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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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hierdurch mir anlaß geben wird / die noch vbrigen drey Theil gleicher gestalt ehistes herauß zugeben. So mach er sich nun gefast / also / wie folget / sein Lesen anzufahen.



Das 1. Capitel.

Vom Zustand vnd Ritterlichen Vbungen des weitberühmten Ritters Don Kichote de la Mantzscha.

AN einem Ort der Landschafft Mantzscha oder Fleckenland / dessen Nahmens ich mich nicht erinnern mag / lebte vor wenigen Zeiten ein Rittersasse auß der Zunfft der jenigen / welche den Sperr vnterm Dach verwahrt liegen haben vnd mit einem Altväterischen Schilde / einem hagern Gaul vnd flüchtigem Windhunde versehen seynd. Drey Theil seines Gütleins vnnd Vermögens giengen vff seinen Vnterhalt vnd tägliche Speisung: in dem er zu seinem gewöhnlichen Gerichte etwas mehr Kuhfleisch als Schöpfens zur Abendmahlzeit / den mehrern theil nur Brüh zum titzschen vnd eintuncken / Kraut vnd Zugemühs des Sonnabends / Graupen vnnd Linsen des Freytags genoß / des Sontags aber jhm vber diß etwa noch eine junge Taub zurichten ließ. Das vbrige gieng jhm vollends auff seine Kleidung / welche war ein Wammes von schönem Tuch / ein paar Sammete Sontags Hosen / vnd ein paar Pantoffeln

hierdurch mir anlaß geben wird / die noch vbrigen drey Theil gleicher gestalt ehistes herauß zugeben. So mach er sich nun gefast / also / wie folget / sein Lesen anzufahen.



Das 1. Capitel.

Vom Zustand vnd Ritterlichen Vbungen des weitberühmten Ritters Don Kichote de la Mantzscha.

AN einem Ort der Landschafft Mantzscha oder Fleckenland / dessen Nahmens ich mich nicht erinnern mag / lebte vor wenigen Zeiten ein Rittersasse auß der Zunfft der jenigen / welche den Sperr vnterm Dach verwahrt liegen haben vnd mit einem Altväterischen Schilde / einem hagern Gaul vnd flüchtigem Windhunde versehen seynd. Drey Theil seines Gütleins vnnd Vermögens giengen vff seinen Vnterhalt vnd tägliche Speisung: in dem er zu seinem gewöhnlichen Gerichte etwas mehr Kuhfleisch als Schöpfens zur Abendmahlzeit / den mehrern theil nur Brüh zum titzschen vnd eintuncken / Kraut vnd Zugemühs des Sonnabends / Graupen vnnd Linsen des Freytags genoß / des Sontags aber jhm vber diß etwa noch eine junge Taub zurichten ließ. Das vbrige gieng jhm vollends auff seine Kleidung / welche war ein Wammes von schönem Tuch / ein paar Sammete Sontags Hosen / vnd ein paar Pantoffeln

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[13/0013] hierdurch mir anlaß geben wird / die noch vbrigen drey Theil gleicher gestalt ehistes herauß zugeben. So mach er sich nun gefast / also / wie folget / sein Lesen anzufahen. Das 1. Capitel. Vom Zustand vnd Ritterlichen Vbungen des weitberühmten Ritters Don Kichote de la Mantzscha. AN einem Ort der Landschafft Mantzscha oder Fleckenland / dessen Nahmens ich mich nicht erinnern mag / lebte vor wenigen Zeiten ein Rittersasse auß der Zunfft der jenigen / welche den Sperr vnterm Dach verwahrt liegen haben vnd mit einem Altväterischen Schilde / einem hagern Gaul vnd flüchtigem Windhunde versehen seynd. Drey Theil seines Gütleins vnnd Vermögens giengen vff seinen Vnterhalt vnd tägliche Speisung: in dem er zu seinem gewöhnlichen Gerichte etwas mehr Kuhfleisch als Schöpfens zur Abendmahlzeit / den mehrern theil nur Brüh zum titzschen vnd eintuncken / Kraut vnd Zugemühs des Sonnabends / Graupen vnnd Linsen des Freytags genoß / des Sontags aber jhm vber diß etwa noch eine junge Taub zurichten ließ. Das vbrige gieng jhm vollends auff seine Kleidung / welche war ein Wammes von schönem Tuch / ein paar Sammete Sontags Hosen / vnd ein paar Pantoffeln

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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/13>, abgerufen am 29.03.2024.