Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829. Benascar. Ich kann nicht weiter. Doch nicht um meinetwillen sollt Ihr Euch Beflecken mit des gottverhaßten Nähe. Ich selber will -- wenn anders nicht der Tod Den Willen mit dem morschen Leben bricht -- Mich neunmal tauchen in die heil'gen Fluthen Und streng' es büßen, wie man's büßen kann, Daß ich geruht, wo die Verworfnen ruhten. Erster Indianer. Doch Herr! allein, verlassen -- Zweyter Indianer. Krank und hülflos -- Benascar. Geht, sag' ich, geht! -- jedweder Augenblick Häuft Eure Schmach und mein Vergehn an Euch. Thut, wie ich Euch gesagt -- ich bleibe hier. Die Indianer (ziehen sich besorgt zurück). Benascar. Ich kann nicht weiter. Doch nicht um meinetwillen ſollt Ihr Euch Beflecken mit des gottverhaßten Naͤhe. Ich ſelber will — wenn anders nicht der Tod Den Willen mit dem morſchen Leben bricht — Mich neunmal tauchen in die heil’gen Fluthen Und ſtreng’ es buͤßen, wie man’s buͤßen kann, Daß ich geruht, wo die Verworfnen ruhten. Erſter Indianer. Doch Herr! allein, verlaſſen — Zweyter Indianer. Krank und huͤlflos — Benascar. Geht, ſag’ ich, geht! — jedweder Augenblick Haͤuft Eure Schmach und mein Vergehn an Euch. Thut, wie ich Euch geſagt — ich bleibe hier. Die Indianer (ziehen ſich beſorgt zuruͤck). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0032" n="22"/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#g">Benascar.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich kann nicht weiter.</hi><lb/> Doch nicht um meinetwillen ſollt Ihr Euch<lb/> Beflecken mit des gottverhaßten Naͤhe.<lb/> Ich ſelber will — wenn anders nicht der Tod<lb/> Den Willen mit dem morſchen Leben bricht —<lb/> Mich neunmal tauchen in die heil’gen Fluthen<lb/> Und ſtreng’ es buͤßen, wie man’s buͤßen kann,<lb/> Daß ich geruht, wo die Verworfnen ruhten.</p> </sp><lb/> <sp who="#IND"> <speaker> <hi rendition="#g">Erſter Indianer.</hi> </speaker><lb/> <p>Doch Herr! allein, verlaſſen —</p> </sp><lb/> <sp who="#IND"> <speaker> <hi rendition="#g">Zweyter Indianer.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Krank und huͤlflos —</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#g">Benascar.</hi> </speaker><lb/> <p>Geht, ſag’ ich, geht! — jedweder Augenblick<lb/> Haͤuft Eure Schmach und mein Vergehn an Euch.<lb/> Thut, wie ich Euch geſagt — ich bleibe hier.</p> </sp><lb/> <sp who="#IND"> <speaker> <hi rendition="#g">Die Indianer</hi> </speaker><lb/> <stage>(ziehen ſich beſorgt zuruͤck).</stage> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [22/0032]
Benascar.
Ich kann nicht weiter.
Doch nicht um meinetwillen ſollt Ihr Euch
Beflecken mit des gottverhaßten Naͤhe.
Ich ſelber will — wenn anders nicht der Tod
Den Willen mit dem morſchen Leben bricht —
Mich neunmal tauchen in die heil’gen Fluthen
Und ſtreng’ es buͤßen, wie man’s buͤßen kann,
Daß ich geruht, wo die Verworfnen ruhten.
Erſter Indianer.
Doch Herr! allein, verlaſſen —
Zweyter Indianer.
Krank und huͤlflos —
Benascar.
Geht, ſag’ ich, geht! — jedweder Augenblick
Haͤuft Eure Schmach und mein Vergehn an Euch.
Thut, wie ich Euch geſagt — ich bleibe hier.
Die Indianer
(ziehen ſich beſorgt zuruͤck).
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Zitationshilfe: | Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_paria_1829/32>, abgerufen am 10.02.2025. |