd er Pügelloß / vnnd ließ beyde Arme gehen. 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erhielte vnd spahrte / wendete auff solche weise das Schwert seines Feindes / daß / ob es schon vff der lincken Achsel antraff / es doch weitern vnnd andern Schaden jhm nicht zufügte / als daß es jhm denselben gantzen Theil von den Waffen entblößte / vnd ein grossen Theil des Helms / wie auch des lincken Ohrs / zugleich in einer Hitze mit hinweg nam / also / daß dieses alles vber einen Plunder mit erschröcklicher Absturtzung zur Erden dahin portzelte / vnd den guten Ritter ziemblich vbel zugerichtet nach sich verliesse.
Hilff ewiger Gott / wer möchte nur gnugsam geschickt seyn zu erzehlen / vnd eigentlich zu beschreiben / den rasenden Zorn vnd fewrige Vngestümm / durch welche das Hertz vnsers Fleckenländers herab entbrante / als er sahe / daß so vnbillicher abschewlicher weise mit jhm gebahret wurde. Mehr sol hiervon nicht gemeldet werden / als nur / daß er sich wider in den Pügeln vffs beste befestigte / das Schwert fest zu beyden Fäusten fassete / vnnd mit solcher krafft vnd vngestümm vff den Biscainer loß hiebe / daß er jhn gerade vor sich auff das Küssen vnnd Haupt traff: Vnd ob er sich schon an diesem Theil des Leibes wol verwahrt befunde / so bedünckte jhn doch nicht anders als ob ein vngehewrer Berg auff jhn stürtzete. Vnnd fieng an auß dermassen / auß dem Mund vnnd auß den Ohren häuffig Blut zuschweissen: begunte auch ziemblich zu wancken / also / daß es das Ansehen gewann samb würde er gäntzlich von der Mehren herab fallen. Welches auch sonder zweiffel beschehen were / wo er sich nicht mit seinem Esel gefasset / vnnd jhme starck vmb den Hals gefallen were. Gleichwol vnnd dessen vngeacht / wurd er Pügelloß / vnnd ließ beyde Arme gehen. Das Maulthier aber / als ab dem hefftigen vngestümmen Streich erschrocken /
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/110>, abgerufen am 17.08.2022. |