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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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ckenthal/ Mannheim/ Oppenheim/ Keyserslautern / Ingelheim/ vnnd Luden an der Tauber die vornembsten.

Heydelberg die Hauptstatt deß Landes/ an dem Necker gelegen/ hat im Jahr Christi 1346. ein vornehme treffliche hohe Schul erlanget/ welche durch Hertzog Ruprechten den Eltern auffgerichtet/ vnnd mit stattlichen Privilegien vnd Immuniteten begabet worden.

Die vornembsten Wasser der Pfaltz sind der Rhein/ vnnd der Necker vnter welchen der Necker das Land in der mitten zertheilet/ einen gewaltigen vorrath von Fischen von sich gibet. Die geringen Wasser sind die Tauber/ Luther/ vnd andere. Daß gantze Land ist voller Berge/ auff welchen die allerköstlichste Wein waschen. Vneter den Wälden/ ist der vornembste der Odenwaldt/ so sich von dem Necker/ biß an den Rhein/ vnd die länge von der Bergstrassen biß an die Tauber erstrecket. Vnter Pflatz gehören die Graffen von Nassaw/ vnd Beylstein/ die Herren von Reifferscheid/ vnnd Reimeck: Der teutsche Orden in Coblentz/ der Apt zu S. Maximin bey Tryer/ der Propst zu Soltz/ vnd der Herr von nider Eysenberg.

Das 22. Cap.

Von dem Hertzogthumb Würtenberg.

DAS Hertzogthumb Würtenberg/ von dem alten Schloß Würtenberg also genennet/ begreifft fast daß gantze Schwabenlandt in sich/ stösset gegen Auffgang an dz vbrige Schwabenlandt Algöw vnd Beyern/ gegen Nidergang an Pflaltz/ vnnd Marggraffschafft Baden / gegen Mitternacht aber an das Franckenland/ Ist sehr fruchtbar/ hat einen gesunden herrlichen Lufft/ an Hülsengemüß/ Wein Getreide vnd allerley Gewächsen einen vnglaublichen Vorrath/ hat auch bey Wildberg Silbergruben/ vnd bey Puelach Kupffer vnnd Eysen. Daß gantze Landt ligt gleichsam in einem Circkel beysammen/ begreiffet viel fürnehme Stätte in sich/ vnter welchen Tübingen an dem Necker gelegen/ ein sehr schöne Statt/ doch nicht fast groß/ mit Weinwachs vnnd allerley Getreid reichlich vnnd vberflüssig versehen/ hat auff dem Berg ein schönes Schloß/ vnnd eine berühmbte hohe Schul/ so im Jahr 1477. von Graff Eberhardten auffgerichter worden. Die Hauptstatt deß Landts ist Stutgardt/ vnfern von dem Necker gelegen/ ward erstlich von den Wenden erbawet/ nachmahls von Marggraff Johann dem ersten Churfürsten zu Brandenburg/ vnd Otten dem dritten widerumb erbawet. Hat ein vberauß fruchtbahres Feldt/ vnnd einen solchen Weinwachs/ daß er von Vnbekandten schwerlich zu glauben.

Reutlingen liget gleichfalles an dem Necker/ wurde im Jahr 1240. von Keyser Friderichen dem andern /

ckenthal/ Mannheim/ Oppenheim/ Keyserslautern / Ingelheim/ vnnd Luden an der Tauber die vornembsten.

Heydelberg die Hauptstatt deß Landes/ an dem Necker gelegen/ hat im Jahr Christi 1346. ein vornehme treffliche hohe Schul erlanget/ welche durch Hertzog Ruprechten den Eltern auffgerichtet/ vnnd mit stattlichen Privilegien vnd Immuniteten begabet worden.

Die vornembsten Wasser der Pfaltz sind der Rhein/ vnnd der Necker vnter welchen der Necker das Land in der mitten zertheilet/ einen gewaltigen vorrath von Fischen von sich gibet. Die geringen Wasser sind die Tauber/ Luther/ vnd andere. Daß gantze Land ist voller Berge/ auff welchen die allerköstlichste Wein waschen. Vneter den Wälden/ ist der vornembste der Odenwaldt/ so sich von dem Necker/ biß an den Rhein/ vnd die länge von der Bergstrassen biß an die Tauber erstrecket. Vnter Pflatz gehörẽ die Graffen von Nassaw/ vnd Beylstein/ die Herren von Reifferscheid/ vnnd Reimeck: Der teutsche Orden in Coblentz/ der Apt zu S. Maximin bey Tryer/ der Propst zu Soltz/ vnd der Herr von nider Eysenberg.

Das 22. Cap.

Von dem Hertzogthumb Würtenberg.

DAS Hertzogthumb Würtenberg/ von dem alten Schloß Würtenberg also genennet/ begreifft fast daß gantze Schwabenlandt in sich/ stösset gegẽ Auffgang an dz vbrige Schwabenlandt Algöw vnd Beyern/ gegen Nidergang an Pflaltz/ vnnd Marggraffschafft Baden / gegen Mitternacht aber an das Franckenland/ Ist sehr fruchtbar/ hat einen gesunden herrlichen Lufft/ an Hülsengemüß/ Wein Getreide vnd allerley Gewächsen einen vnglaublichen Vorrath/ hat auch bey Wildberg Silbergruben/ vnd bey Puelach Kupffer vnnd Eysen. Daß gantze Landt ligt gleichsam in einem Circkel beysammen/ begreiffet viel fürnehme Stätte in sich/ vnter welchen Tübingen an dem Necker gelegen/ ein sehr schöne Statt/ doch nicht fast groß/ mit Weinwachs vnnd allerley Getreid reichlich vnnd vberflüssig versehen/ hat auff dem Berg ein schönes Schloß/ vnnd eine berühmbte hohe Schul/ so im Jahr 1477. von Graff Eberhardten auffgerichter worden. Die Hauptstatt deß Landts ist Stutgardt/ vnfern von dem Necker gelegen/ ward erstlich von den Wenden erbawet/ nachmahls von Marggraff Johann dem ersten Churfürsten zu Brandenburg/ vnd Otten dem dritten widerumb erbawet. Hat ein vberauß fruchtbahres Feldt/ vnnd einen solchen Weinwachs/ daß er von Vnbekandten schwerlich zu glauben.

Reutlingen liget gleichfalles an dem Necker/ wurde im Jahr 1240. von Keyser Friderichen dem andern /

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[216/0236] ckenthal/ Mannheim/ Oppenheim/ Keyserslautern / Ingelheim/ vnnd Luden an der Tauber die vornembsten. Heydelberg die Hauptstatt deß Landes/ an dem Necker gelegen/ hat im Jahr Christi 1346. ein vornehme treffliche hohe Schul erlanget/ welche durch Hertzog Ruprechten den Eltern auffgerichtet/ vnnd mit stattlichen Privilegien vnd Immuniteten begabet worden. Die vornembsten Wasser der Pfaltz sind der Rhein/ vnnd der Necker vnter welchen der Necker das Land in der mitten zertheilet/ einen gewaltigen vorrath von Fischen von sich gibet. Die geringen Wasser sind die Tauber/ Luther/ vnd andere. Daß gantze Land ist voller Berge/ auff welchen die allerköstlichste Wein waschen. Vneter den Wälden/ ist der vornembste der Odenwaldt/ so sich von dem Necker/ biß an den Rhein/ vnd die länge von der Bergstrassen biß an die Tauber erstrecket. Vnter Pflatz gehörẽ die Graffen von Nassaw/ vnd Beylstein/ die Herren von Reifferscheid/ vnnd Reimeck: Der teutsche Orden in Coblentz/ der Apt zu S. Maximin bey Tryer/ der Propst zu Soltz/ vnd der Herr von nider Eysenberg. Das 22. Cap. Von dem Hertzogthumb Würtenberg. DAS Hertzogthumb Würtenberg/ von dem alten Schloß Würtenberg also genennet/ begreifft fast daß gantze Schwabenlandt in sich/ stösset gegẽ Auffgang an dz vbrige Schwabenlandt Algöw vnd Beyern/ gegen Nidergang an Pflaltz/ vnnd Marggraffschafft Baden / gegen Mitternacht aber an das Franckenland/ Ist sehr fruchtbar/ hat einen gesunden herrlichen Lufft/ an Hülsengemüß/ Wein Getreide vnd allerley Gewächsen einen vnglaublichen Vorrath/ hat auch bey Wildberg Silbergruben/ vnd bey Puelach Kupffer vnnd Eysen. Daß gantze Landt ligt gleichsam in einem Circkel beysammen/ begreiffet viel fürnehme Stätte in sich/ vnter welchen Tübingen an dem Necker gelegen/ ein sehr schöne Statt/ doch nicht fast groß/ mit Weinwachs vnnd allerley Getreid reichlich vnnd vberflüssig versehen/ hat auff dem Berg ein schönes Schloß/ vnnd eine berühmbte hohe Schul/ so im Jahr 1477. von Graff Eberhardten auffgerichter worden. Die Hauptstatt deß Landts ist Stutgardt/ vnfern von dem Necker gelegen/ ward erstlich von den Wenden erbawet/ nachmahls von Marggraff Johann dem ersten Churfürsten zu Brandenburg/ vnd Otten dem dritten widerumb erbawet. Hat ein vberauß fruchtbahres Feldt/ vnnd einen solchen Weinwachs/ daß er von Vnbekandten schwerlich zu glauben. Reutlingen liget gleichfalles an dem Necker/ wurde im Jahr 1240. von Keyser Friderichen dem andern /

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/236>, abgerufen am 25.04.2024.