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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Das Brennmaterial 1801 bis 1815.
Holzarten und Holzkohlen; eine wissenschaftliche Grundlage erhielt
aber die Lehre von den Brennmaterialien erst, nachdem Lavoisier
das Wesen der Verbrennung richtig erkannt hatte und die chemische
Analyse es möglich machte, den Vorgang der Verkohlung und der
Verbrennung zu erforschen. Rumfords wichtige Untersuchung
bezog sich auf den inneren Bau der Hölzer, das specifische Gewicht
ihrer festen Teile und die Menge der flüssigen und gasförmigen Be-
standteile, die sie unter verschiedenen Umständen enthalten, über
die daraus zu erhaltenden Mengen von Kohle und die bei der Ver-
brennung entwickelte Wärme. Er fand das specifische Gewicht des
bei 245° F. (ca. 18° C. über dem Siedepunkte) getrockneten, voll-
kommen luftleeren Holzes von

Eiche zu     1,5344
Ulme "     1,5186
Buche "     1,5284
Ahorn "     1,4599
Tanne "     1,4611
Birke "     1,4848
Linde "     1,4846
Pappel "     1,4854

also etwa um die Hälfte grösser als das des Wassers.

Der Gewichtsverlust der bei dieser Temperatur vollständig aus-
getrockneten Hölzer betrug bei

Eiche     16,64 Proz.
Ulme     18,2 "
Buche     18,56 "
Ahorn     18,63 "
Tanne     17,53 "
Birke     19,38 "
Linde     18,59 "
Pappel     19,55 "

Ausser dem Wasser, welches zur Konstitution des Holzes gehört, ent-
hält es noch Saft und zufällige Feuchtigkeit, deren Menge wechselt
nach Jahreszeit, Standort u. s. w.; annähernd beträgt der Gewichts-
verlust beim Trocknen 18 Proz. Rumford erhielt aus 100 Tln. voll-
kommen ausgetrockneten (gedörrten) Holzes durch eine zwei- bis
dreitägige nicht zu starke Erhitzung in gläsernen Cylindern in einem
Darrofen, von


Das Brennmaterial 1801 bis 1815.
Holzarten und Holzkohlen; eine wissenschaftliche Grundlage erhielt
aber die Lehre von den Brennmaterialien erst, nachdem Lavoisier
das Wesen der Verbrennung richtig erkannt hatte und die chemische
Analyse es möglich machte, den Vorgang der Verkohlung und der
Verbrennung zu erforschen. Rumfords wichtige Untersuchung
bezog sich auf den inneren Bau der Hölzer, das specifische Gewicht
ihrer festen Teile und die Menge der flüssigen und gasförmigen Be-
standteile, die sie unter verschiedenen Umständen enthalten, über
die daraus zu erhaltenden Mengen von Kohle und die bei der Ver-
brennung entwickelte Wärme. Er fand das specifische Gewicht des
bei 245° F. (ca. 18° C. über dem Siedepunkte) getrockneten, voll-
kommen luftleeren Holzes von

Eiche zu     1,5344
Ulme „     1,5186
Buche „     1,5284
Ahorn „     1,4599
Tanne „     1,4611
Birke „     1,4848
Linde „     1,4846
Pappel „     1,4854

also etwa um die Hälfte gröſser als das des Wassers.

Der Gewichtsverlust der bei dieser Temperatur vollständig aus-
getrockneten Hölzer betrug bei

Eiche     16,64 Proz.
Ulme     18,2 „
Buche     18,56 „
Ahorn     18,63 „
Tanne     17,53 „
Birke     19,38 „
Linde     18,59 „
Pappel     19,55 „

Auſser dem Wasser, welches zur Konstitution des Holzes gehört, ent-
hält es noch Saft und zufällige Feuchtigkeit, deren Menge wechselt
nach Jahreszeit, Standort u. s. w.; annähernd beträgt der Gewichts-
verlust beim Trocknen 18 Proz. Rumford erhielt aus 100 Tln. voll-
kommen ausgetrockneten (gedörrten) Holzes durch eine zwei- bis
dreitägige nicht zu starke Erhitzung in gläsernen Cylindern in einem
Darrofen, von


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[53/0069] Das Brennmaterial 1801 bis 1815. Holzarten und Holzkohlen; eine wissenschaftliche Grundlage erhielt aber die Lehre von den Brennmaterialien erst, nachdem Lavoisier das Wesen der Verbrennung richtig erkannt hatte und die chemische Analyse es möglich machte, den Vorgang der Verkohlung und der Verbrennung zu erforschen. Rumfords wichtige Untersuchung bezog sich auf den inneren Bau der Hölzer, das specifische Gewicht ihrer festen Teile und die Menge der flüssigen und gasförmigen Be- standteile, die sie unter verschiedenen Umständen enthalten, über die daraus zu erhaltenden Mengen von Kohle und die bei der Ver- brennung entwickelte Wärme. Er fand das specifische Gewicht des bei 245° F. (ca. 18° C. über dem Siedepunkte) getrockneten, voll- kommen luftleeren Holzes von Eiche zu 1,5344 Ulme „ 1,5186 Buche „ 1,5284 Ahorn „ 1,4599 Tanne „ 1,4611 Birke „ 1,4848 Linde „ 1,4846 Pappel „ 1,4854 also etwa um die Hälfte gröſser als das des Wassers. Der Gewichtsverlust der bei dieser Temperatur vollständig aus- getrockneten Hölzer betrug bei Eiche 16,64 Proz. Ulme 18,2 „ Buche 18,56 „ Ahorn 18,63 „ Tanne 17,53 „ Birke 19,38 „ Linde 18,59 „ Pappel 19,55 „ Auſser dem Wasser, welches zur Konstitution des Holzes gehört, ent- hält es noch Saft und zufällige Feuchtigkeit, deren Menge wechselt nach Jahreszeit, Standort u. s. w.; annähernd beträgt der Gewichts- verlust beim Trocknen 18 Proz. Rumford erhielt aus 100 Tln. voll- kommen ausgetrockneten (gedörrten) Holzes durch eine zwei- bis dreitägige nicht zu starke Erhitzung in gläsernen Cylindern in einem Darrofen, von

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/69>, abgerufen am 19.04.2024.