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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Menschen durchauß gleich/ wie Solin. im 21. cap. vnd Plin. im 4. Buch am 13. Cap. schreiben.

Bey den Indianern sind Menschen/ welche nur einen einigen doch sehr breiten Fuß haben / sind ini den Lüfften vberauß schnell/ pflegen sich in der Hitze an dem Rücken zulegen / vnnd mit den Schatten deß Fuffs sich vor der Sonnen Stralen zubeschirmen/ Sol. im. 53. Cap. vnd Plin. im 7. Buch im 2. Cap.

In der Provintz Lambri bey Laua schreibet Marcus Polus im 5. Buch am 15. Capitel werden Menschen gefunden/ welche Pferdtsschwäntze einer Elenlang haben/ etliche aber haben sonsten langt Schwäntze ohne Haar/ vnnd sind in den Lüfften sehr geschwinde/ wie dessen auch Plinius im 7. Buch in 2. Capit. gedencket. Dergleichen werden auch an den eussersten Grentzen deß hohen Meeres gefunden/ als Pausan. im 1. Buch von den Griechischen Landschafften schreibet.

Das 29. Cap. Von allerley wunderbahren Menschlichen Erfindung vnd Gebäwen.

Dach dem wir biß daher/ die lebendige Creaturen/ so wol die böse Geister/ als die Menschen in ihren wunderbarn eygenschafften/ etlicher massen kürtzlich beschrieben. Wöllen wir an jetzund zu den vberköstlichen wunderlichen menschlichen Wercken/ Erbawungen vnnd Erfindungen vns wenden/ doch beneben denselben zuuor etlicher sonderbarer örther / vnnd Länder wunderbare Eygenschafften anhero verzeichnen.

Von dem Balsam Garten im Indischen Land.

DER vortreffliche vnd Hochberühmbte Balsam garten war erstlichen auff dem gebirg Gilboe / auff welchem der König Saul erschlagen worden/ vnd kondte der Balsam sonsten an keinem andern orth auff gebracht/ oder gepflantzet werden.

Zur zeit aber deß Königs Herodis/ hat die Königin Cleopatra auß Egypten/ diesen herrlichen Balsam gen Bahylonien in Egypten versetzet/ an welchem orter dann in einem trefflichen Lustgarten allein von etlichen Christen gepflantzet/ vnnd gewartet wird / auch derselbe Garten durch einen Brunnen lieblich befeuchtet/ in dessen Wasser die Heilige Jungfraw Maria den HERRN Christum/ als sie in Egypten geflohen/ zu mehrmahlen solle gewaschen haben.

Beneben diesem sind doch noch etliche Pflantzen vnd Zweiglein von diesem Balsam auff dem Berg Engaddi/ vorhanden/ bringen aber kei-

Menschen durchauß gleich/ wie Solin. im 21. cap. vnd Plin. im 4. Buch am 13. Cap. schreiben.

Bey den Indianern sind Menschen/ welche nur einen einigen doch sehr breiten Fuß haben / sind ini den Lüfften vberauß schnell/ pflegen sich in der Hitze an dem Rücken zulegen / vnnd mit den Schatten deß Fuffs sich vor der Sonnen Stralen zubeschirmen/ Sol. im. 53. Cap. vnd Plin. im 7. Buch im 2. Cap.

In der Provintz Lambri bey Laua schreibet Marcus Polus im 5. Buch am 15. Capitel werden Menschen gefunden/ welche Pferdtsschwäntze einer Elenlang haben/ etliche aber haben sonsten langt Schwäntze ohne Haar/ vnnd sind in den Lüfften sehr geschwinde/ wie dessen auch Plinius im 7. Buch in 2. Capit. gedencket. Dergleichen werden auch an den eussersten Grentzen deß hohen Meeres gefunden/ als Pausan. im 1. Buch von den Griechischen Landschafften schreibet.

Das 29. Cap. Von allerley wunderbahren Menschlichen Erfindung vnd Gebäwen.

Dach dem wir biß daher/ die lebendige Creaturen/ so wol die böse Geister/ als die Menschen in ihren wunderbarn eygenschafften/ etlicher massen kürtzlich beschrieben. Wöllen wir an jetzund zu den vberköstlichen wunderlichen menschlichen Wercken/ Erbawungen vnnd Erfindungen vns wenden/ doch beneben denselben zuuor etlicher sonderbarer örther / vnnd Länder wunderbare Eygenschafften anhero verzeichnen.

Von dem Balsam Garten im Indischen Land.

DER vortreffliche vnd Hochberühmbte Balsam garten war erstlichen auff dem gebirg Gilboe / auff welchem der König Saul erschlagen worden/ vnd kondte der Balsam sonsten an keinem andern orth auff gebracht/ oder gepflantzet werden.

Zur zeit aber deß Königs Herodis/ hat die Königin Cleopatra auß Egypten/ diesen herrlichen Balsam gen Bahylonien in Egypten versetzet/ an welchem orter dann in einem trefflichen Lustgarten allein von etlichen Christen gepflantzet/ vnnd gewartet wird / auch derselbe Garten durch einen Brunnen lieblich befeuchtet/ in dessen Wasser die Heilige Jungfraw Maria den HERRN Christum/ als sie in Egypten geflohen/ zu mehrmahlen solle gewaschen haben.

Beneben diesem sind doch noch etliche Pflantzen vnd Zweiglein von diesem Balsam auff dem Berg Engaddi/ vorhanden/ bringen aber kei-

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[561/0581] Menschen durchauß gleich/ wie Solin. im 21. cap. vnd Plin. im 4. Buch am 13. Cap. schreiben. Bey den Indianern sind Menschen/ welche nur einen einigen doch sehr breiten Fuß haben / sind ini den Lüfften vberauß schnell/ pflegen sich in der Hitze an dem Rücken zulegen / vnnd mit den Schatten deß Fuffs sich vor der Sonnen Stralen zubeschirmen/ Sol. im. 53. Cap. vnd Plin. im 7. Buch im 2. Cap. In der Provintz Lambri bey Laua schreibet Marcus Polus im 5. Buch am 15. Capitel werden Menschen gefunden/ welche Pferdtsschwäntze einer Elenlang haben/ etliche aber haben sonsten langt Schwäntze ohne Haar/ vnnd sind in den Lüfften sehr geschwinde/ wie dessen auch Plinius im 7. Buch in 2. Capit. gedencket. Dergleichen werden auch an den eussersten Grentzen deß hohen Meeres gefunden/ als Pausan. im 1. Buch von den Griechischen Landschafften schreibet. Das 29. Cap. Von allerley wunderbahren Menschlichen Erfindung vnd Gebäwen. Dach dem wir biß daher/ die lebendige Creaturen/ so wol die böse Geister/ als die Menschen in ihren wunderbarn eygenschafften/ etlicher massen kürtzlich beschrieben. Wöllen wir an jetzund zu den vberköstlichen wunderlichen menschlichen Wercken/ Erbawungen vnnd Erfindungen vns wenden/ doch beneben denselben zuuor etlicher sonderbarer örther / vnnd Länder wunderbare Eygenschafften anhero verzeichnen. Von dem Balsam Garten im Indischen Land. DER vortreffliche vnd Hochberühmbte Balsam garten war erstlichen auff dem gebirg Gilboe / auff welchem der König Saul erschlagen worden/ vnd kondte der Balsam sonsten an keinem andern orth auff gebracht/ oder gepflantzet werden. Zur zeit aber deß Königs Herodis/ hat die Königin Cleopatra auß Egypten/ diesen herrlichen Balsam gen Bahylonien in Egypten versetzet/ an welchem orter dann in einem trefflichen Lustgarten allein von etlichen Christen gepflantzet/ vnnd gewartet wird / auch derselbe Garten durch einen Brunnen lieblich befeuchtet/ in dessen Wasser die Heilige Jungfraw Maria den HERRN Christum/ als sie in Egypten geflohen/ zu mehrmahlen solle gewaschen haben. Beneben diesem sind doch noch etliche Pflantzen vnd Zweiglein von diesem Balsam auff dem Berg Engaddi/ vorhanden/ bringen aber kei-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/581>, abgerufen am 29.03.2024.