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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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im Ganzen grosse Aehnlichkeit. Ausser
denen die den Würmern dieser beyden
Ordnungen überhaupt gemein sind,
haben, wie sich von selbst versteht, die
von der letzten noch besondere eigene
Muskeln zur Verbindung mit ihren Scha-
len und zur Bewegung derselben. So
z. B. in den Schnecken ansehnliche Mus-
kelbündel an ihrem Hinterleibe, mittelst
deren sie in dem Hauptgewinde ihres
Hauses festsitzen und sich in selbiges
hineinziehen; die Bivalven ihre mächtig
starken adductores um ihre Schalen zu
schliessen*) u. s. w. Vielen, besonders
von den eigentlich so genannten oder
nackten Mollusken, dient ein eigener
Apparat von Hautmuskeln zu der theils
so auffallenden Verkürzung ihres Kör-
pers: die hingegen bey den mehresten
Zoophyten und Bewohnern der Corallen
auch ohne sichtliche Muskelfasern durch
das ausnehmende Contractionsvermögen
in ihrem gallertigen Parenchyma statthat.



*) J. Hunter on the blond pag. 111.Poli vol. I. introduct. pag. 59.

im Ganzen grosse Aehnlichkeit. Ausser
denen die den Würmern dieser beyden
Ordnungen überhaupt gemein sind,
haben, wie sich von selbst versteht, die
von der letzten noch besondere eigene
Muskeln zur Verbindung mit ihren Scha-
len und zur Bewegung derselben. So
z. B. in den Schnecken ansehnliche Mus-
kelbündel an ihrem Hinterleibe, mittelst
deren sie in dem Hauptgewinde ihres
Hauses festsitzen und sich in selbiges
hineinziehen; die Bivalven ihre mächtig
starken adductores um ihre Schalen zu
schliessen*) u. s. w. Vielen, besonders
von den eigentlich so genannten oder
nackten Mollusken, dient ein eigener
Apparat von Hautmuskeln zu der theils
so auffallenden Verkürzung ihres Kör-
pers: die hingegen bey den mehresten
Zoophyten und Bewohnern der Corallen
auch ohne sichtliche Muskelfasern durch
das ausnehmende Contractionsvermögen
in ihrem gallertigen Parenchyma statthat.



*) J. Hunter on the blond pag. 111.Poli vol. I. introduct. pag. 59.
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[426/0446] im Ganzen grosse Aehnlichkeit. Ausser denen die den Würmern dieser beyden Ordnungen überhaupt gemein sind, haben, wie sich von selbst versteht, die von der letzten noch besondere eigene Muskeln zur Verbindung mit ihren Scha- len und zur Bewegung derselben. So z. B. in den Schnecken ansehnliche Mus- kelbündel an ihrem Hinterleibe, mittelst deren sie in dem Hauptgewinde ihres Hauses festsitzen und sich in selbiges hineinziehen; die Bivalven ihre mächtig starken adductores um ihre Schalen zu schliessen *) u. s. w. Vielen, besonders von den eigentlich so genannten oder nackten Mollusken, dient ein eigener Apparat von Hautmuskeln zu der theils so auffallenden Verkürzung ihres Kör- pers: die hingegen bey den mehresten Zoophyten und Bewohnern der Corallen auch ohne sichtliche Muskelfasern durch das ausnehmende Contractionsvermögen in ihrem gallertigen Parenchyma statthat. *) J. Hunter on the blond pag. 111. Poli vol. I. introduct. pag. 59.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/446>, abgerufen am 28.03.2024.