der Walzkunst wurden grosse Fortschritte gemacht. Drahtwal- zen erfanden William Bell 1815, Thomas Todd und W. Church 1818; Nagelwalzwerke wurden konstruiert von John Bennoch 1801, von Th. Todd 1818, von Tyndall 1827. 1820 erfand Birkinshaw sein berühmtes Schienenwalzwerk; 1822 baute John Thompson in London ein Walzwerk zur Herstellung keil- förmiger Wagenfedern. Ende der 20er Jahre stellte man in England bereits Gewehrläufe unter Walzen dar.
Murray in Leeds arbeitete zuerst mit einer Eisenhobelbank, die er sich 1814 angefertigt hatte; in demselben Jahre kon- struierte, unabhängig von ihm, James Fox eine Hobelmaschine, welcher 1817 eine dritte von Roberts in Manchester folgte. Sie alle wurden aber übertroffen von Jos. Clements Eisenhobel- bank von 1825. Das Charakte- ristische dieser sogenannten eng- lischen Hobelbank war, dass der Meissel fest stand, während das Arbeitsstück sich darunterher be- wegte. H. Maudslay erfand fer- ner um 1816 eine Lochmaschine zum Lochen von Kesselblechen. Eine Anzahl von Maschinen zur Fabrikation von geschnittenen Nägeln und für die Nadelfabri- kation wurden in jener Periode patentiert. Das wichtigste Ereig- nis war aber G. Stevensons
England 1816 bis 1830.
[Tabelle]
der Walzkunst wurden groſse Fortschritte gemacht. Drahtwal- zen erfanden William Bell 1815, Thomas Todd und W. Church 1818; Nagelwalzwerke wurden konstruiert von John Bennoch 1801, von Th. Todd 1818, von Tyndall 1827. 1820 erfand Birkinshaw sein berühmtes Schienenwalzwerk; 1822 baute John Thompson in London ein Walzwerk zur Herstellung keil- förmiger Wagenfedern. Ende der 20er Jahre stellte man in England bereits Gewehrläufe unter Walzen dar.
Murray in Leeds arbeitete zuerst mit einer Eisenhobelbank, die er sich 1814 angefertigt hatte; in demselben Jahre kon- struierte, unabhängig von ihm, James Fox eine Hobelmaschine, welcher 1817 eine dritte von Roberts in Manchester folgte. Sie alle wurden aber übertroffen von Jos. Clements Eisenhobel- bank von 1825. Das Charakte- ristische dieser sogenannten eng- lischen Hobelbank war, daſs der Meiſsel fest stand, während das Arbeitsstück sich darunterher be- wegte. H. Maudslay erfand fer- ner um 1816 eine Lochmaschine zum Lochen von Kesselblechen. Eine Anzahl von Maschinen zur Fabrikation von geschnittenen Nägeln und für die Nadelfabri- kation wurden in jener Periode patentiert. Das wichtigste Ereig- nis war aber G. Stevensons
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England 1816 bis 1830.
der Walzkunst wurden groſse
Fortschritte gemacht. Drahtwal-
zen erfanden William Bell 1815,
Thomas Todd und W. Church
1818; Nagelwalzwerke wurden
konstruiert von John Bennoch
1801, von Th. Todd 1818, von
Tyndall 1827. 1820 erfand
Birkinshaw sein berühmtes
Schienenwalzwerk; 1822 baute
John Thompson in London ein
Walzwerk zur Herstellung keil-
förmiger Wagenfedern. Ende
der 20er Jahre stellte man in
England bereits Gewehrläufe
unter Walzen dar.
Murray in Leeds arbeitete
zuerst mit einer Eisenhobelbank,
die er sich 1814 angefertigt
hatte; in demselben Jahre kon-
struierte, unabhängig von ihm,
James Fox eine Hobelmaschine,
welcher 1817 eine dritte von
Roberts in Manchester folgte.
Sie alle wurden aber übertroffen
von Jos. Clements Eisenhobel-
bank von 1825. Das Charakte-
ristische dieser sogenannten eng-
lischen Hobelbank war, daſs der
Meiſsel fest stand, während das
Arbeitsstück sich darunterher be-
wegte. H. Maudslay erfand fer-
ner um 1816 eine Lochmaschine
zum Lochen von Kesselblechen.
Eine Anzahl von Maschinen zur
Fabrikation von geschnittenen
Nägeln und für die Nadelfabri-
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/342>, abgerufen am 28.03.2024.
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