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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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recht / und haltet fest über dem Glauben und über GOttes Wort / mit Bitten und Flehen im Geiste / so werdet ihr kräfftigen Widerstand thun / nicht nur gewachsen / sondern auch überlegen seyn / alles wohl ausrichten und das Feld behalten.

In leiblichem Streite heisset es: Mars est anceps, das Schwerdt frisset jetzt diesen / jetzt jenen 2. Sam. 11, 25. / und ist der Ausgang zweiffelhafftig. Hier aber / in diesem geistlichen Streit ist der Sieg gewiß / auch können wir von Triumph sagen / ehe man den Sieg erjagen. Mit Christo hieß es: Triumphus ante victoriam, da er ihm ließ Palm-Zweige vortragen / als er gen Jerusalem zog / den Kampff mit Tod und Teuffel anzutreten. Und so heisset es auch mit allen frommen Christen / denn sie sind des Siegs in Christo durch den Glauben so gewiß / als hätten sie ihn schon in Händen. Dannenhero schreibet Johannes 1. Joh. 5, 4.: Unser Glaube ist der Sieg / nicht der die Welt wird überwinden / sondern / der die Welt überwunden hat.

Und je härter der Krieg / je edler der Sieg Arnds Wahr. Christenth. 1. Buch / 16. Cap.! je mächtiger und listiger die Feinde / je grösser die Ehre des Uberwinders! Wer seine Feinde ausser / um und in sich durch GOttes Krafft mit dem Schilde des Glaubens / dem Schwerdt des Geistes und der Drommete des Gebets überwindet / der soll essen von dem Holtze des Lebens / das im Paradieß GOttes ist Apoc. 2, 7. / dem soll kein Leyd geschehen von dem andern Tode Apoc 2, 11..

Wer überwindet / dem will JEsus zu essen geben von dem verborgenen Manna / er will ihm geben ein gut Zeugniß / und mit dem Zeugniß einen neuen Namen Apoc. 2, 17. / er will ihm Macht geben über die Heyden / und den Morgenstern / das ist / sich selbst zu eigen Apoc. 2, 26.. Wer überwindet / der soll mit weissen Kleidern angeleget werden / und JEsus wird seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens / und will seinen Namen bekennen für seinem Vater und für seinen Engeln Apoc. 3, 5.. Er will ihn machen zum Pfeiler in dem Tempel seines GOttes etc. Apoc. 3, 12.. Er will ihm geben mit ihm zu sitzen auf seinem Stuhl Apoc. 3, 21..

Sind das nicht herrliche und ungemein grosse / ja unvergleichliche Verheissungen? diese sollen diejenigen in der That an sich erfüllet sehen / so recht kämpffen? Sein Wort ist ja und Amen /

recht / und haltet fest über dem Glauben und über GOttes Wort / mit Bitten und Flehen im Geiste / so werdet ihr kräfftigen Widerstand thun / nicht nur gewachsen / sondern auch überlegen seyn / alles wohl ausrichten und das Feld behalten.

In leiblichem Streite heisset es: Mars est anceps, das Schwerdt frisset jetzt diesen / jetzt jenen 2. Sam. 11, 25. / und ist der Ausgang zweiffelhafftig. Hier aber / in diesem geistlichen Streit ist der Sieg gewiß / auch können wir von Triumph sagen / ehe man den Sieg erjagen. Mit Christo hieß es: Triumphus ante victoriam, da er ihm ließ Palm-Zweige vortragen / als er gen Jerusalem zog / den Kampff mit Tod und Teuffel anzutreten. Und so heisset es auch mit allen frommen Christen / denn sie sind des Siegs in Christo durch den Glauben so gewiß / als hätten sie ihn schon in Händen. Dannenhero schreibet Johannes 1. Joh. 5, 4.: Unser Glaube ist der Sieg / nicht der die Welt wird überwinden / sondern / der die Welt überwunden hat.

Und je härter der Krieg / je edler der Sieg Arnds Wahr. Christenth. 1. Buch / 16. Cap.! je mächtiger und listiger die Feinde / je grösser die Ehre des Uberwinders! Wer seine Feinde ausser / um und in sich durch GOttes Krafft mit dem Schilde des Glaubens / dem Schwerdt des Geistes und der Drommete des Gebets überwindet / der soll essen von dem Holtze des Lebens / das im Paradieß GOttes ist Apoc. 2, 7. / dem soll kein Leyd geschehen von dem andern Tode Apoc 2, 11..

Wer überwindet / dem will JEsus zu essen geben von dem verborgenen Manna / er will ihm geben ein gut Zeugniß / und mit dem Zeugniß einen neuen Namen Apoc. 2, 17. / er will ihm Macht geben über die Heyden / und den Morgenstern / das ist / sich selbst zu eigen Apoc. 2, 26.. Wer überwindet / der soll mit weissen Kleidern angeleget werden / und JEsus wird seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens / und will seinen Namen bekennen für seinem Vater und für seinen Engeln Apoc. 3, 5.. Er will ihn machen zum Pfeiler in dem Tempel seines GOttes etc. Apoc. 3, 12.. Er will ihm geben mit ihm zu sitzen auf seinem Stuhl Apoc. 3, 21..

Sind das nicht herrliche und ungemein grosse / ja unvergleichliche Verheissungen? diese sollen diejenigen in der That an sich erfüllet sehen / so recht kämpffen? Sein Wort ist ja und Amen /

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[39/0041] recht / und haltet fest über dem Glauben und über GOttes Wort / mit Bitten und Flehen im Geiste / so werdet ihr kräfftigen Widerstand thun / nicht nur gewachsen / sondern auch überlegen seyn / alles wohl ausrichten und das Feld behalten. In leiblichem Streite heisset es: Mars est anceps, das Schwerdt frisset jetzt diesen / jetzt jenen / und ist der Ausgang zweiffelhafftig. Hier aber / in diesem geistlichen Streit ist der Sieg gewiß / auch können wir von Triumph sagen / ehe man den Sieg erjagen. Mit Christo hieß es: Triumphus ante victoriam, da er ihm ließ Palm-Zweige vortragen / als er gen Jerusalem zog / den Kampff mit Tod und Teuffel anzutreten. Und so heisset es auch mit allen frommen Christen / denn sie sind des Siegs in Christo durch den Glauben so gewiß / als hätten sie ihn schon in Händen. Dannenhero schreibet Johannes : Unser Glaube ist der Sieg / nicht der die Welt wird überwinden / sondern / der die Welt überwunden hat. 2. Sam. 11, 25. 1. Joh. 5, 4. Und je härter der Krieg / je edler der Sieg ! je mächtiger und listiger die Feinde / je grösser die Ehre des Uberwinders! Wer seine Feinde ausser / um und in sich durch GOttes Krafft mit dem Schilde des Glaubens / dem Schwerdt des Geistes und der Drommete des Gebets überwindet / der soll essen von dem Holtze des Lebens / das im Paradieß GOttes ist / dem soll kein Leyd geschehen von dem andern Tode . Arnds Wahr. Christenth. 1. Buch / 16. Cap. Apoc. 2, 7. Apoc 2, 11. Wer überwindet / dem will JEsus zu essen geben von dem verborgenen Manna / er will ihm geben ein gut Zeugniß / und mit dem Zeugniß einen neuen Namen / er will ihm Macht geben über die Heyden / und den Morgenstern / das ist / sich selbst zu eigen . Wer überwindet / der soll mit weissen Kleidern angeleget werden / und JEsus wird seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens / und will seinen Namen bekennen für seinem Vater und für seinen Engeln . Er will ihn machen zum Pfeiler in dem Tempel seines GOttes etc. . Er will ihm geben mit ihm zu sitzen auf seinem Stuhl . Apoc. 2, 17. Apoc. 2, 26. Apoc. 3, 5. Apoc. 3, 12. Apoc. 3, 21. Sind das nicht herrliche und ungemein grosse / ja unvergleichliche Verheissungen? diese sollen diejenigen in der That an sich erfüllet sehen / so recht kämpffen? Sein Wort ist ja und Amen /

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/41>, abgerufen am 28.03.2024.