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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Grossbritannien 1851 bis 1860.
[Tabelle]

1860 zählte man in Schottland 175 Hochöfen, von denen 131 im
Betriebe waren.

In Süd-Wales erlangten die Anthracithochöfen eine erhöhte
Bedeutung.

Die merkwürdigste Erscheinung jener Zeit war aber das rasche
Emporblühen der Roheisenerzeugung Nordenglands im Cleveland-
distrikt
, in der Umgebung von Middlesborough. Dort waren in
5 Jahren 80 Hochöfen erbaut worden. Die Veranlassung hierzu hatte die
Entdeckung der grossen Eisenerzlager Clevelands durch John Roseby
1848 gegeben. 1850 erschürften Bolckow und Vaughan die Eston-
Grube und legten 1852 die ersten Hochöfen im Clevelanddistrikt an, denen
bald die Hochofenanlage von Bell Brothers zu Port Clarence folgte.

Eine andere wichtige Gründung war die der Hochofenanlage zu Bar-
row-in-Furness, North Lancashire, von Schneider, Hannay & Komp.
im Jahre 1859.

Stentz machte 1855 in seinem Reiseberichte folgende Angaben
über die Masse der wichtigsten Hochöfen in Grossbritannien.

[Tabelle]

Im Jahre 1850 belief sich die britische Roheisenproduktion auf
21/4 Millionen Tonnen; davon entfielen auf Süd-Wales, wo Anfang
1851 143 Hochöfen im Betriebe standen, 700000 Tonnen, auf Süd-
staffordshire mit 148 Hochöfen, wovon 105 im Betriebe waren, 600000
Tonnen, auf Südschottland ebensoviel. Ferner auf


Groſsbritannien 1851 bis 1860.
[Tabelle]

1860 zählte man in Schottland 175 Hochöfen, von denen 131 im
Betriebe waren.

In Süd-Wales erlangten die Anthracithochöfen eine erhöhte
Bedeutung.

Die merkwürdigste Erscheinung jener Zeit war aber das rasche
Emporblühen der Roheisenerzeugung Nordenglands im Cleveland-
distrikt
, in der Umgebung von Middlesborough. Dort waren in
5 Jahren 80 Hochöfen erbaut worden. Die Veranlassung hierzu hatte die
Entdeckung der groſsen Eisenerzlager Clevelands durch John Roseby
1848 gegeben. 1850 erschürften Bolckow und Vaughan die Eston-
Grube und legten 1852 die ersten Hochöfen im Clevelanddistrikt an, denen
bald die Hochofenanlage von Bell Brothers zu Port Clarence folgte.

Eine andere wichtige Gründung war die der Hochofenanlage zu Bar-
row-in-Furneſs, North Lancashire, von Schneider, Hannay & Komp.
im Jahre 1859.

Stentz machte 1855 in seinem Reiseberichte folgende Angaben
über die Maſse der wichtigsten Hochöfen in Groſsbritannien.

[Tabelle]

Im Jahre 1850 belief sich die britische Roheisenproduktion auf
2¼ Millionen Tonnen; davon entfielen auf Süd-Wales, wo Anfang
1851 143 Hochöfen im Betriebe standen, 700000 Tonnen, auf Süd-
staffordshire mit 148 Hochöfen, wovon 105 im Betriebe waren, 600000
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[957/0973] Groſsbritannien 1851 bis 1860. 1860 zählte man in Schottland 175 Hochöfen, von denen 131 im Betriebe waren. In Süd-Wales erlangten die Anthracithochöfen eine erhöhte Bedeutung. Die merkwürdigste Erscheinung jener Zeit war aber das rasche Emporblühen der Roheisenerzeugung Nordenglands im Cleveland- distrikt, in der Umgebung von Middlesborough. Dort waren in 5 Jahren 80 Hochöfen erbaut worden. Die Veranlassung hierzu hatte die Entdeckung der groſsen Eisenerzlager Clevelands durch John Roseby 1848 gegeben. 1850 erschürften Bolckow und Vaughan die Eston- Grube und legten 1852 die ersten Hochöfen im Clevelanddistrikt an, denen bald die Hochofenanlage von Bell Brothers zu Port Clarence folgte. Eine andere wichtige Gründung war die der Hochofenanlage zu Bar- row-in-Furneſs, North Lancashire, von Schneider, Hannay & Komp. im Jahre 1859. Stentz machte 1855 in seinem Reiseberichte folgende Angaben über die Maſse der wichtigsten Hochöfen in Groſsbritannien. Im Jahre 1850 belief sich die britische Roheisenproduktion auf 2¼ Millionen Tonnen; davon entfielen auf Süd-Wales, wo Anfang 1851 143 Hochöfen im Betriebe standen, 700000 Tonnen, auf Süd- staffordshire mit 148 Hochöfen, wovon 105 im Betriebe waren, 600000 Tonnen, auf Südschottland ebensoviel. Ferner auf

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 957. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/973>, abgerufen am 29.03.2024.