Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Stilpe. -- In der That: Ich habe wirklich. -- Aber Mensch, Du mußtest doch be¬ -- Was mußte ich bedenken? Daß die Kasse -- Das verstehe ich nicht. -- Tröste Dich: Ich werde es Dir gleich er¬ -- Welche?! Stilpe. — In der That: Ich habe wirklich. — Aber Menſch, Du mußteſt doch be¬ — Was mußte ich bedenken? Daß die Kaſſe — Das verſtehe ich nicht. — Tröſte Dich: Ich werde es Dir gleich er¬ — Welche?! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0304" n="290"/> <fw place="top" type="header">Stilpe.<lb/></fw> <p>— In der That: Ich habe wirklich.</p><lb/> <p>— Aber Menſch, Du mußteſt doch be¬<lb/> denken . . .</p><lb/> <p>— Was mußte ich bedenken? Daß die Kaſſe<lb/> der gelben Mützen nicht meine Kaſſe war? In<lb/> der That! Dieſer Umſtand war mir nicht ver¬<lb/> borgen. Aber ad 1: Eine andre Kaſſe hatt ich<lb/> leider nicht und ad 2 ſchwang mich die Wiege der<lb/> Zuverſicht, das biedere C<hi rendition="#aq">é</hi>nacle, incluſive die beiden<lb/> kapitalkräftigen Barbemuches, würden mich mo¬<lb/> mento quo (das iſt mein Privatlatein) nicht in<lb/> der Galläpfelſauce ſitzen laſſen. Ein falſches Cal¬<lb/> cul, mein Holder, und wenn Du ein bischen in<lb/> der Weltgeſchichte blätterſt, wirſt Du die Erfahrung<lb/> machen, daß ſo was ſchon manchmal mehr als<lb/> eine gelbe Mütze und eine Matrikel gekoſtet hat.<lb/> Übrigens wäre ich wirklich beinahe der honorigen<lb/> Studentenſchaft erhalten blieben. Aber nicht immer<lb/> vermögen die Unterröcke zu retten, was die Hoſen<lb/> verſehen haben.</p><lb/> <p>— Das verſtehe ich nicht.</p><lb/> <p>— Tröſte Dich: Ich werde es Dir gleich er¬<lb/> zählen. Erinnerſt Du Dich an meine erſte<lb/> Liebe?</p><lb/> <p>— Welche?!</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [290/0304]
Stilpe.
— In der That: Ich habe wirklich.
— Aber Menſch, Du mußteſt doch be¬
denken . . .
— Was mußte ich bedenken? Daß die Kaſſe
der gelben Mützen nicht meine Kaſſe war? In
der That! Dieſer Umſtand war mir nicht ver¬
borgen. Aber ad 1: Eine andre Kaſſe hatt ich
leider nicht und ad 2 ſchwang mich die Wiege der
Zuverſicht, das biedere Cénacle, incluſive die beiden
kapitalkräftigen Barbemuches, würden mich mo¬
mento quo (das iſt mein Privatlatein) nicht in
der Galläpfelſauce ſitzen laſſen. Ein falſches Cal¬
cul, mein Holder, und wenn Du ein bischen in
der Weltgeſchichte blätterſt, wirſt Du die Erfahrung
machen, daß ſo was ſchon manchmal mehr als
eine gelbe Mütze und eine Matrikel gekoſtet hat.
Übrigens wäre ich wirklich beinahe der honorigen
Studentenſchaft erhalten blieben. Aber nicht immer
vermögen die Unterröcke zu retten, was die Hoſen
verſehen haben.
— Das verſtehe ich nicht.
— Tröſte Dich: Ich werde es Dir gleich er¬
zählen. Erinnerſt Du Dich an meine erſte
Liebe?
— Welche?!
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Zitationshilfe: | Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/304>, abgerufen am 17.06.2024. |