Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.So viel nun das Werck an sich selbs betrifft / darffs von mir keiner anzeig oder beschreibung: sintemahl Federn vnd Gesang den Vogel vor sich gnugsam an tag zuerkennen geben. Mit einem Wort ist derogleichen Schlachtbücher wol keins diesem an die Seit zusetzen. Welchs ich auch dannenhero geschlossen / daß / ob schon gewöhnlich der Pfenning / wo er geschlagen / am meisten gilt / ich doch in seinem GeburtsLande bey weitem dessen Würde nicht so hoch / als bey jedwedern andern Völckern / hab vermercken können. Nur was die Dolmetschung anlangt / hab ich dieses mit wenigen zu melden / daß ich die erste in Engelland angetroffen. Vnd hat mich bedünckt / so wenig ich damahln deß Lands Sprache kundig gewesen / daß der Dolmetsch der Eigenschafft der Spanischen Sprach nahe kommen vnd wol zum Zweck getroffen. Habs auch zum offtern berührt / daß durch Fahrlässigkeit ich mich damit nicht versehen vnd also in Entgegenhaltung selbiger mit der Frantzösischen des Vortheils darben müssen / den ich sonsten in Erläuterung vieler dunckeln Orten zum besten gehabt hette. Die ander ist jetzt gerührte Frantzösische / von dero man zu meiner Zeit im Lande noch nicht gewust: gestalt mir dann selbige erst vorm Jahr zuhanden kommen / als ich die meinige schon wider vberlauffen vnd vieler Orte geändert gehabt. Von dieser ist ohne noth zuvrtheilen: sondern / wie sie nunmehro in viler Handen / wird jedwederm seine Meinung darob gelassen. Meins theils halt ich sie hoch: ob ich schon in dolmetschen mich einer andern Art gebraucht hab. Der Frantzoß geht schnurstracks den Worten nach / zum wenigsten den mehren Theil: dolmetscht ein Wort durch das Ander: Leßt auch die Spanischen Nahmens Sprich- vnd andere derogleichen So viel nun das Werck an sich selbs betrifft / darffs von mir keiner anzeig oder beschreibung: sintemahl Federn vnd Gesang den Vogel vor sich gnugsam an tag zuerkennen geben. Mit einem Wort ist derogleichen Schlachtbücher wol keins diesem an die Seit zusetzen. Welchs ich auch dannenhero geschlossen / daß / ob schon gewöhnlich der Pfenning / wo er geschlagen / am meisten gilt / ich doch in seinem GeburtsLande bey weitem dessen Würde nicht so hoch / als bey jedwedern andern Völckern / hab vermercken können. Nur was die Dolmetschung anlangt / hab ich dieses mit wenigen zu melden / daß ich die erste in Engelland angetroffen. Vnd hat mich bedünckt / so wenig ich damahln deß Lands Sprache kundig gewesen / daß der Dolmetsch der Eigenschafft der Spanischen Sprach nahe kommen vnd wol zum Zweck getroffen. Habs auch zum offtern berührt / daß durch Fahrlässigkeit ich mich damit nicht versehen vnd also in Entgegenhaltung selbiger mit der Frantzösischen des Vortheils darben müssen / den ich sonsten in Erläuterung vieler dunckeln Orten zum besten gehabt hette. Die ander ist jetzt gerührte Frantzösische / von dero man zu meiner Zeit im Lande noch nicht gewust: gestalt mir dann selbige erst vorm Jahr zuhanden kommen / als ich die meinige schon wider vberlauffen vnd vieler Orte geändert gehabt. Von dieser ist ohne noth zuvrtheilen: sondern / wie sie nunmehro in viler Handen / wird jedwederm seine Meinung darob gelassen. Meins theils halt ich sie hoch: ob ich schon in dolmetschen mich einer andern Art gebraucht hab. Der Frantzoß geht schnurstracks den Worten nach / zum wenigsten den mehren Theil: dolmetscht ein Wort durch das Ander: Leßt auch die Spanischen Nahmens Sprich- vnd andere derogleichen <TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <pb facs="#f0006" n="6"/> <p>So viel nun das Werck an sich selbs betrifft / darffs von mir keiner anzeig oder beschreibung: sintemahl Federn vnd Gesang den Vogel vor sich gnugsam an tag zuerkennen geben. Mit einem Wort ist derogleichen Schlachtbücher wol keins diesem an die Seit zusetzen. Welchs ich auch dannenhero geschlossen / daß / ob schon gewöhnlich der Pfenning / wo er geschlagen / am meisten gilt / ich doch in seinem GeburtsLande bey weitem dessen Würde nicht so hoch / als bey jedwedern andern Völckern / hab vermercken können.</p> <p>Nur was die Dolmetschung anlangt / hab ich dieses mit wenigen zu melden / daß ich die erste in Engelland angetroffen. Vnd hat mich bedünckt / so wenig ich damahln deß Lands Sprache kundig gewesen / daß der Dolmetsch der Eigenschafft der Spanischen Sprach nahe kommen vnd wol zum Zweck getroffen. Habs auch zum offtern berührt / daß durch Fahrlässigkeit ich mich damit nicht versehen vnd also in Entgegenhaltung selbiger mit der Frantzösischen des Vortheils darben müssen / den ich sonsten in Erläuterung vieler dunckeln Orten zum besten gehabt hette.</p> <p>Die ander ist jetzt gerührte Frantzösische / von dero man zu meiner Zeit im Lande noch nicht gewust: gestalt mir dann selbige erst vorm Jahr zuhanden kommen / als ich die meinige schon wider vberlauffen vnd vieler Orte geändert gehabt. Von dieser ist ohne noth zuvrtheilen: sondern / wie sie nunmehro in viler Handen / wird jedwederm seine Meinung darob gelassen. Meins theils halt ich sie hoch: ob ich schon in dolmetschen mich einer andern Art gebraucht hab. Der Frantzoß geht schnurstracks den Worten nach / zum wenigsten den mehren Theil: dolmetscht ein Wort durch das Ander: Leßt auch die Spanischen Nahmens Sprich- vnd andere derogleichen </p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
So viel nun das Werck an sich selbs betrifft / darffs von mir keiner anzeig oder beschreibung: sintemahl Federn vnd Gesang den Vogel vor sich gnugsam an tag zuerkennen geben. Mit einem Wort ist derogleichen Schlachtbücher wol keins diesem an die Seit zusetzen. Welchs ich auch dannenhero geschlossen / daß / ob schon gewöhnlich der Pfenning / wo er geschlagen / am meisten gilt / ich doch in seinem GeburtsLande bey weitem dessen Würde nicht so hoch / als bey jedwedern andern Völckern / hab vermercken können.
Nur was die Dolmetschung anlangt / hab ich dieses mit wenigen zu melden / daß ich die erste in Engelland angetroffen. Vnd hat mich bedünckt / so wenig ich damahln deß Lands Sprache kundig gewesen / daß der Dolmetsch der Eigenschafft der Spanischen Sprach nahe kommen vnd wol zum Zweck getroffen. Habs auch zum offtern berührt / daß durch Fahrlässigkeit ich mich damit nicht versehen vnd also in Entgegenhaltung selbiger mit der Frantzösischen des Vortheils darben müssen / den ich sonsten in Erläuterung vieler dunckeln Orten zum besten gehabt hette.
Die ander ist jetzt gerührte Frantzösische / von dero man zu meiner Zeit im Lande noch nicht gewust: gestalt mir dann selbige erst vorm Jahr zuhanden kommen / als ich die meinige schon wider vberlauffen vnd vieler Orte geändert gehabt. Von dieser ist ohne noth zuvrtheilen: sondern / wie sie nunmehro in viler Handen / wird jedwederm seine Meinung darob gelassen. Meins theils halt ich sie hoch: ob ich schon in dolmetschen mich einer andern Art gebraucht hab. Der Frantzoß geht schnurstracks den Worten nach / zum wenigsten den mehren Theil: dolmetscht ein Wort durch das Ander: Leßt auch die Spanischen Nahmens Sprich- vnd andere derogleichen
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Zitationshilfe: | Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/6>, abgerufen am 06.07.2022. |