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Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648.

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ich in jhme nichts / so einiger verzeyhung oder gnade würdig were: nur mit jhm fort / vnd ohn einiges einwenden leiste er den andern Gesellschafft. Vnd diß geschach also.

Darauff that man ein ander Buch auff / vnd wurden sie gewahr / daß dessen Tittel war: der Ritter vom Creutz. Wegen so eins heiligen Nahmens / sagte der Ehrwürdige Herr / als dieses Buch führet / könte man seiner vnwissenheit verschonen: aber man pflegt doch auch zu sagen: hinderm Creutz steht der Teuffel: nur zum Fewer mit jhm.

Der Barbier ergreiff aber ein ander Buch / vnd sprach: diß ist der Ritterspiegel. Ja / ja / ich kenn schon seine Ehrwürden / sprach der Priester / hierinn wird beschrieben der Herr Reinhard von Montalvan mit seinen Freunden vnd Geferten / so grössere Räuber als Cacus waren / Item / die zwölff Großfürsten von Franckreich / mit jhrem warhafften Geschichtschreiber Turpihn, vnd in warheit / ich dörffte diesem fast kein schärpffer vrtheil sprechen / als der ewigen verweisung: dann es ist mit drinn begriffen ein theil von den erfindungen des weitberümbten Matthes Boyard / darauß auch der Christliche Poet Ludwig Ariost sein Leinwand gesponnen / welchen / so ich vnter diesen Buchern finde / vnd daß er in ein andere frembde Sprach auß der seinen vbersetzt ist worden / wil ich seiner im wenigsten nicht schonen / wird er aber in seiner Italiänischen Sprach vorhanden seyn / wil ich jhn auß ehrerbietung vffs Haupt legen. Ich zwar hab jn in Italiänischer Sprach / sagte Meister Nickel / aber ich verstehe jhn nit. Es wer auch nit gut / daß jhr jhn verstündet / antwortet jhm der Herr Priester: vnd würden wir deßhalben dem Herrn Capitain nichts vor vngut halte / ob er jn schon nit in Castilianische Sprach vbergesetzt hette: dann er hat jhm ein zimlichen theil seiner natürlichen güte dadurch abgenommen.

ich in jhme nichts / so einiger verzeyhung oder gnade würdig were: nur mit jhm fort / vnd ohn einiges einwenden leiste er den andern Gesellschafft. Vnd diß geschach also.

Darauff that man ein ander Buch auff / vnd wurden sie gewahr / daß dessen Tittel war: der Ritter vom Creutz. Wegen so eins heiligen Nahmens / sagte der Ehrwürdige Herr / als dieses Buch führet / könte man seiner vnwissenheit verschonen: aber man pflegt doch auch zu sagen: hinderm Creutz steht der Teuffel: nur zum Fewer mit jhm.

Der Barbier ergreiff aber ein ander Buch / vnd sprach: diß ist der Ritterspiegel. Ja / ja / ich kenn schon seine Ehrwürden / sprach der Priester / hierinn wird beschrieben der Herr Reinhard von Montalvan mit seinen Freunden vnd Geferten / so grössere Räuber als Cacus waren / Item / die zwölff Großfürsten von Franckreich / mit jhrem warhafften Geschichtschreiber Turpihn, vnd in warheit / ich dörffte diesem fast kein schärpffer vrtheil sprechen / als der ewigen verweisung: dann es ist mit drinn begriffen ein theil von den erfindungen des weitberümbten Matthes Boyard / darauß auch der Christliche Poet Ludwig Ariost sein Leinwand gesponnen / welchen / so ich vnter diesen Buchern finde / vnd daß er in ein andere frembde Sprach auß der seinen vbersetzt ist worden / wil ich seiner im wenigsten nicht schonen / wird er aber in seiner Italiänischen Sprach vorhanden seyn / wil ich jhn auß ehrerbietung vffs Haupt legen. Ich zwar hab jn in Italiänischer Sprach / sagte Meister Nickel / aber ich verstehe jhn nit. Es wer auch nit gut / daß jhr jhn verstündet / antwortet jhm der Herr Priester: vnd würden wir deßhalben dem Herrn Capitain nichts vor vngut halte / ob er jn schon nit in Castilianische Sprach vbergesetzt hette: dann er hat jhm ein zimlichen theil seiner natürlichen güte dadurch abgenommen.

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[70/0070] ich in jhme nichts / so einiger verzeyhung oder gnade würdig were: nur mit jhm fort / vnd ohn einiges einwenden leiste er den andern Gesellschafft. Vnd diß geschach also. Darauff that man ein ander Buch auff / vnd wurden sie gewahr / daß dessen Tittel war: der Ritter vom Creutz. Wegen so eins heiligen Nahmens / sagte der Ehrwürdige Herr / als dieses Buch führet / könte man seiner vnwissenheit verschonen: aber man pflegt doch auch zu sagen: hinderm Creutz steht der Teuffel: nur zum Fewer mit jhm. Der Barbier ergreiff aber ein ander Buch / vnd sprach: diß ist der Ritterspiegel. Ja / ja / ich kenn schon seine Ehrwürden / sprach der Priester / hierinn wird beschrieben der Herr Reinhard von Montalvan mit seinen Freunden vnd Geferten / so grössere Räuber als Cacus waren / Item / die zwölff Großfürsten von Franckreich / mit jhrem warhafften Geschichtschreiber Turpihn, vnd in warheit / ich dörffte diesem fast kein schärpffer vrtheil sprechen / als der ewigen verweisung: dann es ist mit drinn begriffen ein theil von den erfindungen des weitberümbten Matthes Boyard / darauß auch der Christliche Poet Ludwig Ariost sein Leinwand gesponnen / welchen / so ich vnter diesen Buchern finde / vnd daß er in ein andere frembde Sprach auß der seinen vbersetzt ist worden / wil ich seiner im wenigsten nicht schonen / wird er aber in seiner Italiänischen Sprach vorhanden seyn / wil ich jhn auß ehrerbietung vffs Haupt legen. Ich zwar hab jn in Italiänischer Sprach / sagte Meister Nickel / aber ich verstehe jhn nit. Es wer auch nit gut / daß jhr jhn verstündet / antwortet jhm der Herr Priester: vnd würden wir deßhalben dem Herrn Capitain nichts vor vngut halte / ob er jn schon nit in Castilianische Sprach vbergesetzt hette: dann er hat jhm ein zimlichen theil seiner natürlichen güte dadurch abgenommen.

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Die Rechtschreibung folgt dem Original.
  • Die Personalpronomen ihr, ihm, ihn, ihrem … werden ebenfalls getreu den Scans mit einem "j" am Anfang (also jhr, jhm, jhn, jhrem …) übertragen. Auch das Wort immer ist davon betroffen (jmmer).
  • Das große „I“, das in Fraktur wie üblich der gleiche Buchstabe wie das große „J“ ist, wird hingegen nach dem Lautwert übertragen.



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Zitationshilfe: Cervantes, Miguel de [Übers. Pahsch Basteln von der Sohle]: Don Kichote de la Mantzscha. Frankfurt, 1648, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/basteln_kichote_1648/70>, abgerufen am 23.04.2024.