An Roheisen wurde damals im Siegenschen 4080 Tonnen Roh- eisen und 1080 Tonnen Rohstahleisen geblasen. Das Rohstahl- und Roheisen wurde alle auf den inländischen Hämmern verschmiedet, und durfte nach den Kurbriefen nichts davon ausser Land verkauft werden. Es befanden sich 1789 im Siegenschen
A. Eisenhämmer: 1. Zu Allenbach, 2. zu Hillenhütten, 3. zu Lohe (herrschaftlich), 4. zu Ferndorf, 5. zu Buschhütten, 6. zu Dillen- hütten, 7. zu Geissweid, 8. zu Buschgotthardshütten, 9. zu Schneppen- kauten, 10. vor der Haard, 11. zu Münkershütten, 12. zu Müseners- hütten, 13. vor der Meinhard, 14. zu Tiefenbach, 15. zu Fickenhütten, 16. zu Sieghütte, 17. zu Hammerhütte, 18. Unterm Hain.
B. Stahlhämmer: 1. Zu Haarhausen mit einem Feuer, 2. der oberste herrschaftliche Stahlhammer zu Lohe, 3. der unterste Stahl- hammer daselbst, jeder mit zwei Feuern, 4. zu Ahe, 5. zu Eichen, beide mit zwei Feuern.
Zu Freudenberg war ferner: 6. der Schollenhammer, 7. der Grünehammer, 8. der Berghammer, 9. der Kulberger-Hammer, 10. der Heckenhammer, 11. der Heidenhammer, 12. der Kocheshammer, 13. der Asdorfer Hammer (6. bis 12. auf einen Herd, 13. auf zwei Herde be- rechtigt).
C. Reckhämmer: 1. Zu Litfeld, 2. zu Haarhausen, 3. zum Dahl- bruch, 4. zu Birlenbach, 5. auf der Alche, 6. zu Truppach, 7. auf der Asdorf, 8. zu Niederndorf, 9. zu Hillenhütten, 10. zu Dreisbach, 11. zu Tiefenbach, 12. zu Eiserfeld. -- Die Reckhämmer waren nicht auf bestimmte Reisen eingeschränkt und wurden nach Bedarf betrieben. Mit Band- und Reifeisen hatten dieselben einen guten Absatz nach Mainz, dem Rheingau, Frankfurt a. M. und der Pfalz.
Mit dem inländischen Roheisen reichten die Eisenhämmer nicht aus, sie mussten noch einige tausend Wagen meistens von den Eisen- hütten im Grund, Seel- und Burbach dazu kaufen.
Die Produktion der 18 Eisenhämmer giebt Becher auf jährlich 7800 Tonnen Schmiedeeisen und die der 18 Stahlfeuer auf 1200 bis 1800 Tonnen an.
An Holzkohlen konsumierte das Siegerland jährlich 12000 Wagen.
Das Eisen war die Grundlage des gediegenen Wohlstandes des Siegerlandes, dessen fleissige, tüchtige Bewohner Becher mit Recht glücklich preist.
Die Herrschaft Altenkirchen, welche jetzt mit dem Siegerland ganz verwachsen ist und auch geognostisch und durch seine Erwerbs- verhältnisse mit ihm zusammengehört, war früher politisch davon
Nassau und das Siegerland.
An Roheisen wurde damals im Siegenschen 4080 Tonnen Roh- eisen und 1080 Tonnen Rohstahleisen geblasen. Das Rohstahl- und Roheisen wurde alle auf den inländischen Hämmern verschmiedet, und durfte nach den Kurbriefen nichts davon auſser Land verkauft werden. Es befanden sich 1789 im Siegenschen
A. Eisenhämmer: 1. Zu Allenbach, 2. zu Hillenhütten, 3. zu Lohe (herrschaftlich), 4. zu Ferndorf, 5. zu Buschhütten, 6. zu Dillen- hütten, 7. zu Geiſsweid, 8. zu Buschgotthardshütten, 9. zu Schneppen- kauten, 10. vor der Haard, 11. zu Münkershütten, 12. zu Müseners- hütten, 13. vor der Meinhard, 14. zu Tiefenbach, 15. zu Fickenhütten, 16. zu Sieghütte, 17. zu Hammerhütte, 18. Unterm Hain.
B. Stahlhämmer: 1. Zu Haarhausen mit einem Feuer, 2. der oberste herrschaftliche Stahlhammer zu Lohe, 3. der unterste Stahl- hammer daselbst, jeder mit zwei Feuern, 4. zu Ahe, 5. zu Eichen, beide mit zwei Feuern.
Zu Freudenberg war ferner: 6. der Schollenhammer, 7. der Grünehammer, 8. der Berghammer, 9. der Kulberger-Hammer, 10. der Heckenhammer, 11. der Heidenhammer, 12. der Kocheshammer, 13. der Asdorfer Hammer (6. bis 12. auf einen Herd, 13. auf zwei Herde be- rechtigt).
C. Reckhämmer: 1. Zu Litfeld, 2. zu Haarhausen, 3. zum Dahl- bruch, 4. zu Birlenbach, 5. auf der Alche, 6. zu Truppach, 7. auf der Asdorf, 8. zu Niederndorf, 9. zu Hillenhütten, 10. zu Dreisbach, 11. zu Tiefenbach, 12. zu Eiserfeld. — Die Reckhämmer waren nicht auf bestimmte Reisen eingeschränkt und wurden nach Bedarf betrieben. Mit Band- und Reifeisen hatten dieselben einen guten Absatz nach Mainz, dem Rheingau, Frankfurt a. M. und der Pfalz.
Mit dem inländischen Roheisen reichten die Eisenhämmer nicht aus, sie muſsten noch einige tausend Wagen meistens von den Eisen- hütten im Grund, Seel- und Burbach dazu kaufen.
Die Produktion der 18 Eisenhämmer giebt Becher auf jährlich 7800 Tonnen Schmiedeeisen und die der 18 Stahlfeuer auf 1200 bis 1800 Tonnen an.
An Holzkohlen konsumierte das Siegerland jährlich 12000 Wagen.
Das Eisen war die Grundlage des gediegenen Wohlstandes des Siegerlandes, dessen fleiſsige, tüchtige Bewohner Becher mit Recht glücklich preist.
Die Herrschaft Altenkirchen, welche jetzt mit dem Siegerland ganz verwachsen ist und auch geognostisch und durch seine Erwerbs- verhältnisse mit ihm zusammengehört, war früher politisch davon
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0861"n="847"/><fwplace="top"type="header">Nassau und das Siegerland.</fw><lb/><p>An Roheisen wurde damals im Siegenschen 4080 Tonnen Roh-<lb/>
eisen und 1080 Tonnen Rohstahleisen geblasen. Das Rohstahl- und<lb/>
Roheisen wurde alle auf den inländischen Hämmern verschmiedet,<lb/>
und durfte nach den Kurbriefen nichts davon auſser Land verkauft<lb/>
werden. Es befanden sich 1789 im Siegenschen</p><lb/><p>A. <hirendition="#g">Eisenhämmer</hi>: 1. Zu Allenbach, 2. zu Hillenhütten, 3. zu<lb/>
Lohe (herrschaftlich), 4. zu Ferndorf, 5. zu Buschhütten, 6. zu Dillen-<lb/>
hütten, 7. zu Geiſsweid, 8. zu Buschgotthardshütten, 9. zu Schneppen-<lb/>
kauten, 10. vor der Haard, 11. zu Münkershütten, 12. zu Müseners-<lb/>
hütten, 13. vor der Meinhard, 14. zu Tiefenbach, 15. zu Fickenhütten,<lb/>
16. zu Sieghütte, 17. zu Hammerhütte, 18. Unterm Hain.</p><lb/><p>B. <hirendition="#g">Stahlhämmer</hi>: 1. Zu Haarhausen mit einem Feuer, 2. der<lb/>
oberste herrschaftliche Stahlhammer zu Lohe, 3. der unterste Stahl-<lb/>
hammer daselbst, jeder mit zwei Feuern, 4. zu Ahe, 5. zu Eichen,<lb/>
beide mit zwei Feuern.</p><lb/><p>Zu Freudenberg war ferner: 6. der Schollenhammer, 7. der<lb/>
Grünehammer, 8. der Berghammer, 9. der Kulberger-Hammer, 10. der<lb/>
Heckenhammer, 11. der Heidenhammer, 12. der Kocheshammer, 13. der<lb/>
Asdorfer Hammer (6. bis 12. auf einen Herd, 13. auf zwei Herde be-<lb/>
rechtigt).</p><lb/><p>C. <hirendition="#g">Reckhämmer</hi>: 1. Zu Litfeld, 2. zu Haarhausen, 3. zum Dahl-<lb/>
bruch, 4. zu Birlenbach, 5. auf der Alche, 6. zu Truppach, 7. auf der<lb/>
Asdorf, 8. zu Niederndorf, 9. zu Hillenhütten, 10. zu Dreisbach, 11. zu<lb/>
Tiefenbach, 12. zu Eiserfeld. — Die Reckhämmer waren nicht auf<lb/>
bestimmte Reisen eingeschränkt und wurden nach Bedarf betrieben.<lb/>
Mit Band- und Reifeisen hatten dieselben einen guten Absatz nach<lb/>
Mainz, dem Rheingau, Frankfurt a. M. und der Pfalz.</p><lb/><p>Mit dem inländischen Roheisen reichten die Eisenhämmer nicht<lb/>
aus, sie muſsten noch einige tausend Wagen meistens von den Eisen-<lb/>
hütten im Grund, Seel- und Burbach dazu kaufen.</p><lb/><p>Die Produktion der 18 Eisenhämmer giebt <hirendition="#g">Becher</hi> auf jährlich<lb/>
7800 Tonnen Schmiedeeisen und die der 18 Stahlfeuer auf 1200 bis<lb/>
1800 Tonnen an.</p><lb/><p>An Holzkohlen konsumierte das Siegerland jährlich 12000 Wagen.</p><lb/><p>Das Eisen war die Grundlage des gediegenen Wohlstandes des<lb/>
Siegerlandes, dessen fleiſsige, tüchtige Bewohner <hirendition="#g">Becher</hi> mit Recht<lb/>
glücklich preist.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Herrschaft Altenkirchen</hi>, welche jetzt mit dem Siegerland<lb/>
ganz verwachsen ist und auch geognostisch und durch seine Erwerbs-<lb/>
verhältnisse mit ihm zusammengehört, war früher politisch davon<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[847/0861]
Nassau und das Siegerland.
An Roheisen wurde damals im Siegenschen 4080 Tonnen Roh-
eisen und 1080 Tonnen Rohstahleisen geblasen. Das Rohstahl- und
Roheisen wurde alle auf den inländischen Hämmern verschmiedet,
und durfte nach den Kurbriefen nichts davon auſser Land verkauft
werden. Es befanden sich 1789 im Siegenschen
A. Eisenhämmer: 1. Zu Allenbach, 2. zu Hillenhütten, 3. zu
Lohe (herrschaftlich), 4. zu Ferndorf, 5. zu Buschhütten, 6. zu Dillen-
hütten, 7. zu Geiſsweid, 8. zu Buschgotthardshütten, 9. zu Schneppen-
kauten, 10. vor der Haard, 11. zu Münkershütten, 12. zu Müseners-
hütten, 13. vor der Meinhard, 14. zu Tiefenbach, 15. zu Fickenhütten,
16. zu Sieghütte, 17. zu Hammerhütte, 18. Unterm Hain.
B. Stahlhämmer: 1. Zu Haarhausen mit einem Feuer, 2. der
oberste herrschaftliche Stahlhammer zu Lohe, 3. der unterste Stahl-
hammer daselbst, jeder mit zwei Feuern, 4. zu Ahe, 5. zu Eichen,
beide mit zwei Feuern.
Zu Freudenberg war ferner: 6. der Schollenhammer, 7. der
Grünehammer, 8. der Berghammer, 9. der Kulberger-Hammer, 10. der
Heckenhammer, 11. der Heidenhammer, 12. der Kocheshammer, 13. der
Asdorfer Hammer (6. bis 12. auf einen Herd, 13. auf zwei Herde be-
rechtigt).
C. Reckhämmer: 1. Zu Litfeld, 2. zu Haarhausen, 3. zum Dahl-
bruch, 4. zu Birlenbach, 5. auf der Alche, 6. zu Truppach, 7. auf der
Asdorf, 8. zu Niederndorf, 9. zu Hillenhütten, 10. zu Dreisbach, 11. zu
Tiefenbach, 12. zu Eiserfeld. — Die Reckhämmer waren nicht auf
bestimmte Reisen eingeschränkt und wurden nach Bedarf betrieben.
Mit Band- und Reifeisen hatten dieselben einen guten Absatz nach
Mainz, dem Rheingau, Frankfurt a. M. und der Pfalz.
Mit dem inländischen Roheisen reichten die Eisenhämmer nicht
aus, sie muſsten noch einige tausend Wagen meistens von den Eisen-
hütten im Grund, Seel- und Burbach dazu kaufen.
Die Produktion der 18 Eisenhämmer giebt Becher auf jährlich
7800 Tonnen Schmiedeeisen und die der 18 Stahlfeuer auf 1200 bis
1800 Tonnen an.
An Holzkohlen konsumierte das Siegerland jährlich 12000 Wagen.
Das Eisen war die Grundlage des gediegenen Wohlstandes des
Siegerlandes, dessen fleiſsige, tüchtige Bewohner Becher mit Recht
glücklich preist.
Die Herrschaft Altenkirchen, welche jetzt mit dem Siegerland
ganz verwachsen ist und auch geognostisch und durch seine Erwerbs-
verhältnisse mit ihm zusammengehört, war früher politisch davon
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 847. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/861>, abgerufen am 12.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.