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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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fort vnd fort beschweret verbleiben werde. Vnd ist mir dieses gewiß Vnglücks gnugsamb gewesen / daß ich euch / als der jhr herumb wandert ewer Glück zu suchen / angetroffen hab.

Es gehen nicht alle ding vff einerley Art vnd Weise ab / antwortete Don Kichote. Ewr Vnfall ist gewesen / mein lieber Herr Baccalarj, Alfons Lopez, daß / wie jhr ankahmet / es bey Nacht geschahe / mit den Vberröcken bekleidet / mit brennenden Fackeln ewre Gebet mummelnde / mit Trawerkleidern bedecket / also / daß jhr gar eigentlich einem Vngethümm gleich vnd ehnlich scheinetet / vnd als ob jhr etwa auß der andern Welt herkähmet. Vnd also hab ich nicht vnterlassen können / meiner Pflicht vnd Gelübnüß nachzuleben / vnd euch anzurennen. Vnd gewißlichen würd ich euch nicht weniger vberfallen vnd angegriffen haben / ob ich schon eigentlichen gemust hette / daß jhr die Teuffel selbs auß der Höllen gewesen weret. Dann vor solche hab ich euch allzeit geschetzt vnnd gehalten. Alldieweiln dann mein Glück es also gewolt vnnd geschickt hat / sprach der Baccalarj, so bitt ich ewre Veste / Herr wallender Ritter / der jhr mir eine so vble Wallfahrt verursacht habt / helfft mir doch / daß ich vnter diesem Maulesel herfür vnd vffkommen möge / welchem ich mit dem einen Schenckel zwischen Stegpügel vnd Sattel kommen bin. Ja wils GOtt morgen / sprach Don Kichote, wie lang habt jhr wol gewartet / ewren Vnfall mir zu entdecken? Vnd also fort schrie er dem Santscho Panssa zu / daß er herbey kähme. Aber derselbe bemühete sich vor dißmahl nicht groß herzu zukommen. Dann er war geschäfftig einen Maulesel abzuladen / welcher Last trug / vnd von diesen guten Herren von allerhand essenden Wahren wol versehen / mitgeführt wurde.

fort vnd fort beschweret verbleiben werde. Vnd ist mir dieses gewiß Vnglücks gnugsamb gewesen / daß ich euch / als der jhr herumb wandert ewer Glück zu suchen / angetroffen hab.

Es gehen nicht alle ding vff einerley Art vnd Weise ab / antwortete Don Kichote. Ewr Vnfall ist gewesen / mein lieber Herr Baccalarj, Alfons Lopez, daß / wie jhr ankahmet / es bey Nacht geschahe / mit den Vberröcken bekleidet / mit brennenden Fackeln ewre Gebet mummelnde / mit Trawerkleidern bedecket / also / daß jhr gar eigentlich einem Vngethümm gleich vnd ehnlich scheinetet / vnd als ob jhr etwa auß der andern Welt herkähmet. Vnd also hab ich nicht vnterlassen können / meiner Pflicht vnd Gelübnüß nachzuleben / vnd euch anzurennen. Vnd gewißlichen würd ich euch nicht weniger vberfallen vnd angegriffen haben / ob ich schon eigentlichen gemust hette / daß jhr die Teuffel selbs auß der Höllen gewesen weret. Dann vor solche hab ich euch allzeit geschetzt vnnd gehalten. Alldieweiln dann mein Glück es also gewolt vnnd geschickt hat / sprach der Baccalarj, so bitt ich ewre Veste / Herr wallender Ritter / der jhr mir eine so vble Wallfahrt verursacht habt / helfft mir doch / daß ich vnter diesem Maulesel herfür vnd vffkommen möge / welchem ich mit dem einen Schenckel zwischen Stegpügel vnd Sattel kommen bin. Ja wils GOtt morgen / sprach Don Kichote, wie lang habt jhr wol gewartet / ewren Vnfall mir zu entdecken? Vnd also fort schrie er dem Santscho Panssa zu / daß er herbey kähme. Aber derselbe bemühete sich vor dißmahl nicht groß herzu zukommen. Dann er war geschäfftig einen Maulesel abzuladen / welcher Last trug / vnd von diesen guten Herren von allerhand essenden Wahren wol versehen / mitgeführt wurde.

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[221/0221] fort vnd fort beschweret verbleiben werde. Vnd ist mir dieses gewiß Vnglücks gnugsamb gewesen / daß ich euch / als der jhr herumb wandert ewer Glück zu suchen / angetroffen hab. Es gehen nicht alle ding vff einerley Art vnd Weise ab / antwortete Don Kichote. Ewr Vnfall ist gewesen / mein lieber Herr Baccalarj, Alfons Lopez, daß / wie jhr ankahmet / es bey Nacht geschahe / mit den Vberröcken bekleidet / mit brennenden Fackeln ewre Gebet mummelnde / mit Trawerkleidern bedecket / also / daß jhr gar eigentlich einem Vngethümm gleich vnd ehnlich scheinetet / vnd als ob jhr etwa auß der andern Welt herkähmet. Vnd also hab ich nicht vnterlassen können / meiner Pflicht vnd Gelübnüß nachzuleben / vnd euch anzurennen. Vnd gewißlichen würd ich euch nicht weniger vberfallen vnd angegriffen haben / ob ich schon eigentlichen gemust hette / daß jhr die Teuffel selbs auß der Höllen gewesen weret. Dann vor solche hab ich euch allzeit geschetzt vnnd gehalten. Alldieweiln dann mein Glück es also gewolt vnnd geschickt hat / sprach der Baccalarj, so bitt ich ewre Veste / Herr wallender Ritter / der jhr mir eine so vble Wallfahrt verursacht habt / helfft mir doch / daß ich vnter diesem Maulesel herfür vnd vffkommen möge / welchem ich mit dem einen Schenckel zwischen Stegpügel vnd Sattel kommen bin. Ja wils GOtt morgen / sprach Don Kichote, wie lang habt jhr wol gewartet / ewren Vnfall mir zu entdecken? Vnd also fort schrie er dem Santscho Panssa zu / daß er herbey kähme. Aber derselbe bemühete sich vor dißmahl nicht groß herzu zukommen. Dann er war geschäfftig einen Maulesel abzuladen / welcher Last trug / vnd von diesen guten Herren von allerhand essenden Wahren wol versehen / mitgeführt wurde.

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  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/221>, abgerufen am 20.04.2024.