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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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Von der Leber, Milz und dem Netze.
immer constanten Varietäten der Grösse,
Farbe, Abtheilung durch Einschnitte
u. dergl. *) vorzüglich die zweyfache
Hauptverschiedenheit, dass sie bey man-
chen Geschlechtern und Gattungen alle
ihre Galle unmittelbar in den sogenann-
ten Zwölffingerdarm ergiesst, bey vie-
len andern aber sich ein Theil dersel-
ben vorher in die Gallenblase sammelt.
Diese fehlt unter andern dem Pferde- **)

und
*) Beyläufig verdient doch als eine beson-
dre Eigenheit der Leber einiger an
und in der See lebenden vierfüssigen
Säugethiere, des Eisbären nämlich und
gewisser Seehunde, erwähnt zu werden,
dass ihr Genuss für den Menschen giftig
zu seyn scheint. So erfuhren es an
jenem, Heemskerk's Gefährten auf No-
waja Semlja, und an diesen, die schiff-
brüchige Mannschaft von Anson's Ge-
schwader an der Küste von Patagonien.
**) Manche haben freylich den sehr weiten
Gallengang des Pferdes auch eine Blase
nennen wollen. s. z. B. Sr. Th. Brown's
pseudo-
M 2

Von der Leber, Milz und dem Netze.
immer constanten Varietäten der Gröſse,
Farbe, Abtheilung durch Einschnitte
u. dergl. *) vorzüglich die zweyfache
Hauptverschiedenheit, daſs sie bey man-
chen Geschlechtern und Gattungen alle
ihre Galle unmittelbar in den sogenann-
ten Zwölffingerdarm ergieſst, bey vie-
len andern aber sich ein Theil dersel-
ben vorher in die Gallenblase sammelt.
Diese fehlt unter andern dem Pferde- **)

und
*) Beyläufig verdient doch als eine beson-
dre Eigenheit der Leber einiger an
und in der See lebenden vierfüſsigen
Säugethiere, des Eisbären nämlich und
gewisser Seehunde, erwähnt zu werden,
daſs ihr Genuſs für den Menschen giftig
zu seyn scheint. So erfuhren es an
jenem, Heemskerk's Gefährten auf No-
waja Semlja, und an diesen, die schiff-
brüchige Mannschaft von Anson's Ge-
schwader an der Küste von Patagonien.
**) Manche haben freylich den sehr weiten
Gallengang des Pferdes auch eine Blase
nennen wollen. s. z. B. Sr. Th. Brown's
pseudo-
M 2
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[179/0201] Von der Leber, Milz und dem Netze. immer constanten Varietäten der Gröſse, Farbe, Abtheilung durch Einschnitte u. dergl. *) vorzüglich die zweyfache Hauptverschiedenheit, daſs sie bey man- chen Geschlechtern und Gattungen alle ihre Galle unmittelbar in den sogenann- ten Zwölffingerdarm ergieſst, bey vie- len andern aber sich ein Theil dersel- ben vorher in die Gallenblase sammelt. Diese fehlt unter andern dem Pferde- **) und *) Beyläufig verdient doch als eine beson- dre Eigenheit der Leber einiger an und in der See lebenden vierfüſsigen Säugethiere, des Eisbären nämlich und gewisser Seehunde, erwähnt zu werden, daſs ihr Genuſs für den Menschen giftig zu seyn scheint. So erfuhren es an jenem, Heemskerk's Gefährten auf No- waja Semlja, und an diesen, die schiff- brüchige Mannschaft von Anson's Ge- schwader an der Küste von Patagonien. **) Manche haben freylich den sehr weiten Gallengang des Pferdes auch eine Blase nennen wollen. s. z. B. Sr. Th. Brown's pseudo- M 2

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/201>, abgerufen am 23.04.2024.