Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.allhiero vor ewr edlen Tugend gehorsamlich stellete / hiermit ewre Herrligkeit mit mir nach jhrem gefallen vnd beliebung gebahre. Hilff ewiger Gott / was vberschwenckliche Frewde empfand vnser frommer Ritter in seinem Hertzen / als er diese Reden geführet hatte / vnnd noch so viel desto mehr / nach dem er sich vff eine gewisse Person besann / die er mit dem Tittel seiner Buhlschafft begaben wolte. Dann / als man dafür hielt / so war in einem Dorff nicht so gar weit von dem seinigen eine junge BawrMagd hübscher gestalt / zu der er etwan verwichener Zeit etwas beliebung getragen / ob zwar / wie man nachricht hat / sie dessen nicht inne worden / oder es ja wenig geachtet. Sie hieß Aldonsa Lorentzin: Vnd dieser bedünckte jhn rahtsam zuseyn der Tittel der Herrscherin vber sein Gemüt vnd Gedancken zugeben. Vnd nach dem er lange versucht hatte jhr ein solchen Nahmen zugeben / der dem seinigen nicht vnwürdig were / vnd sich zu dem Tittel einer Fürstin vnd hohen StandsFräwlein wol schickte: entschloß er sie Dulcinea von Toboso zunennen / weil sie von Toboso bürtig war: welchs seines bedünckens ein wolklingender frembder vnnd nicht so gar gemeiner / bedeutlicher vnd nachdencklicher Nahm were / wie ingleichem auch die andern alle / so er jhme selbs vnd seinen Sachen vorhin gegeben hatte. allhiero vor ewr edlen Tugend gehorsamlich stellete / hiermit ewre Herrligkeit mit mir nach jhrem gefallen vnd beliebung gebahre. Hilff ewiger Gott / was vberschwenckliche Frewde empfand vnser frommer Ritter in seinem Hertzen / als er diese Reden geführet hatte / vnnd noch so viel desto mehr / nach dem er sich vff eine gewisse Person besann / die er mit dem Tittel seiner Buhlschafft begaben wolte. Dann / als man dafür hielt / so war in einem Dorff nicht so gar weit von dem seinigen eine junge BawrMagd hübscher gestalt / zu der er etwan verwichener Zeit etwas beliebung getragen / ob zwar / wie man nachricht hat / sie dessen nicht inne worden / oder es ja wenig geachtet. Sie hieß Aldonsa Lorentzin: Vnd dieser bedünckte jhn rahtsam zuseyn der Tittel der Herrscherin vber sein Gemüt vnd Gedancken zugeben. Vnd nach dem er lange versucht hatte jhr ein solchen Nahmen zugeben / der dem seinigen nicht vnwürdig were / vnd sich zu dem Tittel einer Fürstin vnd hohen StandsFräwlein wol schickte: entschloß er sie Dulcinéa von Toboso zunennen / weil sie von Toboso bürtig war: welchs seines bedünckens ein wolklingender frembder vnnd nicht so gar gemeiner / bedeutlicher vnd nachdencklicher Nahm were / wie ingleichem auch die andern alle / so er jhme selbs vnd seinen Sachen vorhin gegeben hatte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="23"/> allhiero vor ewr edlen Tugend gehorsamlich stellete / hiermit ewre Herrligkeit mit mir nach jhrem gefallen vnd beliebung gebahre.</p> <p>Hilff ewiger Gott / was vberschwenckliche Frewde empfand vnser frommer Ritter in seinem Hertzen / als er diese Reden geführet hatte / vnnd noch so viel desto mehr / nach dem er sich vff eine gewisse Person besann / die er mit dem Tittel seiner Buhlschafft begaben wolte. Dann / als man dafür hielt / so war in einem Dorff nicht so gar weit von dem seinigen eine junge BawrMagd hübscher gestalt / zu der er etwan verwichener Zeit etwas beliebung getragen / ob zwar / wie man nachricht hat / sie dessen nicht inne worden / oder es ja wenig geachtet. Sie hieß <hi rendition="#aq">Aldonsa</hi> Lorentzin: Vnd dieser bedünckte jhn rahtsam zuseyn der Tittel der Herrscherin vber sein Gemüt vnd Gedancken zugeben. Vnd nach dem er lange versucht hatte jhr ein solchen Nahmen zugeben / der dem seinigen nicht vnwürdig were / vnd sich zu dem Tittel einer Fürstin vnd hohen StandsFräwlein wol schickte: entschloß er sie <hi rendition="#aq">Dulcinéa</hi> von <hi rendition="#aq">Toboso</hi> zunennen / weil sie von <hi rendition="#aq">Toboso</hi> bürtig war: welchs seines bedünckens ein wolklingender frembder vnnd nicht so gar gemeiner / bedeutlicher vnd nachdencklicher Nahm were / wie ingleichem auch die andern alle / so er jhme selbs vnd seinen Sachen vorhin gegeben hatte.</p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [23/0023]
allhiero vor ewr edlen Tugend gehorsamlich stellete / hiermit ewre Herrligkeit mit mir nach jhrem gefallen vnd beliebung gebahre.
Hilff ewiger Gott / was vberschwenckliche Frewde empfand vnser frommer Ritter in seinem Hertzen / als er diese Reden geführet hatte / vnnd noch so viel desto mehr / nach dem er sich vff eine gewisse Person besann / die er mit dem Tittel seiner Buhlschafft begaben wolte. Dann / als man dafür hielt / so war in einem Dorff nicht so gar weit von dem seinigen eine junge BawrMagd hübscher gestalt / zu der er etwan verwichener Zeit etwas beliebung getragen / ob zwar / wie man nachricht hat / sie dessen nicht inne worden / oder es ja wenig geachtet. Sie hieß Aldonsa Lorentzin: Vnd dieser bedünckte jhn rahtsam zuseyn der Tittel der Herrscherin vber sein Gemüt vnd Gedancken zugeben. Vnd nach dem er lange versucht hatte jhr ein solchen Nahmen zugeben / der dem seinigen nicht vnwürdig were / vnd sich zu dem Tittel einer Fürstin vnd hohen StandsFräwlein wol schickte: entschloß er sie Dulcinéa von Toboso zunennen / weil sie von Toboso bürtig war: welchs seines bedünckens ein wolklingender frembder vnnd nicht so gar gemeiner / bedeutlicher vnd nachdencklicher Nahm were / wie ingleichem auch die andern alle / so er jhme selbs vnd seinen Sachen vorhin gegeben hatte.
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/23>, abgerufen am 14.08.2022. |