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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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stehenden, so wie beym Menschen
kleinere Kronen und einfachere Wur-
zeln als die hinteren*): wesshalb sie
auch von J. Hunter mit dem Namen
biscuspides bezeichnet, und nur die letz-
tern molares genannt worden**)

*) Bey manchen Affen und Pavianen hat
der vorderste Backenzahn im Unterkie-
fer eine sehr ausgezeichnete Bildung:
die Krone nemlich (fast wie bey den
feris, von welchen sogleich die Rede
ist,) zusammengedrückt, mit einer schar-
fen Spitze, und ausserdem auch lang
herabsteigendem Vorderrande; mit wel-
chem die vordere der beiden Wurzeln
einen stumpfen Winkel macht. - s. die
treffliche Abbildung vom Schedel des
grossen Mandril (engl. Man-tyger) in Che-
selden's
osteography vor dem 1ten Cap.
**) Ich finde diesen Unterschied zwischen
den Backenzähnen schon in dem aller-
ersten nach menschlichen Leichen abge-
fassten anatomischen Compendium, nem-
lich in der berühmten anatomia partium
corporis humani
beobachtet, die Mondini

stehenden, so wie beym Menschen
kleinere Kronen und einfachere Wur-
zeln als die hinteren*): wesshalb sie
auch von J. Hunter mit dem Namen
biscuspides bezeichnet, und nur die letz-
tern molares genannt worden**)

*) Bey manchen Affen und Pavianen hat
der vorderste Backenzahn im Unterkie-
fer eine sehr ausgezeichnete Bildung:
die Krone nemlich (fast wie bey den
feris, von welchen sogleich die Rede
ist,) zusammengedrückt, mit einer schar-
fen Spitze, und ausserdem auch lang
herabsteigendem Vorderrande; mit wel-
chem die vordere der beiden Wurzeln
einen stumpfen Winkel macht. – s. die
treffliche Abbildung vom Schedel des
grossen Mandril (engl. Man-tyger) in Che-
selden's
osteography vor dem 1ten Cap.
**) Ich finde diesen Unterschied zwischen
den Backenzähnen schon in dem aller-
ersten nach menschlichen Leichen abge-
fassten anatomischen Compendium, nem-
lich in der berühmten anatomia partium
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beobachtet, die Mondini
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[49/0069] stehenden, so wie beym Menschen kleinere Kronen und einfachere Wur- zeln als die hinteren *): wesshalb sie auch von J. Hunter mit dem Namen biscuspides bezeichnet, und nur die letz- tern molares genannt worden **) *) Bey manchen Affen und Pavianen hat der vorderste Backenzahn im Unterkie- fer eine sehr ausgezeichnete Bildung: die Krone nemlich (fast wie bey den feris, von welchen sogleich die Rede ist,) zusammengedrückt, mit einer schar- fen Spitze, und ausserdem auch lang herabsteigendem Vorderrande; mit wel- chem die vordere der beiden Wurzeln einen stumpfen Winkel macht. – s. die treffliche Abbildung vom Schedel des grossen Mandril (engl. Man-tyger) in Che- selden's osteography vor dem 1ten Cap. **) Ich finde diesen Unterschied zwischen den Backenzähnen schon in dem aller- ersten nach menschlichen Leichen abge- fassten anatomischen Compendium, nem- lich in der berühmten anatomia partium corporis humani beobachtet, die Mondini

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/69>, abgerufen am 16.04.2024.