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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Belgien 1851 bis 1860.
Breite und 0,30 m Höhe hatten nur 7 Kaliber, 3 in den Vorwalzen
und 4 in den Fertigwalzen; man walzte bis 6 m Länge. Zum Schneiden
des Eisens diente eine Doppelschere.

Das hübsche Walzwerk Bonehill in Marchienne hatte 10 Puddel-
und 4 Schweissöfen in einer Reihe. Je 2 Öfen heizten einen liegenden
Dampfkessel. Man walzte hier viel gemustertes Eisen, das meistens
nach Spanien ging, wo es zu Möbeln verwendet wurde. Die Oberwalze
hing in Lagern, die durch eine Schraube verstellbar waren, wodurch
man viele Kaliber sparte.

Auf der Hütte zu Hourpe s/S. hatte man Dulait-Koksöfen.

Bei der Herstellung von Puddelroheisen (fonte d'affinage) stellte
sich die Bilanz wie folgt:

Einnahme:

120 kg Koks enthielten
Wasser     6 kg
Asche     15
Kohlenstoff zur Kohlung
des Eisens     3
Kohlenstoff, der verbrennt     96
330 kg Erz "
Wasser     46
Eisen     97
Sauerstoff     41,43
Gangart     145,57
110 kg Zuschlagkalk "
Wasser     2
Gangart     5
Kaliumoxyd     57,68
Kohlensäure     45,32
558 kg Wind von 150°C. "
Sauerstoff     128
Stickstoff     430
1118 kg     1118 kg

Ausgabe:

mit 120 kg Koks wurde erzeugt:

Roheisen     100 kg
Schlacke     223,25
Wasserdampf     54
Stickstoff     430
Kohlenoxyd     151,50
Kohlensäure     159,25
1118 kg

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Belgien 1851 bis 1860.
Breite und 0,30 m Höhe hatten nur 7 Kaliber, 3 in den Vorwalzen
und 4 in den Fertigwalzen; man walzte bis 6 m Länge. Zum Schneiden
des Eisens diente eine Doppelschere.

Das hübsche Walzwerk Bonehill in Marchienne hatte 10 Puddel-
und 4 Schweiſsöfen in einer Reihe. Je 2 Öfen heizten einen liegenden
Dampfkessel. Man walzte hier viel gemustertes Eisen, das meistens
nach Spanien ging, wo es zu Möbeln verwendet wurde. Die Oberwalze
hing in Lagern, die durch eine Schraube verstellbar waren, wodurch
man viele Kaliber sparte.

Auf der Hütte zu Hourpe s/S. hatte man Dulait-Koksöfen.

Bei der Herstellung von Puddelroheisen (fonte d’affinage) stellte
sich die Bilanz wie folgt:

Einnahme:

120 kg Koks enthielten
Wasser     6 kg
Asche     15
Kohlenstoff zur Kohlung
des Eisens     3
Kohlenstoff, der verbrennt     96
330 kg Erz „
Wasser     46
Eisen     97
Sauerstoff     41,43
Gangart     145,57
110 kg Zuschlagkalk „
Wasser     2
Gangart     5
Kaliumoxyd     57,68
Kohlensäure     45,32
558 kg Wind von 150°C. „
Sauerstoff     128
Stickstoff     430
1118 kg     1118 kg

Ausgabe:

mit 120 kg Koks wurde erzeugt:

Roheisen     100 kg
Schlacke     223,25
Wasserdampf     54
Stickstoff     430
Kohlenoxyd     151,50
Kohlensäure     159,25
1118 kg

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[979/0995] Belgien 1851 bis 1860. Breite und 0,30 m Höhe hatten nur 7 Kaliber, 3 in den Vorwalzen und 4 in den Fertigwalzen; man walzte bis 6 m Länge. Zum Schneiden des Eisens diente eine Doppelschere. Das hübsche Walzwerk Bonehill in Marchienne hatte 10 Puddel- und 4 Schweiſsöfen in einer Reihe. Je 2 Öfen heizten einen liegenden Dampfkessel. Man walzte hier viel gemustertes Eisen, das meistens nach Spanien ging, wo es zu Möbeln verwendet wurde. Die Oberwalze hing in Lagern, die durch eine Schraube verstellbar waren, wodurch man viele Kaliber sparte. Auf der Hütte zu Hourpe s/S. hatte man Dulait-Koksöfen. Bei der Herstellung von Puddelroheisen (fonte d’affinage) stellte sich die Bilanz wie folgt: Einnahme: 120 kg Koks enthielten Wasser 6 kg Asche 15 Kohlenstoff zur Kohlung des Eisens 3 Kohlenstoff, der verbrennt 96 330 kg Erz „ Wasser 46 Eisen 97 Sauerstoff 41,43 Gangart 145,57 110 kg Zuschlagkalk „ Wasser 2 Gangart 5 Kaliumoxyd 57,68 Kohlensäure 45,32 558 kg Wind von 150°C. „ Sauerstoff 128 Stickstoff 430 1118 kg 1118 kg Ausgabe: mit 120 kg Koks wurde erzeugt: Roheisen 100 kg Schlacke 223,25 Wasserdampf 54 Stickstoff 430 Kohlenoxyd 151,50 Kohlensäure 159,25 1118 kg 62*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 979. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/995>, abgerufen am 19.04.2024.